Endlich mal wieder auf`s Wasser! Geplant ist eine Tagestour, 20 km, bei einem Pegel von 160 cm (heißt gut Wasser, oberhalb Durchschnitt). Der Tag verspricht 0-6 C°, trocken, etwas seitlicher Wind. An der Einstiegsstelle Unterstedt empfängt uns der Fluss mit einer satten Strömung und gleich einer spritzigen Sohlgleite. In den letzten Jahren sind viele Wehre zu ökologischeren Sohlgleiten umgestaltet worden. Bei diesem Pegel gut zu paddeln. Bald gleiten wir durch die vorfrühlingshafte Landschaft - die Sonne fehlt ein wenig. Ab und zu begleiten uns Eichelhäher, Bussard, Kanadagänse und weitere geflügelte Tiere. Der Fluss pendelt durch Wiesen und Bruchlandschaft, manchmal an einer Waldkante entlang. Zwischendurch muss dann doch ein Wehr umtragen werden und die nächste Sohlgleite lädt zum Kehrwasser ein/ausfahren und Seilfähre fahren üben ein. An einem nahen Ausstieg machen wir gleich Pause und wer mit mir fährt muss meistens dann keinen Hunger leiden. Von vorbei kommenden Spaziergängern kommt die obligate Frage: "Ist das nicht zu kalt?" – mit unserer genauso schon zig mal gesagten Antwort: "Nö." Dann geht es weiter. Zwischendurch sind noch ein paar Buschhindernisse oder Treibselinseln zu umrunden, ist aber alles gut machbar. An einer Teilstrecke hat man das Gefühl im Fluss höher als die umliegenden Wiesen zu paddeln, so hoch ist das Wasser. Viel zu schnell ist unser Ziel, der Ort Ottersberg, erreicht. Ein schöner Tag auf dem Wasser geht zu Ende.
Oh ein Wümme-Bericht, wie schön. Vielen Dank dafür.
Thomas130 und ich hatten eine Wümme-Befahrung grad noch zum Thema und fragen uns, bis zu welchem Wasserstand die Eisenbahnunterführung vor Ottersberg passierbar ist. Die Informationen dazu im Netz sind leider eher vage. Konntet ihr drunter durch?
ca. 250m westlich der Wümme gibt es auch eine Fußgängerbrücke über die Bahnlinie. Allerdings gibt es keinen Weg zwischen Wasser und Brücke und das Bauwerk selbst ist wenig einladend.
wie geschrieben, haben wir die Wümme in dem Teilstück auch gerade auf der Wunschliste Es wäre schön, wenn du noch etwas zu der Eisenbahnbrücke sagen könntest. Im DKV-Führer ist sie als niedrig beschrieben. War sie bei eurem Wasserstand passierbar? War genug Platz für noch ein paar cm Wasser mehr? Hattet ihr bei den Sohlgleiten Grundberührung?
Moin Dominik, Moin Thomas, unser Pegel 160 cm, das Bild der Hochbrücke am 20.3.-dann müssen wir uns (fast) gesehen haben Die Eisenbahnbrücke (Strecke ICE HB/HH) ist eine Betontrogbrücke und laut Infos bis zu einem Pegel (Hellwege)=160 cm unterpaddelbar. Ich würde wahrscheinlich auch noch 180 cm schaffen.Die Idee, direkt die Bahnstrecke zu übertragen sollte man seinlassen!!! Die Holz-Hochbrücke als Plan B ist jetzt im Vorfrühlivng, vom Wasser aus zu sehen. Ca. 150 m links über die Wiese, über die Brücke, auf der anderen Bahndammseite wieder zum Nordarm. Bei unserem Pegel gab es keine Grundberührungen.Immer schön in den Sohlgleiten dem "V" folgen und;ja, etwas das "Wasser lesen können". Viele Grüße docook
Danke für Bericht und Bilder. Hat mir sehr gefallen beim Lesen und Betrachten Hast du wirklich ZWEI Pfannen dabei gehabt? Oder gehörte eine einem Mitpaddler?
Grüßle, Stefan
__________________________________________________ Stark und groß durch Spätzle mit Soß' ..... Gottes schönste Gabe: der Schwabe!
ich bin der Mitpaddler von Enno auf dieser Tour. Ja wer mit Enno unterwegs ist braucht inder Regel nicht hunger leiden , das kann ich nur bestätigen. Ich bin bereits öfter mit Ihm unterwegs gewesen und immer satt am Ziel angekommen
Die Pfannen hat Enno tatsächlich beide mitgebracht, bei der Zubereitung durfte ich aber unterstützen
Ja es war eine tolle Tour und bei dem Pegel auf jeden Fall empfehlenswert.
Endlich sind die Flusspegel mal wieder höher und es findet sich etwas Zeit für eine kurze Tagestour. Der Wetterbericht meldet trocken, bewölkt um 0C°, wenig Wind also los zur Wümme Ober-/ Mittellauf. Start ist gegen 10:00 an der Wassermühle Scheeßel.Bevor wir aber starten gibt es erst einmal einen heißen Kaffee, mit Blick auf das vorbei strömende Wasser. Bei einem Pegel von 190cm (im letzten Sommer wieder monatelang 40-60cm) geht es gleich gut voran. Nach kurzem einpaddeln pendeln wir elegant im rechts/links Wechsel zwischen den winterlich graubraunen Weidenuferbüsche. vorbei. Zwischendurch wird gleich etwas Müll gesammelt u.a. auch einen noch intakten Fußball – der später wieder einer Klasse zugutekommen wird. Wer gut paddelt oder es versucht, muss auch gut essen, also wo ist der Mittagshalt? An einer windgeschützten Stelle passt das dann recht gut und wir beginnen mit dem 4 Gänge Menü unter Outdoorbedingungen als da waren: Tee mit Holzwasser vom Kelly kettle, Rührei mit selbstgebackenem Brot, Würsten mit Senf und abschließend selbstgemachter Mirabellen-Aufgesetzter. So gut gestärkt geht es weiter. Im Fluss fällt auf, dass viel Sediment, organisches Material und Trübstoffe transportiert wird. Uns wird nicht langweilig: 2 Bäume und 1 Naturwehr erfordern immer etwas mehr Aufmerksamkeit. Auch die Flora/Fauna lohnt einige Seitenblicke - erste Triebspitzen leuchten mit frischem Grün, Silber -und Graureiher, diverse Turmfalken, Habicht, Kormorane Nutrias, Rehe usw sind immer wieder zu beobachten. Ab Rotenburg und Zuschusswasser von einigen Nebenbächen verändert sich langsam das Flussbild Richtung eher nicht so uferbewachsen und nicht so enge Kurven. Am späten Mittag endet dann diese nette Wintertour kurz vor der nächsten Sohlgleite..
Tagestour Wümme Ober-/ Mittellauf ...was mir im Nachgang noch einfällt: erwähnenswert war noch ein totes Reh, was in Ufernähe lag und im Hals/Brustbereich aufgerissen war. Ich habe gleich an einen möglichen Wolfsriss gedacht. Im Umfeld des Flusses ist es doch eher menschenleer. Was auch noch ungewöhnlich war: Vor einer Woche war der Wasserstand noch einmal +50cm höher. Da floss die Wümme auch über die Wiesen. Jetzt strömte hier und da das Restwasser von den Wiesen zurück in den Fluß - erlebt man auch nicht alle Tage.
Moin, Tagestour Wümme Oberlauf Kleiner Erlebnisbericht mit Tourinfos Nach den norddeutschlandweit sehr hohen Weihnachtshochwassern, wo ich ungerne meinen Mitmenschen durch die Gärten gepaddelt wäre, sind die jetzigen Frühjahrswasserstände (Pegel Hellwege, Wümme 1,5 m) immer noch schön hoch aber nicht mehr bedrohlich. Also los zur Wümme! Es ist sonnig und trocken bei etwas Wind. Der Start ist gegen 10:00 Uhr in Lauenbrück. Überall sieht man in der Frühlingsnatur die Nachwirkungen der monatelangen Höchstwasserstände – graues Gras, nackter Boden, Sandanspühlungen und viele umgestürzte Bäume. Aber erst einmal einen heißen „Startkaffee“ an Land – auf dem Wasser werden wir dafür keine Zeit haben. Überall wächst es, ein roter Marienkäfer erkundet die Brennnesselfluren nebenan. Dann den Küchen-Packbasket und die Canoepacks verstaut und los! Gleich in der ersten Kurve erwartet uns der erste schwimmend, verkeilt liegende Baumstamm – so geht`s weiter. Auf den ersten 2 km müssen wir dann bereits 3 querliegende Bäume bewältigen. Bei der Strömung sollten Paddelmanöver, wie Seilfähre rückwärts, Steuerschläge aktiv und passiv, vorne wie hinten, off-wie onside sitzen. Gefühlt liegen die Baumhindernisse auch immer plötzlich direkt hinter Kurven. Wir haben alle möglichen Manöver „mitgenommen“: überweg, rittlings über den Stamm, tief unterdurch und umtragen durch unwegsames Gelände. Auf und an dem Wasser sieht man weniger Müll aber wahrscheinlich ist der durch den hohen Wasserstand nur woanders „abgelegt“ worden? Dafür sind die Treibselmarkierungen „oben“ in den Büschen und Bäumen immer wieder erstaunlich (DA war mal der Wasserstand?!). Die Flusslandschaft ändert sich langsam von eher Wald-Buschland hin zu offenerem Busch-Wiesenland. Zwischendurch sehen wir Rehe, Bussard, Habicht, Eichelhäher, Kraniche, Enten, Kanadagänse u.a.m.. (Hier sei ein kleiner Nebensatz gestattet zu der Thematik: Paddler haben ein hohes Störpotenzial in der Natur. Die Rehe drückten sich z.b. ohne Panik ein paar Meter in die Uferdickung; Ein Reh bleibt am Ufer stehen und blickt uns nach-keine 10 Meter entfernt). An einer windgeschützten Stelle passt dann der Mittagshalt. Mit heißem Tee und einer frischen Eigenkreation Apfel-Zwiebel-Bannock mit eigenem Kräuterquark sind wir gut versorgt und es heißt auf zur 2. Etappe. Ständig erfordern die Weidenbüsche Pendelmanöver und Kurven von über 180 Grad im rechts/links Wechsel sind normal. Auch die Strudel an den Prallhängen sind teilweise enorm, teilweise bilden sich richtige Wasserpilze – aber alles machbar – nur Zeit, um „in der Gegend herum zu träumen“ – nein, die ist nicht da! Kurz vor Rotenburg erreichen wir dann noch das Natursteinwehr. Nach kurzer Einschätzung der Lage, die Falhöhe von 70 cm ist zu einer Schräge mit höherer Walze geschrumpft, entscheiden wir uns zur Durchfahrt und sind dann nach 23 km auch schnell beim Ausstieg und Ziel unserer Tagestour – Rotenburg/Wümme. Im gut eingespielten Zweierteam eine rundherum „runde Tour“! Paddelgeschwindigkeit 6-10km/h, Paddelzeit: 4Std. Stand-/Umtragezeiten:3 Std. (Für`s nachpaddeln: Es gibt Naturschutzbeschränkungen – siehe Vorbericht aus 2023) Viele Grüße docook
10. Holzkanadiertreffen 21.6. – 23.6.2024 DAS ORIGINAL in Ritterhude. Infos siehe hier im Forum im eigenen thread.
Moin Michael, spannend wie man im Team an und mit seinen Möglichkeiten wächst. Dort die Wümme kenne ich schon seit 40 Jahren oder länger aber so elegant und rund konnte ich da noch nicht paddeln. Sicher, man hatte auch zu den Zeiten seine Freunde aber, wie so oft im Leben,- auch hier und heute geteilte Freunde ist doppelte Freude! Sicher gibt es irgendwann eine Fortsetzung... Viele Grüße docook
10. Holzkanadiertreffen 21.6. – 23.6.2024 DAS ORIGINAL in Ritterhude. Infos siehe hier im Forum im eigenen thread.