Mein Chieftain ist von der Gewichtsverteilung so, daß es durch den Auftrieb des Holzes bei voll eingetauchtem Blatt praktisch schwerelos ist und auch außerhalb des Wassers wiegt es nur 634gr (aus Jux grad mal nachgewogen). Was willst du da mit Kohlefaser noch groß reißen?
Hallo Claudia Das Northern Light von Grey Owl liegt sogar nur um die 400g. Flext halt ordentlich, was Carbon wohl so nicht machen würde. Aber ich kenne keinen Hersteller, der Beavertail von der Stange in Carbon fertigt. Liegt wohl auch daran, dass der Markt an sich schon winzig ist und dann noch ein hochmodernes Material für eine traditionalistische Paddelform. Das tut sich wahrscheinlich kein Hersteller an. Warum suchst Du Tradition in Carbon? Vielleicht helfen Deine Beweggründe bei der Suche weiter. Grüße Holger
Vielen Dank, ihr beiden! Es ist ausschließlich das Gewicht, das mich nach Carbon gucken ließ. Mein Sunburst wiegt unter 500g und und ich kann es lange komfortabel paddeln. Daher hat mich das Gewicht vieler Beavertails um die 700g etwas gestört.
Martin, hast du das 137? Ich müsste es vielleicht nochmal etwas länger testen, auch hinsichtlich des Football-Griffs.
Holger, danke für den Tipp. Das Northern Light habe ich übersehen, weil ich zunächst nach geölten Paddeln aus einem Stück geguckt hatte. Ob mir der große Flex liegt, müsste ich testen.
Der Bruch von Carbon und Tradition würde mich nicht stören. Die Welt ist voller Gegensätze, da muss mein Paddel keine Ausnahme bilden 😉
nur gebrauchte Ottertail-Paddel vielleicht, sie wurden zum Verkauf aus Carbon angeboten, vor langer Zeit, weiß nur nicht mehr wo und von wem. (Schlegel?)
Zitat Der Bruch von Carbon und Tradition würde mich nicht stören. Die Welt ist voller Gegensätze, da muss mein Paddel keine Ausnahme bilden
danke für den endlessriver-Link. Schickes Teil! Die 69er Blattlänge ist beeindruckend. Aktuell ist es zwar nur in 60'' verfügbar, aber ich werde den Shop beobachten :-)
Moin Claudia, gibt es das Paddel ev. auch ungekürzt? Wir könnten es hier direkt am Boot anpassen. Das Chieftain (142er, 56") und das C1, die du bei mir gesehen hast, hätten, wenn man die Blätter umrechnet, eine Länge von 59". Für das sehr niedrige Echo dürften sie bei mir auch nicht länger sein. Du kannst sie gerne demnächst noch mal testen, ich wollte sowieso mal mit dir zusammen auf die Ostsee.
Hallo Claudia. Ich will mal meine Gedanke dazugeben. Aus meiner Sicht macht ein Beavertail aus CFK eigentlich nicht so wirklich viel Sinn. Kohlefasern machen vor allem zwei Dinge: Mit wenig Material sehr steife Bauteile und ein Produkt teuer. Der Vorzug eines Beavertail ist m.E. aber gerade die Flexibilität und damit das etwas verzeihende Verankerungsverhalten. Dadurch ist es gerade auf langen Strecken etwas Körperschonender, auch wenn die Dosierung des Catches vielleicht, aufgrund nachlassender Kräfte und Konzentration, nicht mehr 100%-ig Präzise ist. Man kann auch in CFK schwere Paddel und in Holz leichte Paddel bauen. Unser leichtestes Freestyle-Paddel wiegt gerade mal 330g. Das besteht aus einem Holzkern mit CFK-verstärktem Blatt - es ist aber auch ein ausgewiesenes Freestylepaddel, bei dem wir das Blatt sehr steif und den Schaft moderat flexibel haben wollen. Es verlangt also schon nach präzisem Einsatz den man vielleicht auf langen Touren so nicht immer durchhält. Zur Beavertail-Geometrie passt, meiner Meinung nach, eine flexiblere Glasverstärkung (nur falls wegen sehr leichten Holzes nötig) besser. Das Problem mit einigen am Markt erhältlichen Beavertails ist m.E., dass sie eigentlich viel zu steif sind und die Vorteile der Form nicht wirklich zur Geltung bringen. Da müsste man oft nochmal mit dem Hobel ran. Als jemand der auch Kohlefaserverstärkungen einsetzt (wo es sein muss und die Eigenschaften Sinn machen) denke ich mir in Sachen "Carbon" oft: "Mit dem Hammer in der Hand sieht alles aus wie ein Nagel."
Zusammenfassend würde ich vielleicht nochmal den Einsatzbereich und die erforderlichen Eigenschaften etwas enger eingrenzen.
Hallo Sebastian, vielen Dank für deine Einschätzung!
Wichtigstes Kriterium für mich ist das Gewicht. Es reicht mir allerdings, wenn sich das Paddel subjektiv leicht anfühlt. Es muss nicht real der Grammsieger sein. Und ich mag es, wenn Material direkt reagiert. Beim Standup-Paddeln nutze ich ein 100% Carbon Paddel, auch über ein paar Stunden. Und mein Sunburst Stechpaddel hat einen Carbon-Schaft mit Holzblatt und -griff.
Ich bewege das alles nochmal weiter, gerade auch hinsichtlich der Vorteile, die die Blattform des Beavertails bietet.
Ich muß Claudia unabhängig von der Form recht geben. 350g 10.000mal bewegt über Wasser ist besser als 600g 10.000mal bewegt.
Da bleibt auch der catch länger gut,weil die Ermüdung geringer ist.
Und wenn ich mich z. B. An Sattelstützen beim Fahrrad aus Carbon erinnere. Die flexen besser als alles andere, wenn Materialstärke und Konstruktion die Vorteile aus dem Material raus holen.
Hi, wenn die zuletzt geäußerten Überlegungen alle stimmen, braucht man das entsprechende Paddel ja nur noch zu finden Allerdings: ein hartes Paddel erfordert mehr geistige Aufmerksamkeit beim catch, auch bei geistiger Ermüdung leidet dieser..... Jörg Wagner
Zitat von Jörg Wagner im Beitrag #12 ... Allerdings: ein hartes Paddel erfordert mehr geistige Aufmerksamkeit beim catch, ...
Nicht nur das, auch bei Umgang und der Pflege. Ultra leichte Carbonschäfte sind empfindlich und haben sehr hässliche Brucheigenschaften. (Schutzbrille tragen wäre gar nicht so abwegig.)
Da im Thread Sattelstützen genannt wurden, einmal zu fest angezogen und das war es. Oder ein Umfaller auf Beton und der Carbo-Lenker ist nicht mehr sicher.
400g mehr und ein Paddel aus Holz, das ich auch mal etwas unachtsam ablegen kann ist mir lieber.
Und wenn ich mich z. B. An Sattelstützen beim Fahrrad aus Carbon erinnere. Die flexen besser als alles andere, wenn Materialstärke und Konstruktion die Vorteile aus dem Material raus holen.
Thema Fahrrad: Absolut richtig, Carbonfasern können durchaus so angeordnet werden, dass sie jede Menge Flex hergeben. Sonst wäre París-Roubaix schwer auf einem Carbonrennrad fahrbar, auf nem steifen Bock würde sich das wohl keiner antun. Der amerikanische Fahrradproduzent Cannondale baut seit rund zwanzig Jahren ein vollgefedertes Bike(Cannondale Scalpel) wo an einer Stelle, an der üblicherweise ein Kugellager sitzt, stattdessen flexender Carbon verbaut ist. Praktisch also möglich mit diesem Werkstoff entsprechend zu fertigen, ob diese Technologie(Flex) bei einem Paddel auch zu Anwendung kommt? Bezüglich zu festes Anziehen der Sattelstütze, dafür nimmt man einen Drehmomentschlüssel. Bei einem 3000€plus Bike investiert man die 50Euro auch noch + Carbonpaste um die Reibung im Sattelerohr zu erhöhen. LG Rheinländer
______________________________________________________________________ Da wir im gleichen Boot sitzen, sollten wir froh sein, daß nicht alle auf unserer Seite stehen.(Ferstl Ernst)