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 TOURENBERICHTE
welle ( gelöscht )
Beiträge:

02.08.2008 18:55
Elbe, schöne Strecke von Werben bis Hitzacker Antworten
"Fahrt bloß nicht die Elbe im Juli, der Gegenwind bringt Euch um"
Gut gemeinter Ratschlag unseres Vereinskameraden Ralf, wir haben es
trotzdem gemacht und leben noch.
Dienstag Mittag fuhren wir Richtung Osten zum Campingplatz am Schwimmbad
in Werben, einer kleinen beschaulichen Hansestadt (!) zwischen Havelberg
und Wittenberge, wir - Gila, Enno, der Hund Honny und ich - richteten unser
Lager ein und kochten erst mal ein lecker Dutch oven Zucchini Auflauf.
Wir wollten eine gemütliche Fahrt bis Neu Darchau unternehmen, viel Foto-
grafieren, Vögel beoachten, gut kochen und ich wollte nach langem Kranken-
stand testen, ob ich das Paddel für mehrere Tage wieder rühren kann.
Beim Abendspaziergang zum Hafen Werben - keine Einrichtungen - haben wir
festgestellt, daß dieser Sportboothafen wegen der Steinpacklagen zum Einsetzen
unserer wood canvas Canoes nicht geeignet ist, also setzten wir am Mittwoch früh
außerhalb der Ortschaft an der alten Fährstelle ein, auf Anraten eines netten
Anwohners parkten wir unser Auto in der Stadt auf dem Marktplatz ("da haben wir
die Spitzbuben unter Kontrolle..")
In weiten geschwungenen Kurven windet sich die Elbe Richtung Wittenberge - ab
Flusskilomter 437 darf das linke Ufer nicht betreten werden - wir stellten
bald fest warum: eine vielfältige Vogelwelt zeigte sich - Seeadler, Nilgänse,
Graugänse, Kormorane, Rotmilan und Schwarzmilan, Weißstörche etc.;
Wir hatten ganz schön mit dem Gegenwind zu kämpfen und waren für die vier Tage
außer einem Kajak und einem Wanderruderboot 3er die einzigen muskelgetriebenen
Sportboote auf dem Fluss. (1 tschech. Binnenschiff bergwärts und ein Schubverband
talwärts sowie einige Motorboote, das wars in den 4 Tagen)
Tagesziel war ein schönes Plätzchen bei Witenberge, Tipi aufbauen, Kochen, relaxen -
wurde aber nichts: Wir kamen in einen sintflutartigen Regenschauer von längerer
Dauer, bis auf die Unterhose nass, 5 cm Wasser im Schiff, Sehnsucht nach Wärme
und Geborgenheit, da kam uns der Wassersportverein Witttenberge wie gelegen und
es hat sich gelohnt die 1.500 m durch den Stadthafen und die Karthane aufwärts
zu fahren, obwohl die Arme immer länger wurden.
Ich will hier ausdrücklich mal ein Loblied auf die durch die DKV Vereine geschaffene
Infrastruktur singen: Es war sehr sehr angenehm mit welcher Gastfreundschaft und Kameradschaft
wir dort aufgenommen wurden: der Hausmeister spannte uns extra eine Wäscheleine zum Klamotten-
trocknen, wir genossen die hervorragenden Hamburger Schnitzel, die für uns als einzige
Gäste angerichtet wurden: "Bier stellen wir ausreichend in den Kühlschrank und wir rechnen
dann morgen früh ab, macht es Euch gemütlich und Euer Frühstück braucht Ihr nicht draußen
zubereiten, könnt Ihr auch hier im Lokal machen"; Vielen Dank an den WSV Wittenberge!
Wir kommen bestimmt wieder und trinken ein paar Hasseröder mit Euch.
Nächste Tagesetappe bis Schnackenburg, auch ein kleines Städtchen am Ende der Welt.
Der in der Jübermann Karte TA 6/2004 verzeichnete WWR steht nur noch auf dem Papier,
keine Infrastruktur, auf Nachfrage bei den Bewohnern gibt es den WWR schon zwei
Jahre nicht mehr - " baut man hier im Deichvorland auf, machen alle..." Aber Achtung:
es gibt außer einem Kiosk, der im Septmeber diesen Jahres schließt keine Versorgungs-
möglichkeiten vor Ort (Von Wittenberge bis Gorleben Selbstversorgung Gorleben auch
weit vom Wasser weg die Einkaufsmöglichkeiten)
Weidende Schafe und Ziegen begrüßten uns am nächsten Morgen beim Frühstück, der Hund
kam zu seiner Bewegung, Seeadler kreisten über dem Frühstückstisch, Herz was willst
Du mehr?
Von Weitem sahen wir schon die Sendemasten auf dem Höhbeck - einem Höhenrücken bei
Gartow, das bringt wenigstens etwas Windschatten, dann noch mal bei voller Kelle
headwind nordwestlich auf Dömitz zu, Regenschauer, vor Dömitz wegen des bevorstehenden
Hafenfestes etwas zunehmender Motorbootverkehr. Bemerkenswert auf der ganzen Tour:
die vielen Untiefen: Man sparkelt gemütlich über den Fluss, auf einmal steckt das Paddel
im Sand oder es rumpelt unter einem....gerade beim Abkürzen in den Außenkurven.
Vor Dömitz zwingt uns heftiger Regen zu einer längeren Pause, Kelly Kettle raus und
erst Mal ein Kaffee gekocht.
Der Flusskilometer 500 wurde traditionsgemäß mit einem lecker Tröpfchen begrüßt
Die Anfahrt zum Dömitzer KV durch die Schleusen und das ganze drumherum waren uns
zu umständlich, wir steuerten als Tagesziel den WWR des MBC Damnatz an. Ein kleiner
schnuckeliger Sportboothafen (zwischen zwei Buhnen)außer sauberem Plumsklo keine
Einrichtungen.
Fahrtenziel war der Campingplatz Elbufer in KLein Kühren bei Neu Darchau, wo auch unser
zweites Auto Stand.
Wir kamen erst spät aus den Federn, haben lange gefrühstückt und sind dann bis zum
frühen Nachmittag bis Hitzacker gefahren,heftige Gewitter mit starken Böen veran-
lassten uns dort abzubrechen. Wir wollten Gila das bisher schöne Fahrtenerlebnis nicht
durch diese Wettereskapaden verderben.
Mit dem Taxi haben wir dann das zweite Auto geholt, um damit dann den anderen Wagen aus
Werben zu holen.
Es lohnt sich doch im Juli die Elbe zu fahren, wegen der langen Transferwege würde ich
zukünftig aber nur eine "Zweibrückentour" machen: Einstieg in Wittenberge bis Dömitz bzw.
Damnatz, dann verliert man nicht so viel Zeit für das Autoumsetzen (waren 3 Stunden)
Die reichaltige Vogelwelt (besonders zur Zugzeit), dünne Besiedlung und wenig Berufsschiffahrt
machen die Elbe zu einem lohnswerten Riseziel. Wir werden ein langes Wochenende im Oktober
dort wieder fahren (September/Okt-März/April lt. Wetterbeobachtung vorherrschende Ost-
winde:-))
Einige Bilder im Anhang, weitere Bilder unter
http://www.absolut-canoe.de/abenteuer.ph...-16-20_Elbetour
Angefügte Bilder:
CIMG3717.JPG   CIMG3721.JPG   DSCN7518.JPG   DSCN7529.JPG   DSCN7555.JPG  
Als Diashow anzeigen

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