Hallo- der Heckspiegel erlaubt ein breiteres Boot zu bauen ohne zu lang zu werden, dadurch natürlich gutmütig im Wasser, hohe Zuladung aber auch etwas langsamer. Wobei die Preiswerten einfach nur abgesägte Kanus sind, ohne Plan, Coleman und Michi Craft haben solide Boote gebaut(Firmen gibts wohl nicht mehr in D).
Wenn man sich so einen Coleman Heckspiegel Classiker anschaut, dann stelle ich mir eine grundsätzliche Frage: Ist er ein gut nutzbarer Allrounder der für die meisten Familiensachen taugt oder ist er ein schlechter Kompromiss?
Nebenbei, wenn Du überlegst einen Heckspiegelkanadier auch wegen der möglichen Verwendung mit Motor zu kaufen, dann denk auch dran, dass es für die "normalen" Canadier auch Seitenmontagen gibt. Einfach unter Motorhalter Canadier suchen. Für die meisten der Aussenbordmotoren würde diese Halterung reichen. Es mu ja nicht gerade dieser Motor sein: https://www.youtube.com/watch?v=lbDT0yotbPg
Weiterer Vorteil der Seitenhalteung, Du hast die Pinne des Motors schräg hinter Dir und nicht genau in Deinem Rücken. Somit kannst Du entspannter mit dem Motor fahren.
Nur mal so ein Gedankenanstoß
LG Günter
A bad day on the water is better than any good day at work (Jerry Vandiver)
Moin Taranaki, Kanu´s mit Heckspiegel werden in der Praxis überwiegend für ganz wenig Paddeln ein gesetzt. Heckspiegelcanadier werden für häufigen schnellen Transport schwerer Ausrüstung, Wildbergung oder für schnelles um setzen auf größeren Gewässern von einem Angelspot zum nächsten genutzt oder für häufiges Stromauf fahren. Während einer Tour, kurz nach einer Schulter Op, hab ich auch einen Außenborder angebaut. Seitlich ist das Bedienen einfach und eine Halterung ist schnell gebastelt. 2 Bilder zum Veranschaulichen,
Dann wird man, vorausgesetzt man möchte zur Quelle, nie ankommen.
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Im Leben ist es wie beim Paddeln: Wenn die großen Wellen kommen, immer in der Hüfte schön locker bleiben.
NB: Es ist nicht beabsichtigt, in dem obigen Beitrag sexistische Bemerkungen gemacht zu haben. Sollte jedoch jemand trotzdem etwas als sexistisch interpretieren, bitte ich um eine Persönliche Nachricht, damit das Missverständnis ausgeräumt werden kann.
Zitat von Lederschlumpf im Beitrag #7Wie verhält sich so ein Heckspiegel-Boot denn auf einem Fluss, wenn man langsamer als die Strömung fahren würde?
Die Strömung hat mehr Angriffsfläche und deshalb mehr Effekt auf das Kanu.
Was hinten fehlt ist Auftrieb und Hebel. Achterlich mit einem Spiegelheck von Wellen* überholt werden ist nicht so witzig. Hat man einen Motor Gas geben, ist der Motor an Land würde ich schon mal ein großes Ösfass bereit halten.
*also Wellen, so was, was ein Kanu hoch und runter bewegt.
Ich denke, dass der Geradeauslauf stark reduziert ist. Konkrete Erfahrungen habe ich nicht. Allerdings habe ich Erfahrung mit Motor am normalen Canadier, und die ist, dass eine Seitenhalterung nicht besonders optimal ist. Schon bei sehr geringen Motorleistungen wird auch bei stark heckseitiger Montage des Motors die Motorseite stark herunter gedrückt. Dadurch ist diese Seite deutlich anfälliger für das Übernehmen seitlicher Wellen. Das kann man mit Pasagier zwar durch aktives Trimmen etwas reduzieren, aber toll ist das nicht. Vulgo- stünde mein Augenmerk auf fahren mit Motor, würde ich auf jeden Fall ein Spiegelheckboot nehmen.
Hallo Andreas, bitte bedenke nochmal Deine Aussage, es fehle beim Spiegelheck hinten der Auftrieb. Gerade wegen des grösseren Volumens am Spiegel im Vergleich zum Doubleender ist es umgekehrt, das ist nämlich der eigentliche Grund für das Spiegelheck. Jörg Wagner
Wieso, bei den Booten wird doch einfach was "abgeschnitten", insofern fehlt ja schon Volumen. Es sei denn, man hat so einen Tanker wie den von Albert verlinkten, aber das zählt doch eh schon eher zur Rubrik "Kabinenkreuzer und Lastkähne" denn zu Paddel-Canadiern, weil vorher alle Maße ordentlich aufskaliert werden.
Hallo Jörg ,fahre seit 47 Jahren einen franz. Poly-canadier .In jungen Jahre mit Frau und zwei Kinder, sowie das ganze Campinggepäck .Später sind die Kinder auf ein eigenes Boot umgestiegen ,es hat alles gut geklappt,auch wenn die Ausrüstung im heutigen Blickwinkel archaisch war.Vor 13 Jahren habe ich mir einen Seitenbortmotor / KPM = 1,5 PS zugelegt und bin damit voll zufrieden .Da macht die Wanderfahrt wieder Spaß .Elbe,Donau,Havel,Müritz,Oder,Masuren usw. Stau = kein Problem und auch eine Besegelung mit Ausleger vervollständigen den Genuß mit dem Boot. Bei einem Heckspiegel stelle ich mir vor ,daß das Boot zu sehr giert und sollest du einmal WW fahren wollen wird es bestimmt ein eigenartiges,unerwünschtes Verhalten zeigen .Auch wenn es irgendwo bestechend aussieht so ein Heckspiegel als Allrounder ist bestimmt keine gute Lösung . Gruß und Ahoi Jochen
Zitat von Borkenfisch im Beitrag #14Vor 13 Jahren habe ich mir einen Seitenbortmotor / KPM = 1,5 PS zugelegt und bin damit voll zufrieden .Da macht die Wanderfahrt wieder Spaß .... Genuß mit dem Boot
Ich kann mir gar nicht vorstellen, wie das dauerhafte Geknatter und manchmal der Gestank bei ungünstigem Luftzug zu Genuss auf Wanderfahrt führen kann. Ich bin immer froh, solche einem Geknatter zu entrinnen, und stattdessen die Geräusche der Natur wahrnehmen zu können.
Ihr Lieben, da, wo beim Spiegelheck der Motor hängt, hat das Boot mehr Volumen und damit Auftrieb, als ein Doppelender, das Geamtvolumen spielt für die Balance in Längsrichtung eine untergeordnete Rolle. Wenn der Spiegelheck-Canadier mit Motor eingesetzt wird, macht er im WW eine ganz gute Figur, er hat nämlich für gewöhnlich einen Rückwärtsgang, und alte Hasen (Labrador und Kanadischer Norden) wissen das virtuos zu nutzen. Hierzulande ist er Ohne Motor sicher nur die drittbeste Wahl. Jörg Wagner
Was den Auftrieb (seite 1) anbetrifft, hängt es doch davon ab, aus welcher Sicht man die Sache betrachtet. Nehme ich einen 17-Fuß-Kanadier und vergleiche ihn mit einer Spiegelheckvariante, der man zwei Füße abgenommen hat, sind mit den Füßen auch ein paar Liter (oder Gallonen) Auftrieb verschwunden. Vergleiche ich das Produkt der Transformation, einen 15 Fuß langen Spiegelheck-Kanadier mit einem anderen Kanadier, der von vornherein 15 Fuß lang ist, dann hat der erste natürlich mehr Volumen.
Die Motoren, die da in Frage kommen würden, wahrscheinlich alles kleine 1-Zylinder unter 4 PS, haben keinen Rückwärtsgang. Man kann sogar froh sein, wenn sie einen echten Leerlauf mit einschaltbarem Vorwärtsgang haben. Der Schwerpunkt des Bootes wandert ganz erheblich nach oben, weil dort das Hauptgewicht des Motors liegt Den Motor zu starten bringt zusätzlich Unruhe ins Boot und dabei geht man schon davon aus, dass er bereits abgeklappt ist. Während der Motor zu einer möglichst ökonomischen Verdränger-Vorausfahrt so getrimmt sein wird, dass der Propellerstrahl etwas abwärts nach hinten gerichtet ist, dreht man dieses Verhältnis bei Rückwärtsfahrt um. Der Propellerstrahl zieht das Heck bei allzuviel Gas dann etwas nach unten und bringt sehr viel Instabilität ins Boot. An der ganzen Prozedur kann ich nichts wildwassertaugliches entdecken.
Ich selbst wohne nicht weit von der Loreley entfernt, in Rheinnähe also, und könnte mit Motor zu bergwärts gelegenen Sandbänken fahren, etwas picknicken und ohne Motor wieder runter. Ich würde unterm Strich weniger Sprit verfahren, als mit (m)einem Auto. Trotzdem ist mir die motorisierte Fuhre zu wackelig, um damit durch die Strudel zu fahren und mich in Schiffswellen wohl zu fühlen. Wo ich schon schwach geworden bin, war in West-Friesland, weil es dort immer wieder lange Kanalstrecken gibt, die bei genug Gegenwind einen Pause-Tag erzwingen würden. Es gibt trotzdem genug zu paddeln, wenn man sich eine schöne, flache Tour aussucht. Irgendein Rahsegel, auch ein behelfsmäßiges lohnt sich ebenfalls.
Zitat von Jörg Wagner im Beitrag #12Hallo Andreas, bitte bedenke nochmal Deine Aussage, es fehle beim Spiegelheck hinten der Auftrieb. Gerade wegen des grösseren Volumens am Spiegel im Vergleich zum Doubleender ist es umgekehrt, das ist nämlich der eigentliche Grund für das Spiegelheck. Jörg Wagner
Okay, das stimmt natürlich, hinten mehr Auftrieb als ein vergleichbar langer Doppelender. Ich sehe es immer als abgesägtes längeres Boot. Was bleibt ist ein nicht so gutes Verhalten in Wellen von achtern, insbesondere wenn sie durch Strom oder Geografie komprimiert laufen.
Bezüglich der Gewichtsverteilung und unangenehmes Verhalten des Bootes muss man sagen, dass manchmal in so exponierter Lage wie beim Heckspiegel 2kg Gewichtsunterschied beim Außenborder schon einen riesen Unterschied machen.
Nicht nur deshalb finde ich für Canoes E-Motoren (Gewicht unter dem Boot) und Akku (da wo es gewichtsmäßig passt) am besten geeignet, den Krach ist man auch gleich los. Selbst kleine 500W Motoren haben mehr Leistung als zwei Paddler jemals ins Wasser bringen.