An meinem Lieblingspaddel löst sich der Schrumpfschlauch an der Stelle auf, an der ich es bei jedem Paddelschlag an den Süllrand führe (schlechte Angewohnheit, ich weiß...).
Nun hab ich den Schrumpfschlauch dereinst vor dem Verleimen und Umlaminieren des gebrochenen Schafts mit Fiberglas drauf gemacht. Den Schaft will ich nicht nochmal zerbrechen, der Griff ist nicht entfernbar.
Gibts ein Klebeband, das sich ähnlich wie Schrumpfschlauch verhält, nicht klebrig ist und robust genug immer mal wieder Süllrandberührungen zu verkraften?
Axel
P A D D E L B L O G "Why would you want to sit and pull your canoe along, when you can stand tall and carry a big stick?" Harry Rock
Im Baumarkt hab ich grade selbstverschweißendes Klebeband gesehen. Die Probe, die daneben hing fühlte sich ähnlich an wie Fahrrad-Schlauch und war komplett durchvulkanisiert. Ich meine, das Zeug hieß Tesa Extreme, war jedenfalls ne Markenfirma.
Moinsen, selbstvulkanisierendes Dichtband würde ich als Alternative bevorzugen. Das ist recht widerstandsfähig und sollte daher länger halten. Ich habe es vom Hersteller Yachticon und es werden die Farben weiß und schwarz angeboten. Grüße Christian
Hallo Axel Seit Jahren nutze ich meine Lieblingspaddel umwickelt mit Reepschnur 2,5 mm, oder dünner wenn erhältlich. Es wird keinerlei Kleber benötigt bei satter 'Knüpfung' (siehe Bild). Eignet sich hervorragend und hält bei mir jeweils gut ein Jahr lang. Im Flachwasser wird die Berührung des Süllrandes von mir absichtlich herbeigeführt (Canadian oder Guide Stroke).
Ich folge zunächst dem letzten Tipp, kombiniere aber die ersten beiden indem ich schon ein Lenkerband aus Leder bestellt habe - es gibt ja noch mehr traurig zerschlissene Paddel, deren inzwischen mit Glas umwickelter Schaft einer Umhüllung bedarf. Die Reepschnur-Lösung trägt mir eigentlich zu sehr auf, aber im Bootshaus lag eine Rolle mit 500 Metern herum, so dass ich ohne schlechtes Gewissen ein paar Meter für diese Übergangslösung verwenden konnte (ich wollte das immer mal ausprobieren).
Richtig vertrauen mag ich der Lösung nicht, aber wie so viele Provisorien hat sie Chancen auf Bestand. Damit es etwas länger hält habe ich die Reepschnur flächig "angeflammt". Davon erhoffte ich mir, dass die Oberfläche etwas steifer, robuster und glatter wird. Bewirkt hat das erstmal wenig Vielleicht war ich auch nicht mutig genug und sollte diesen Prozess nochmal wiederholen.
Ein "Probepaddeln" konnte heute erstmal nicht mehr stattfinden. Bin gespannt, wie sich das in der Praxis anfühlt und ob die beständigen Hebelkontakte am Süllrand die Reepschnur nicht viel zu sehr verschleißen.
Dann kommt das Lenkerband zum Einsatz. Dabei habe ich mich für Leder entschieden, das ich - wenn es erstmal klebt - gründlich einfetten will. Auch dabei bin ich skeptisch ob es nicht bald durchgewetzt wird. Irgendwann werde ich vielleicht auch so eine Volleder-Lösung wie Murat ausprobieren. Vorläufig kommt mir das aber ein wenig zu rustikal vor.
Bei dem selbstverschweißenden Band erwarte ich, dass sich die Oberfläche immer irgendwie klebrig anfühlt. Aber eine gute Idee ist das allemal.
Axel
P A D D E L B L O G "Why would you want to sit and pull your canoe along, when you can stand tall and carry a big stick?" Harry Rock
Für mich hat sich beim Umwickeln das Vorspannen des Seil sehr bewährt. Bei so einer dicken Schnur würde ich die erforderliche Länge abrollen, ein 5kg Gewicht anhängen und über eine Rolle umlenken. Dann zum Umwickeln das Paddel drehen und mit der straffen Schnur die 5kg vom Boden frei halten.
Hallo, für mich hat sich selbstverschweißendes Dichtband aus eigener Erfahrung nicht bewährt. Bei punktueller Belastung drück man ganz leicht Löcher rein und ich finde es in seiner gummiartigen Konsistenz weder in der Hand noch auf dem Süllrand rutschig genug. Ähnliches gilt für Lenkerband oder Hockeytape. Meine Paddel haben entweder eine Schnurwicklung bekommen, oder haltbarer, einen genähten Lederüberzug. Letzteres würd ich immer wieder bevorzugen.
Toller Thread. Hier bekommt man ja sogar Antworten auf Fragen, die man noch nicht gestellt hat
Ich habe das einfach mal ausprobiert. Hatte hier noch eine 1,7 mm Schnur rumliegen, die ich testweise genutzt habe. Nach der oben abgebildeten Anleitung habe ich auf das Spannen vorerst verzichtet. Das Ergebnis sieht eigentlich recht solide aus:
In dem Bereich, in dem das Ende unter die Wicklung gezogen wird sieht es erwartungsgemäß etwas unregelmäßiger aus:
Das Ziehen des Endes unter die Wicklung war schon recht schwer, sodass ich vermute, dass es bei unter Spannung gewickelter Schnur sehr schwer bis kaum möglich sein könnte. Bei nächster Gelegenheit werde ich das Paddel dann mal auf dem Wasser testen.
Zitat von Lasse Lachen im Beitrag #10.. die Wicklung war schon recht schwer, sodass ich vermute, dass es bei unter Spannung gewickelter Schnur sehr schwer bis kaum möglich sein könnte...
Das Material der von mir verwendeten Schnur habe ich nicht parat, sie war mit ca. 1mm angegeben, hat aber eher 0.7mm. Es ist Kern los, Webleine aus ungedrehten (ich denke) 8 Filamentsträngen. Solche Schnüre sind recht elastisch ohne Vorspannung wird das nicht gut halten. Für meine Schnur habe ich 2kg vorgespannt. Das ließ sich mit Kraft noch unter der Wicklung ziehen. Die Schnur ist aber zugegeben sehr glatt.
Bei dickeren Schnüren mit Kern, würde ich mit einem V-Messer eine Kerbe schnitzen wo die Schnur unter der Wicklung liegt. Die Wicklung bleibt dann glatter.
So Ledergriffe habe ich auch schon am Fahrrad über klebrige Griffe gemacht. Ich fand es schwierig die Dehnung des Leders einzuplanen. (.. und nicht versuchen gleich straff zu ziehen, erstmal schön die Kreuze nähen und locker lassen, dann vom Anfang zum Ende straff ziehen.) Leder und Wasser ist aber nicht immer so dolle.
Hallo, wenn es was dünnes strapazierfähiges sein soll, fällt mir vom Bogenschießen Sehnengarn (je nach Garnsorte dehnt es sich gering bis "garnicht") oder Mittelwicklungsgarn ein(damit wird die Sehne im Mittelteil umwickelt um sie vor dem Verschleiß durch die Pfeilnocken zu schützen).
Seid lieb zueinander und habt Spaß im Leben, es ist zu kurz um es sich schlecht gehen zu lassen!
Hallo der Gedanke an Sehnengarn /Mittenwicklung kam mir (als Flitzbogner) auch grad beim Lesen, sowie noch was vielleicht verschrobenes: Ich meine mich zu erinnern, das im Lenkdrachenbereich mit sehr dünnen, jedoch statischen und sehr stabilen hochbelastbaren (Kevlar-)"schnüren" hantiert wird... vielleicht lohnt sich da eine aktuelle Recherche?
Zitat von kulkuri im Beitrag #13.... im Lenkdrachenbereich mit sehr dünnen, jedoch statischen und sehr stabilen hochbelastbaren (Kevlar-)"schnüren" hantiert wird...
Dyneema ... Da hab ich von meinen Kites noch jede Menge rumliegen ... könnte ich glatt mal testen.
________________________________________________________ BbbB ... Bis bald beim Bootfahren Max
"Du kannst die Wellen nicht anhalten, aber Du kannst lernen, auf ihnen zu reiten." Joseph Goldstein