Moin! Ich war bereits letztes Jahr im September dort am Piteälven und diese Erfahrung schreit auf jedenfall nach Wiederholung! Da wir aufgrund weniger Erfahrung, des teilweise enormen Hochwassers und dem entsprechenden Druck auf dem Wasser mit unserm vollbeladenen Canadier kein Risiko eingehen wollten, haben wir entsprechend oft getreidelt. Ich fand die permanent nassen Füße jetzt nicht wahnsinnig dramatisch, frage mich aber ob das nicht auch anders geht. Zusätzlich zu der Treidelei kommen ja auch noch u.U einige Portagen durch wegloses Terrain. Was nutzt ihr so bei vergleichbaren Bedingungen? Sind nasse Füße überhaupt zu verhindern? Zieht ihr für die Portagen anderes Schuhwerk an?
Meine Erfahrung hierzu: - Neopren: Nach untertauchen dauerfeucht aber warm. - Offene Schuhe (Crocs etc.): Mit der Zeit trocknend (je nach Wetter), je nach Temperatur ausreichend wärmend oder nicht.
Dauerhaft nasse Füße werden anfällig für Wunden, Entzündungen u.ä.
Dauerhaft warm und trocken gibt es meines Wissens noch nicht. Gibt es da andere Erfahrungen?
Ich hatte BW Stiefel ( immerhin komplett dicht bis zum Rand, also ca 30cm Wassertiefe) und Merinosocken. Das war insofern ok das ich für die Portagen nix anderes brauchte- die Schuhe haben dann aber schon einige std am Feuer gebraucht um zu trocknen- auf Dauer fürs Leder sicherlich suboptimal.
Servus Meine zwei Varianten in solchen Situationen sind: -Neosocken in Outdoor-Sandalen -Trockenhose mit Füßlingen mit innen Woll-/Neosocken in "billigen" Wanderschuhen
Auf jeden Fall möchte ich was Festes an den Füßen haben und keine Crogs oder Ähnliches.
Da ich mir bei dauerfeuchten Füßen schnell Fußpilz einfange, paddel ich entweder in Crocs (Canadier) oder barfuß (Kajak), bei Kälte noch ergänzt durch Wollsocken. Wenn es um Umtragen über Steinschüttungen, Geröll, schräge Felsen o.ä. geht, sind Crocs aber ziemlich unfallträchtig: die Füße rutschen in den weichen Dingen herum, besonders, wenn sie innen noch nass sind. Dann wechsel ich auf Neoprenschuhe, in meinem Fall Palm Descender mit trittfester Sohle und über den Knöchel reichend. Die Klettbänder habe ich abgeschnitten, so dass der Schuhwechsel beim Aus- bzw. Wiedereinstieg flott geht. Außer den Palm Descender gibt es natürlich noch andere geeignete Fabrkate/Modelle, Hauptsache solide Sohle und rutschfester Sitz.
In Norwegen (Lappland vielleicht auch) gibt´s Leute die stehen den ganzen Tag im Wasser, denen geht´s gut und warme, trockene Füße haben sie auch. Es darf nur nichts oben reinlaufen. Die Sohlen sind für Allys oder empfindliche Kompositböden nicht so toll. Bei Royalex aber fürstlich.
Einen Goldweg gibts da nicht, zumal doch die Ansprüche auch immer sehr individuell sind. Ich persönlich trage oft eine Kombi aus Neosocken, deren Dicke dem Wetter angepasst ist, in Astral-Schuhen. Damit kann man sehr gut laufen, auch längere Strecken. Und die Socken können gut in Waschmaschine. Wenns tiefer, warm und trocken sein soll, dann benutze ich wadenhohe NRS-Neo-Stiefel. Die sind auch dicht. Aber die Teile sind etwas empfindlich, schnell ist ein Loch drin oder etwas durchgescheuert, und dann ist es vorbei mit "trocken&dicht". Und wenn es wirklich tief dicht sein soll, dann meine Kokatat Trockenlatzhose. Aber auch da sind die Füßlinge nicht geeignet für lange Märsche, weils dann durch scheuert. Ich würde für echte und längere Portagen immer auf "normale" Schuhe wechseln. Dazu muss aber auch die Paddelhose passen.
Mein Setup: Trockenhose mit Füsslingen. (Palm Atom) oder die NRS Freefall zb. Darunter dicke Merino Socken. Drüber Neopren Socken und damit in die Palm Nova Stiefel. Die Hiko Wade oder die von NRS sollen auch dicht sein. Bis zum Schaft jedenfalls. Die Stiefel/Schuhe müssen dann dementsprechend größer sein. (1-2 Nummern) Oder Schuhe aus Mesh und mit Öffnungen an der Sohle, damit das Wasser ablaufen kann.
Vielen Dank für eure Antworten, ich sehe hier gibts keine allgemein gültigen Vorgehensweisen. Ich werd das ein oder andere sicherlich ausprobieren, son paar Neosocken kosten nicht die Welt und können immer zusätzlich mitgeführt werden. Die Astrals scheinen ja ähnlich wie das meiste Outdoor Zeugs aus Material gefertigt das kein Wasser aufnimmt, das hört sich ganz vernünftig an und in der Kombi mit den Sohlen brauch man keine weiteren geländegeeigneten Schuhe mitnehmen.
Bei Lappland kann ich nicht mitreden...aber bei Kanutouren in der Wildnis schon. Ich nehme an, dass in Nordontario und Lappland ähnliche Verhältnisse herrschen.
Gerne gebe ich hier Einblick in meinen Ansatz, im Umgang mit nassen Füssen. Ohne den Anspruch auf Allgemeingültigkeit!
Erstmal akzeptiere ich die Tatsache, dass meine Füsse immer wieder nass werden! Alles andere erscheint mir illusorisch. Zu oft stand ich beim Treideln plötzlich bis zu den Oberschenkeln im Wasser oder auf einer Portage in einem "floating bog" bis über die Knie im Sumpf. Auch beim Ein- und Aussteigen bin ich es mir leid geworden, irgendwelche artistischen Kapriolen zu veranstalten und dann vielleicht doch noch im Wasser zu landen. Ich stehe lieber einfach ins Wasser.
Mir geht es darum, ein gutes "nasse-Füsse-Management" zu haben.
Meine Schuhe sind aus Neopren mit einer guten Gummisohle, damit der Grip im unwegsamen Gelände passt. Die Sohle weist kleine Löcher auf, die dem "Entwässern" dienen. Den Palm Gradient finde ich geeignet, nutze ihn seit Jahren (siehe Foto). Die Socken sind aus Merinowolle (gibt es in unterschiedlicher Dicke). Diese finde ich angenehm zu tragen, trocknen relativ schnell, halten auch im feuchten Zustand die Füsse noch einigermassen warm. Neoprensocken habe ich ausprobiert, tun ihren Dienst ganz ordentlich; aber trocknen langsam und entwickeln nach ein paar Tagen Gebrauch einen sehr unangenehmen Duft. Zudem neigen sie beim Trocknen am Feuer zu Verformungen wenn man nicht höllisch aufpasst. Ich habe jeweils 2 Paar Schuhe und 4 Paar Socken dabei. Das zweite Paar Schuhe (gleiches Modell) ist als Ersatz gedacht, meist nutze ich sie nicht.
Die Schuhe werden morgens angezogen und dann eben immer wieder mal nass. Bei gutem Wetter ziehe ich im Boot die nassen Schuhe manchmal aus, paddle in Socken oder barfuss. So können die Sachen ein wenig trocknen. Dasselbe mache ich bei einer Rast an Land. Bei Regenwetter bleiben die Schuhe meist bis am Abend an den Füssen. Abends mache ich ein Feuer zum Kochen. Das Feuer dient dann auch dem Sockentrocknen. Die Schuhe trockne ich meist nicht am Feuer, ist mir zu kniffelig.
Abends vor dem Schlafen folgt dann das immer gleiche Ritual am Feuer oder im Zelt: die Füsse werden mit einer Creme eingerieben. Das erhält sowohl die Haut der Füsse als auch die meiner Hände geschmeidig.
Die Schuhe und Socken werden nachts im Vorzelt deponiert und können je nach Witterung weiter trocknen, oder bleiben feucht. Manchmal gönne ich mir am Morgen dann ein frisches, trockenes Paar Socken, um in den Tag zu starten; im vollen Bewusstsein, dass diese bald wieder nass werden.
Das Wasser im Hintergrund war zwei Wochen vor der Aufnahme noch gefroren.
Ich hätte noch ein Paar mit dem atmungsaktiven Stoff im oberen Teil in Größe US 11 übrig, hab ich nur zwei Mal getragen, eigentlich als Reserve gekauft...