Habe vor kurzem ein gebrauchtes Ally 16.5 gekauft und wollte es heute zum ersten Mal aufbauen. Die Steven wollten aber selbst unter voller Spannung nicht runter gehen, die Bootshaut ist sogar nun schon etwas eingerissen. Ich vermute, dass die Bodenmatte nicht die richtige ist mit ca. 5.07 m Länge. Sie geht sehr weit in den Bug und Heck hinein und zieht sich bis fast ganz nach oben und verknautscht sich. Kann es sein, dass das eine Bodenmatte vom 17’er oder 18’er ist? Wenn ja, kann ich dir selber zurecht schneiden? Wo sollen die Spitzen normalerweise enden?
Habe inzwischen rausgefunden, dass die Bodenmatte vom 16.5'er 5.04 m lang sein soll, dass müßte also tatsächlich doch die richtige sein. Habe mich über diverse Aufbauvideos und Anleitungen informiert und glaube alles richtig zu machen. Trotzdem spannt es einfach zu sehr. Vielleicht ist die Bootshaut geschrumpft?
Ja. Es kommt wohl immer wieder vor, dass Allys nach langer Lagerung zu eng sind. Viele lassen sich nach reichlich 'Überzeugungsarbeit' (Silikon an den Steven, u.a.) doch noch in Form bringen, aber es haben auch schon manche als letzte Möglichkeit die Stangen gekürzt. Das ist allerdings sehr aufwändig und mühsam und sollte nur angewendet werden, wenn alle anderen Möglichkeiten ausgeschöpft sind.
Ja. Es kommt wohl immer wieder vor, dass Allys nach langer Lagerung zu eng sind. Viele lassen sich nach reichlich 'Überzeugungsarbeit' (Silikon an den Steven, u.a.) doch noch in Form bringen, aber es haben auch schon manche als letzte Möglichkeit die Stangen gekürzt. Das ist allerdings sehr aufwändig und mühsam und sollte nur angewendet werden, wenn alle anderen Möglichkeiten ausgeschöpft sind.
Grüße Holger
Hallo Holger,
vielen Dank für die Info. Ich hatte aktuell eher an eine Kürzung der Matte gedacht, dass sie tatsächlich nur im Boden liegt und im Bug und Heck nicht noch zusätzlich dick aufträgt. Das Pakcanoe 150 ging heute beim Erstaufbau absolut problemlos...
Mit Zuschnitt der Bodenmatte hat es dann letztendlich funktioniert. Da die Bootshaut aber tatsächlich geschrumpft war, war es ein echter Kraftakt alles mit Gewalt rein zu hämmern.
Und immer schön im Schatten aufbauen. Wenn ich mich nicht ganz irre, steht in der Anleitung das die Haut, abweichend vom üblichen Verständnis, bei Wärme schrumpft bzw. sich zumindest nicht ausdehnt. Das Gestänge dehnt sich in der Wärme aber sicher aus.
Es ist schön zu lesen, dass man nicht alleine ist. Dieses Wochenende hat mich mein Ally auch mal wieder zur Verzweifelung getrieben. Die Vorfreude war so groß und dann wollte die letzte Querrippe absolut nicht rein passen. 20 Min. lang Versuche, in denen ich das Boot schon in den nächsten Tonne werfen wollte... Wie gut, dass Kanufahren die Nerven beruhigt. Ich denke auch, dass es von der Ausdehnung der Stangen kommt. Vielleicht muss ich mir auch Mal eine große Gefriertruhe kaufen. Ally ist schon eine Hassliebe. :)
Zitat von faltcanadier im Beitrag #3Ja. Es kommt wohl immer wieder vor, dass Allys nach langer Lagerung zu eng sind. Viele lassen sich nach reichlich 'Überzeugungsarbeit' (Silikon an den Steven, u.a.) doch noch in Form bringen, aber es haben auch schon manche als letzte Möglichkeit die Stangen gekürzt. Das ist allerdings sehr aufwändig und mühsam und sollte nur angewendet werden, wenn alle anderen Möglichkeiten ausgeschöpft sind.
Ich würde mit dem Kürzen der Stangen sehr vorsichtig sein. Mein letzter gebraucht gekaufter Ally, ein Solo 13.7', war auch sehr schwer aufzubauen bei meinem ersten Aufbau auf dem Dachboden. Mittendrin, ich hatte die Senten und die beiden kleinsten Spanten bereits eingebaut gehabt, habe ich 5 Tage gewartet, bis sich die Haut wieder soweit gedehnt hatte, dass die restlichen Spanten danach auch ganz einfach einzubauen gingen. Für die erste Tour auf dem Wasser hatte ich den aufgebauten Ally erst kurz vorher zusammengelegt, und der 2. Aufbau am Strand ging wie Butter, ohne Gummihammer, alles ganz easy. Beim dritten Aufbau an der Recknitz zu Pfingsten war er schon wieder etwas störrischer. Davor hatte ich ihn nicht aufgebaut gelagert, sondern die Haut lag einfach nur flach auf dem Dachboden zum Trocknen.
Also ich würde nach diesen letzten Erfahrungen einen lange verpackten Ally vor einer Tour zu Hause aufbauen und eine Weile so liegen lassen. Dann streckt sich das alles wieder, und wenn man dann erst kurz vor der Tour abbaut, zur Einsatzstelle transportiert und wieder aufbaut, dann sollte der Aufbau recht leicht gehen.
Aber natürlich gibt es auch Fälle, wo die Haut richtig zu kurz geschneidert war. So einen Ally Solo hatte ich auch mal 2009 direkt in Norwegen gekauft. Da verbog sich dann das ganze Gestänge und war nur mit viel Gewalt und 6 helfenden Händen aufzubauen. Heraus kam ein starker negativer Kielsprung und das Ganze hat sich auch mit der Zeit nicht weiter gestreckt. Am Ende habe ich den Ally auf Garantie ausgetauscht. Die alte Haut war 4cm kürzer als eine Vergleichshaut, die neue aber immer noch 1cm kürzer. Bei der 4cm zu kurzen Haut hätte sich das Kürzen der Stangen von Anfang an auf jeden Fall gelohnt, das hätte das gesamte Boot gerettet. Aber ich wusste halt nicht so genau, wie stramm der Erstaufbau eines Allys normalerweise vonstatten geht und dachte, das wird sich schon geben.
Die Wärmeausdehnung des Gestänges kann man sicherlich vernachlässigen, sie beträgt bei Aluminium auf 1 m Länge nur ca. 0,024 mm pro Grad Temperaturunterschied. Bei einem z.B. 5 m langen Boot bringen 10 Grad also ganze 1,2 mm. Ein Aufbau im Schatten ist aber allemal sinnvoll, um die Schweißtreiberei in Grenzen zu halten.
Zitat von woody im Beitrag #10Neuer Ally 15 DR. Ich habe es zum Glück - ohne größere Ptobleme - zurückgeben können.
Das mit der miserablen Verarbeitung (Falten in die Schweißnaht einbauen) ist ja ein Fehler, der ganz unabhängig von einer zu kurzen Haut ist. Aber natürlich ebenfalls ein guter Reklamationsgrund. Weiß jemand, ob sich das in der letzten Zeit verbessert hat? Die können doch nicht ewig so einen Mist ausliefern.
Mein 15er (ca. 2-3 Jahre alt) hat auch das Faltenproblem. Dafür gab es dann zwar einen ordentlichen Rabatt aber das ist eigentlich keine ordentliche Lösung vom Hersteller.
Ahoi, so sollte das Unterschiff bei einem Ally 15 DR ausschauen. Mein Ally ist weit über zwanzig Jahre alt. Es ist einfach so, dass die Qualität von heute mit der damaligen hier und da nicht mithalten kann. Darüber aufregen bringt nichts, weil man kann es nicht ändern. Sicherlich sollte man mitteilen das Schrott angeboten wurde... Grüße Mike
Hallo, zu meinen beiden Bildern noch ein kleiner Nachtrag.
Ich habe den Ally fast nicht aufgebaut bekommen, schon gleich gar nicht alleine. Erst beim zweiten Mal habe ich alle Gestängebögen reingebracht. Unabhängig von den Schweißnähten der Haut, hatte ich den Eindruck, dass da irgendwas nicht passt. Da war - unabhängig von den Wülsten, die teils 3 bis 5 cm hoch waren - viel zu viel Spannung drauf. Ich hätte eine neue Haut bekommen, jedoch wurde mir gesagt, dass es sein kann, dass sich da nicht viel ändert und es auf die „Performance“ ohnehin keine Auswirkungen hat. Schade, denn eigentlich hätte mir das Teil schon zugesagt.
Huch, da schaut man ein paar Tage nicht rein und stellt fest, dass sich so viel getan hat. Ich werde es demnächst auch so machen, dass ich den Ally vor einer Tour erst einmal zu Hause aufbaue und die Haut sich wieder dehnen lasse. Dass da eine gewisse Spannung sein muss und es nicht immer ganz einfach geht mit dem Aufbau ist ja die eine Sache, aber wenn die Haut wirklich so klein ist, dass auch mit Gewalt nicht ohne tatsächliches Verbiegen geht dann ist etwas faul. Bei mir hat es wie geschrieben, letztendlich das Kürzen der Bodenmatte in den Steven gebracht. Fand ich weniger brachial als die Standgen zu kürzen und hat auch zum gewünschten Effekt geführt.