Heute habe ich drei Bootsrümpfe mit 303-Protectant behandelt. Ich pflege das einmal im Jahr zu machen und habe dabei vor allem die Sonneneinstrahlung im Sinn, die während des Bootstransports auf dem Autodach auf das Kanu einwirkt.
Jetzt mache ich mir Gedanken dazu, ob nicht auch das raue Bootsgewebe im Bootsinnern für die sonnigen Paddeltage (und die bevorzuge ich in jeder Hinsicht) geschützt werden sollte. Die zu behandelnde Innenfläche ist ungleich großer als der Außenrumpf und ich schrecke schon deshalb davor zurück weil dabei unverhältnismäßig viel teures "Sonnenschutzmittel" verbraucht würde.
Ich hatte bislang ein Boot mit 303 und würde es nie mehr machen. Außen vielleicht noch o.k., aber innen kommst Du damit ständig in Kontakt und kriegst es nie wieder weg. Damals konnte mir nicht einmal der Importeur sagen, wie man es wieder entfernt, z. B. für eine Reparatur.
Ich klinke mich mal hier ein: Hat jemand praktische Erfahrungen mit der Wirksamkeit von 303 (egal, ob innen oder außen)?
------------------------------------------------------------------------------------------------------------------ Der Optimist glaubt, dass wir in der besten aller möglichen Welten leben. Der Pessimist fürchtet, dass das wahr ist...
Ich glaube, @@xel meint, dass auf Tour die sonnenbschienene Fläche innen größer ist, als außen.
Ich habe 303 schon mherfach angewendet, kann aber logischweise nichts über die wirksamkeit sagen, da ich keine Kontrollflotte unterhalte. Was ich aber sagen kann ist, dass ich mir nicht sihcer bin, wie viel von dem Zeug im Wasser landet. Trotz ein massieren und so, wie es halt auf der Flasche steht, hatte ich auch schon den Eindruck, dass ich anfangs Schlieren auf dem Wasser hinterlasse.
Zitat von @xel im Beitrag #1Wie macht Ihr das mit Euren Booten?
Hallo Axel,
ich bin immer sehr skeptisch was "Pflegemittel" angeht. Und der Range an Materialien der von dem 303 abgedeckt wird ist schon ziemlich groß.
Ich persönlich würde lackieren mit entsprechenden Lacken (z.B. PU-Lacke Ein- oder Zweikomponenten) die im Bootsbau verwendet werden. Damit trägst du (ggf.) Schichten auf, die UV-Strahlung tatsächlich blocken (mit oder ohne Farbpigmente) und zusätzlich hast du noch eine mechanische Schutzschicht aufgetragen, was bei Kevlar/Aramid Booten außen wie innen hilft die empfindsame Faser noch etwas mehr vor Abrieb zu schützen. Da die Lacke aushärten und nicht wasserlöslich sind bleiben sie auch am Boot .
Grüße von der Mittelweser
Volker
Solo Canoe: GRB Newman Classic XL Paddle: BlackBart Bentshaft, Northstar Voodoo Tandem Canoe: Wenonah Itasca; Freedom 17.9 Cedar Strip
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ZitatDie zu behandelnde Innenfläche ist ungleich großer als der Außenrumpf
Was willst Du damit sagen?
Naja, der Rumpf ist außen glatt und innen stark strukturiert. Das vergrößert die zu behandelnde Fläche immens und das Mittelchen kann kaum - so wie in der Anleitung gefordert - dünn und gleichmäßig aufgetragen werden.
was willst Du denn mit dem UV Schutz erreichen? Das farbige Gelcoat ist doch außen, wenn das Boot innen vergilbt ist das eben so. Wenn es Dich stört schmier UV Blocker drauf.
So wahnsinnig viel größer wird die Innenfläche nicht sein, wenn doch solltest Du vor dem Auftragen des UV Schtzes das Boot innen nochmal mit Klarlack lackieren um die Vertiefungen zu füllen.
Ich habe inzwischen drei (nein "zweieinhalb") Aramidboote. Ich schätze sie weil das Material leicht und doch stabil und zäh (elastisch) ist. Das älteste Boot ist leider nicht mehr honiggelb sondern durch UV-Einwirkung schon etwas bräunlich und ich nehme wahr, dass das Material seine Elastizität verliert, etwas spröder, vielleicht sogar brüchig wird. Das ist eben der Lauf der Zeit. Dennoch würde ich diesen Prozess gerne ein wenig heraus zögern. Darum der Aufwand mit dem UV-Schutz. Lack schmiere ich sicher keinen drauf. Das erhöht nur wieder das Gewicht.
Mal eine sehr interessante Aussage/Beobachtung Von Honig Gelb durch UV-Strahlung zu bräunlich. Diesen Zusammenhang hatte ich bis her gar nicht auf dem Schirm. Dachte immer die älteren UL Boote aus der Jahrtausendwende waren einfach Bernstein. Danke dafür.
Again what learned.
Ex: Oldtown Disco 158, Wenonah Solo+, Wenonah Rendezvouz, Oldtown Northern Lights Akt: Oldtown Charles River RX, Wenonah Solo+, Minnesota II, tbc...
Hemlock lackiert bei den Kevlar-Hybrid Booten innen den Boden. Das find ich ganz angenehm, glatter, und leichter sauber zu halten. Wenn es darüber hinaus noch UV-Schutz für das Aramid bietet, dann ist mir das sehr recht.
Zitat von faltcanadier im Beitrag #2Ich hatte bislang ein Boot mit 303 und würde es nie mehr machen. Außen vielleicht noch o.k., aber innen kommst Du damit ständig in Kontakt und kriegst es nie wieder weg. Damals konnte mir nicht einmal der Importeur sagen, wie man es wieder entfernt, z. B. für eine Reparatur.
Wenn ich mir vorstelle, mit der Zeit würde ich eine ganze Flasche 303 verbrauchen - wo bleibt das alles??? Zum Teil natürlich auf dem Boot. Wenn du eine Reparatur hast, dann muss (MUSS) das Zeug runter. Außen kann man den Gelcoat schleifen, aber innen brauchst du dann Aceton oder so, und davon viel.
Der Holz-Süllrand bekommt Bio-Hartöl, und für den Rumpf nehme ich dann ein Chemo-Zeug, von dem mit der Zeit 3/4 im Wasser (oder auf der Wiese...) landet? Das kann's für mich nicht sein. Also auch "Schattenparken"
___________________________________________________________________________ "We gonna rock the boat, baby, yeah we gonna rock the boat!" Ronny Jordan
Zitat von @xel im Beitrag #13Darum der Aufwand mit dem UV-Schutz. Lack schmiere ich sicher keinen drauf. Das erhöht nur wieder das Gewicht.
Hallo Axel,
ich habe bisher Lackiert und das macht man maximal 1x in ca. 5 Jahren. Natürlich mit vorher anschleifen (nass) und ggf. außen mit 2 x lackieren. Dann ist aber wirklich für lange zeit Ruhe und der Gewichtszuwachs ist so minimal, da ist ein Liter Wasser im Boot bei Regen schon deutlich mehr. Innen sehe ich das anders, da mache ich persönlich gar nichts. Meine Idee dazu ist, dass ich viel von der Innenfläche beim Paddeln gar nicht der Sonne aussetze, ich habe ja Gepäck. Hier noch ein Link der verschiedenes zum Thema gut erklärt: UV-Schutz -> Aramid/Kevlar
Die große Frage ist, warum wir eigentlich diese Boote nicht mit einem farbigen (das hält UV-Strahlung am besten ab) Gelcoat kaufen (Antwort: weil es leichter ist). Innen ist das natürlich bauartbedingt nicht sinnvoll. Da wäre lackieren wie von Dipol beschrieben auch meine Wahl.
Grüße von der Mittelweser
Volker
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@AxeI - ich kann mich hier nur bedingt einbringen, dennoch: Unser laminierter 16-Fuß Leistencanadier benötigt als UV Schutz des Laminates Bootslack, klar soweit. Gehört alle paar Jahre aufgefrischt, also anschleifen und Neuaufbau, auch klar. Mit einem 0,75 Liter Gebinde komme ich knapp aus bei nur außen. Und dürfte innen wohl kaum anders sein? Der Lack bleibt wo er sein soll, wenn ich hier von Mittelchen lese welche sich ins Wasser verflüchtigen wird mir leicht übel.
Zitat von @xel im Beitrag #13Das erhöht nur wieder das Gewicht
Um wieviel Gewicht reden wir hier eigentlich? Wieviel von dem UV Schutzzeug willst Du, oder eben nicht, innen mehr als auẞen auf das Boot aufbringen? Alex