ich stehe vor der Aufgabe ein klassisches Baumwollzelt zu imprägnieren... meine eigenen Erfahrungen von kleineren Flächen/ Kleidung beschränken sich auf Grangers Fabsil und Nikwax Produkte.
Und wir haben mal vor Urzeiten ein Moskosel(heisst heute "tentipi" mit einer Empfehlungspampe behandelt, die teuer war, und dafür eher doof funktioniert hat - weiß aber nicht mehr, was das genau war.
Wichtig wäre es mir, aus dem Baumwollstoff keine "Plastiktüte" zu machen, sowie eine Zusammensetzung, die so wenig wie möglich "Chemische Keule" sein soll. Ergo gern Verzicht auf Flourkohlenwasserstoffe.
Da ich das Zelt auch gern kurz nach erfolgter Imprägnierung benutzen möchte, wär auch ein Verzicht auf stinkige Stoffe sehr wünschenswert.
Ich möchte den Baumwollstoff vor Durchfeuchtung und UV Schäden schützen. (oft angebotener Schimmelschutz ist eher zweitrangig, da ich ein großer Fan vom Einlagern absolut trockener(!) Baumwolle bin.
Ein bisschen Recherche hat bisher ergeben:
Grangers Fabsil: gibts auch für große Flächen, Inhaltsstoffe aber nicht ideal
Fibertec Imprägnierungen: meist Fluor&Co. aber es gibt "Cotton Guard Eco", wasserbasiert, ohne Lösungsmittel und Fluor.
Nikwax: (hab ich schon von früher als umweltverträgliche Bude im Gedächtnis) haben "Tent&Gear Solarproof", ist aber eher für mehr "kunststoffliche" Textilien gedacht - aaaber: es gibt "Cotton Proof", was nach Anwendungsvideo erstmal ziemlich genau das ist, was ich suche. Hat jetzt nicht die ultrabequeme Sprühanwendung, die andere anbieten, aber das is ja auch nicht meine Priorität.
Albert bietet es ebenso an, konnte dort nur heute niemanden telefonisch erreichen - und würde mich auch freuen, hier mal Erfahrungswerte von der ANWENDERseite zu hören... hat jemand dieses Produkt schon verwendet und irgendwelche Pro- und Contraerfahrungen? Oder Alternativvorschläge?
bin seit 7.00 h auf den Beinen....keinen Anruf bemerkt...
Ich kann halt nur dazu sagen: das bisher von Tentipi empfohlene und auch bewährte (selbst genutzt) ACAPELLA gibt es nicht mehr. Die Firma gibt es nicht mehr, warum auch immer
TENTIPI empfiehlt für seine Cotton/mix also Baumwollmischgewebe Zelte das NikWax COTTON PROOF. Anwendungserfahrungen habe ich persönlich damit noch nicht - die TENTIPIs müssen halt ert nach geraumer Zeit, wenn überhaupt, nachgearbeitet werden. wenn der Hersteller TENTIPI es für SEINE Gewebe empfiehlt, können wir davon ausgehen, dass sie es schon gründlich getestet haben
Gruß aus der Nordeide Albert
Ps reine Baumwollzelte hat man "früher" mit essigsaurer Tonerde imprägniert
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Moin Albert, danke für Deine Hinweise. Das tentipi eine Nachbehandlung / Auffrischung der Imp. erst nach ausgiebieger, vieljähriger Nutzung braucht, kann ich voll bestätigen.
Hier ist es ein uralter, aber kaum durch Vornutzung geschädigter Baumwollstoff.
Ich rufe gleich mal zum Thema Nikwax durch.
P.S. guter Tipp mit der Tonerde- für diese Art der Imprägnierung hab ich allerdings ausschließlich von komplettem Tränken der Planen als "richtige" Anwendung gelesen. Ich würde gerne mit einer Anwendung per Auftrag von aussen auskommen... das hatte ich im Erstbeitrag allerdings vergessen zu erwähnen.
Warum genau willst Du imprägnieren? Nur weil's ein älteres Material ist? Oder frühere Imprägnierversuche eher kontraproduktiv waren? Kommt aus Deinem Beitrag nicht so klar heraus.
Wie auch immer - wir haben ein ganz klein wenig Erfahrung und machen - genau nichts.
Das Stromeyerzelt war neu gekauft, wenig gebraucht, und bis zuletzt dicht. Das Zweite ist unser Zeltanhänger, ein DDR Produkt aus 1986. Aus zweiter Hand, die Vorbesitzer hatten sicher nie irgend was am Zelt gemacht. Ist dennoch - oder deswegen? - noch immer dicht. Trotz einiger kleiner Löcher in der Haut. Ganz leichter Nebel wenn's zum Regnen anfängt, dann ist auch schon die Baumwolle gequollen und das Zelt dicht. So wie's sein soll eben.
Nur mal so am Rande angemerkt, und aus einem Caravanforum weiß ich dass das Imprägnieren von ganzen Zelten eine ziemlich mühsame Angelegenheit ist mit gar nicht mal garantiertem Erfolg.
also ein paar mehr Details... das Zelt, um das es sich dreht, ist ein Oldtimer... mit einem Alter von irgendwas von +50, vermutlich aber eher +70 Jahren also ein bisschen speziell. Zum Zeitpunkt der Fragestellung hatte ich nur Bilder, inzwischen ist das gute Stück angekommen. Der Baumwollstoff ist dünner als z.B. bei meinem 4m Cotton Belltent, oder Moskosel, und weist zwar "obenrum" deutlich Sonnenbleiche auf, wirkt sonst aber in der Faser und im Gewebe stabil.
(Ja, das "Aufquell-prinzip ist mir bekannt, und ich kenn es auch als bestens funktionierend. Und wenn das nach meiner Vorstellung läuft, dann bleibt das auch das funktionierende Haupt-Prinzip - ich will ja keine Plastiktüte draus machen.)
Es ist allerdings ein Firstdach-Oldie, der in Richtung Dackelgarage tendiert, und ich konnte der traditionellen Machart mit all seinen Details (Bambus, Messing, Hanf, Holz, Leder)einfach nicht widerstehen (da ich mich seit geraumer Zeit damit beschäftige, den Plastikanteil im Equipment so weit wie möglich auszumerzen - und mich mit den sich aus vermehrter Verwendung traditioneller Materialien ergebenen Folgen / Nachteilen (??) ziemlich genüsslich auseinanderzusetzen.)Aber etliche Details würde man bei heutigen Produkten halt anders/besser lösen... ich nähere mich da halt grad eher von der "musealen" Seite (im Jetzt-Zustand gibts nicht mal nen Reißverschluss)- mal sehn, wie weit ich komme :)
Also eher ein Projektzelt, als irgendwas, was es heute bei den aktuellen Outdoorkrautern zu erwerben gibt. Ich hab jetzt das "zahme" Nikwax von Albert bestellt, da eine chemische Keule nu wirklich im extremen Widerspruch zum genannten Ansatz stünde. Da es keineseitlich "hochgezogene" Bodenwanne gibt, kann man in diesem Bereich auch mit anderen Wachs- oder "Tincloth" methoden arbeiten... ich find den Ansatz halt grad spannend.
Ich werd mit dem schonenden Imprägnieren beginnen, und lasse Interessierte am Ersteinsatz des Zeltes nach mehreren Jahrzehnten vergessen in 'nem Spind gern fotografisch teilhaben.
Auch Anpassungen/Ergänzungen hab ich schon im Kopf (Und ein modernes Minizelt im Laderaum, falls alles schiefgeht) - aber erstmal wird ausprobiert. Bin ja selbst gespannt.
Quasi ein bisschen Reenactment-Camp für Aushilfs-Voyageure :)
Zitat von kulkuri im Beitrag #3P.S. guter Tipp mit der Tonerde- für diese Art der Imprägnierung hab ich allerdings ausschließlich von komplettem Tränken der Planen als "richtige" Anwendung gelesen. Ich würde gerne mit einer Anwendung per Auftrag von aussen auskommen...
Mit Essigsaurer Tonerde habe ich keine Erfahrung, aber ich gehe davon aus, daß du das Zelt in aufgebautem Zustand so mit einem Quast einpinseln kannst, daß es klatschnass (durchtränkt) ist.
moin habe hier auch noch so ein ganz altes Sport Berger -ohne Reissverschlüsse mit Knebeln und so+weiter...der Boden löst sich langsam auf. Ich werde es wohl am aufbauen und noch 1 x durchchecken..... desw eiteren habe ich noch ein altes (von 1982) Camp fire tent...in ägyptischer Baumwolle Nr. 7...eine der Kronjuwele des traditionellen Outdoorlebenswie es Jörg Wagner mal nannte.....das hatte ich beim Segelmacher zum Baden/imprägnieren mit Essigsaurer Tonerde, wunderbar wenn der Sommer sich noch hinzieht, werden die schätzchen auch mal wieder gelüftet....
Gruß aus der Nordheide Albert
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Zitat von kulkuri im Beitrag #7 also ein paar mehr Details... das Zelt, um das es sich dreht, ist ein Oldtimer... mit einem Alter von irgendwas von +50, vermutlich aber eher +70 Jahren also ein bisschen speziell... Der Baumwollstoff ist dünner als z.B. bei meinem 4m Cotton Belltent, oder Moskosel, und weist zwar "obenrum" deutlich Sonnenbleiche auf, wirkt sonst aber in der Faser und im Gewebe stabil.
Klingt spannend, macht neugierig auf Bilder wie denn das Teil genau aussehen mag.
Hast Du schon einen Test mit ohne irgend einer Änderung gemacht? Also die Funktionalität im gegebenen Zustand geprüft? Um dann entscheiden zu können ob irgend welche Maßnahmen überhaupt nötig sind?
Jupp. Kleiner Naturregentest auf der Dachterrasse. Ein nachimprägnieren wär schon gut. Hab ja das Nikwax von Albert inzwischen, und will das in am See auf der Wiese mal aufbringen. Ich versuch mal, ein paar interessante Bilder zu machen...