Ich wurde nach meiner Meinung gefragt, welches Boot ich empfehlen würde - der Platzbedarf und das Gewicht spielen entscheidende Rollen. Aber der Reihe nach.
Folgende Situation: Camper-paar wünscht sich neben Radtouren auf Reisen noch eine weitere Perspektive und überlegt deshalb, mit dem Paddeln anzufangen. ABER, Das Boot kann aufgrund Hochdach nicht aufs Dach, das zulässige Gesamtgewicht des Autos kratzt an der Bußgeldgrenze und Platz sollte das Boot auch so gut wie keinen einnehmen.
Was also raten? Die Überlegungen, ein Packraft anzuschaffen habe ich gleich vom Tisch geschoben, da der Herr der beiden von Haus aus Probleme mit dem Rücken hat, Dropstitch glaube ich nicht, dass es so dauerhaft ist, wie es für einen Perfektionisten wie ihn sein sollte. Schlauchboot... naja, wenns sein muss, aber die angegenen Packmaße sind wohl auch nur im Auslieferungszustand einzuhalten. Faltboot? Ist vom Packmaß laut anfänglicher Aussage schon zu groß...
Ich neige dazu, zu raten, dass er den Gedanken aufgrund dieser Einschränkungen doch eher verwerfen sollte, oder habt Ihr noch eine Idee?
Ich würde dennoch zum Faltkanu raten. Eher kleiner und leichter. Dann im WoMo "anprobieren", wo sich die diversen Teile gut verstauen ließen. Und wenn's Gewichtsprobleme gibt, dann Radlakkus weglassen oder Bromptons nehmen und was anderes Unwichtiges 😉 weglassen. Ally ist leichter, aber Stangenlänge größer. Pakcanoe ist sitzmäßig bequemer (Rücken), etwas leichter zu verstauen, aber etwas schwerer. Oder ein Gumotex Palava. Nicht zu schwer und sperrig und trotzdem ein Kanu. Ich kenne einige Wohnmobile, wo eines immer dabei sein muss.
Ein(e) Palava wäre mir auch eingefallen. Der Aufbau ist mit einer (elektrischen) Pumpe auch mit körperlichen Einschränkungen machbar.
--------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Der Optimist glaubt, dass wir in der besten aller möglichen Welten leben. Der Pessimist fürchtet, dass das wahr ist...
Hört sich für mich so an als ob die Chance groß ist daß die Sache nach ein paar Versuchen wieder fallengelassen wird. Mein Vorschlag ist deshalb, die Geschichte von der anderen Seite aufzuziehen: Richtig und rückenschonend paddeln lernen (unter Anleitung), Boote vor Ort leihen, und erst mal ausprobieren.
Gab es eigentlich eine Präferenz für Stech- oder Doppelpaddel?
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Zum Thema Doppel- oder Stechpaddel habe ich meine eigene Meinung und die habe ich bei der Frage nach dem Bootstyp auch gleich kundgetan:
unser erster Ausflug auf dem Wasser war ein Tandemkajak - und es war auch der letzte. Meine Frau sieht sich gern spontan Dinge an und wie Frauen so sind (nämlich NICHT multitaskingfähig, genau wie das andere Geschlecht der Gattung Mensch) hört sie schlagartig auf mit Paddeln. Genau so spontan fängt sie dann aber auch wieder an. Genau so verhält es sich mit kurzen Pausen aufgrund Erschöpfung, Durst und *hachwieschönschaumal*.
Anton, der Fragesteller, der mit der Idee, ein Boot anzuschaffen ja noch ganz allein da steht, da seine Frau noch gar nicht überzeugt werden konnte, von der Bewegungsart, fotografiert und ich bin mir sicher, dass er sein Fotografenauge nicht im Camper zurücklässt, wenn er aufs Wasser geht. Somit wird der schöne Schmetterling aus Doppelpaddeln wahrscheinlich eher zur betrunkenen Libelle und der Spaß bleibt auf der Strecke.
Danke für den Tipp mit dem Packrafttandem @kahel den leite ich direkt weiter.
@Murphy die Ausleihvariante ist natürlich sinnig, allerdings funktioniert die natürlich nur an Hotspots, wo es auch Boote zu leihen gibt. Die Intenntion der beiden ist aber eher abseits zu sein und an ruhigeren Plätzen mal einen Blick vom Wasser aus zu wagen.
Noch was anderes: Beim Thema Anfangsstabilität sind die Luftboote ganz vorn, was Anfänger als angenehm empfinden dürften.
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Die Anfangsstabilität wird dem Fotografen im Heck sicherlich auch entgegen kommen. Ich habe mittlerweile herausgehört, dass die Aufbauzeit eines Falters eher negativ bewertet wird. Daher ist die Tendenz schon in Richtung Luftboot. Ein Grabner könnten sie im Bekanntenkreis sicherlich probepaddeln, Anfibio-Nutzer kenne ich leider keine.
Vielen Dank @alle für die vielen Gedanken und Denkanstöße. Ich gebe das mal so weiter.