Ich bin eben dabei das Buch Canoecraft zu studieren.
Dabei ist mir aufgefallen, dass beim Bau der Holzboote auch zum verleimen des Holzes Epoxid verwendetz wird. Kann dafür nicht ein PU-Leim verwendet werden? Weil PU aus der Tube verwendet werden kann und nicht wie Epoxid mit einem Härter angrührt werden muss finde ich das wesentlich praktischer.
Ist es sinnvoll, PU Leim zum verleimen des Holzes zu verwenden?
PS: Ich hab die Suchfunktion benutzt, aber nichts schlüssiges gefunden.
Hallo Walter, PU - Leim macht beim Nachbehandeln (Schleifen) des fertigen Rumpfes eine Menge Probleme, auch Epoxid-Kleber sind im handling nicht optimal. Ich habe sehr gute Ergebnisse mit z.B. Ponal (wasserfest) oder sogen. Propellerleimen gehabt Jörg Wagner
Ponal ist ein normaler Weissleim, ähnlich dem in jedem Papeterie erhältlichen Bastelkleber. Ist der wirklich genügend Wasserfest?
Welche Probleme macht der PU Leim? Ich Rate mal: Weil er eine höhere dichte als das Holz hat erzeugt er beim schleifen feine "Rillen", weil er langsamer als das Holz abgetragen wird.
Walter, ich schrieb "Ponal"(wasserfest), das ist der im blauen Gebinde, und empfahl ansonsten Propellerleime. Ansonsten empfehle ich Dir nicht, es mit PU mal "draufankommen zu lassen". Jörg Wagner
Kannst du mir bitte einen Satz dazu schreiben, warum keinen PU Leim? Ich zweifle nicht an deiner freundlichen und offensichtlich auf Erfahrung beruhenden Auskunft, mich interessiert nur der Hintergrund dazu.
was ich Dir aus meine Erfahrung in Sachen Stripperbau empfehlen kann, ist "Titebond III Ultimate wood glue waterproof".(Grüne Etikette) Erhältlich bei DICK feine Werkzeuge GmbH /www.dick.de Das ist ein Holzleim, der nicht wie andere, herkömmliche Acrylbasis-Holzleime weich bleibt und damit beim Schleifen schmiert, sondern eine gewisse Härte erreicht. Die lässt es zu, dass er beim Bearbeiten mit Ziehklinge und Schleifpapier fast wie das umgebende Holz reagiert und vor allem die Werkzeuge nicht "verschmiert". Die mittelbraune Farbe passt im Allgemeinen gut zu den vielen Hälzern. Ausserdem hat das Gebinde eine Art sehr gut dosierbaren Schnabel, der auch gut wieder verschlossen werden kann. Empfehlenswert ist es auch, die Leisten mit der eingekehlten Seite nach oben (und nicht wie in Canoecraft dargestellt)auf den Mallspanten zu positionieren, damit der doch etwas dünnflüssige Leim in der Rille bleibt. Damit soll nicht gesagt sein, dass es nicht auch mit PU-Kleber gehen würde - ich hatte persönlich den Eindruck, dass es mit Titebond weitaus angenehmer ging als mit dem schäumenden und klebrigen PU.
Hallo Walter, ich hätte es nicht besser schreiben können, als Walter Frei, das Problem ist die einsetzende Klebrigkeit beim Schleifen, Schleifbänder setzen sich sofort zu, es schmiert und bappt. Lieben Gruß Jörg Wagner
PU Leime sowie Epoxi-Leime werden im Konstruktiven Holzbau verwendet (Brettschichtholz). Weissleime werden dort nicht verwendet da sie bei Wärme nachgeben. PU-Leime wollen zum besseren aushärten etwas Wasser was den Abbindeprozess beschleunigt.
Wenn ich die Wahl zwischen Epoxi und PU-Leim habe nehme ich lieber Epoxi, das mit dem Mischen ist garnicht so schlimm. Ungesund ist beides, aber dieser PU-Leim-Schaum verursacht einen unglaublichen Klekram. Ich habe das dann immer überall und bin total genervt. Allerdings lassen sich mit dem PU-Leim auch diverse Kunststoffe superfest verkleben.
Die Beschriebene alternative von Dick werde ich aber auch mal testen.
Dass PU beim Schleifen das Schleifband verklebt ist mir noch nie aufgefallen.
Ich muss jedoch anmerken, dass ich noch nie eine Oberfläche mit so vielen PU-Leimfugen geschliffen habe. Ausserdem schleife ich normalerweise mit einer sehr kräftigen Bandschleifmaschine, nicht mit einem für den Schiffsbau notwendigen Schwingungsschleifer. Dass der Bandschleifer hier nicht passt ist mir klar.
Ich denke so ein "Rutscherli", wie wir in der Schweiz diese Schwingungsschleifer nennen, verklebt auch schneller weil es den Leim nicht so effektiv unter dem Band hervorarbeitet.
Walter
PS: Das mit dem genervtsein kann ich sehr gut verstehen, das geht mir auch so. Irgendwie schaffe ich es nie, sauber zu arbeiten und sehe am Schluss aus wie ein Leimmonster vom Planeten Epoxi.
Hallo! Ich habe ein komplettes Kanu mit PU-Leim zusammen geklebt und hatte keine Probleme damit, weder beim Verarbeiten noch beim Schleifen. PU-Leim schmiert auch nicht beim Schleifen.Wenn Du nach dem Schleifen Lufteinschlüsse hast, nimmst Du den Schleifstaub und rührst ihn mit Epoxydharz an und spachtelst sie zu. Zum Schleifen nimmst Du am besten ein Excenterschleifer, mit einem Bandschleifer habe ich schlechte Erfahrung gemacht.
meine frage war ein wenig provokativ. ich bin selbstständiger tischlermeister und leimen mit verschiedenen leimen ist genau so mein täglich brot wie schleifen von verleimten holz. ein ausgehärteter pu-leim schmiert beim schleifen NICHT, im gegensatz zu gängigen weissleimen (pvca), deren eigenschaft unter anderem ist, thermoplatisch zu sein. dadurch sind diese zwar sehr zäh und elastsch, aber übermässige leimreste verkleben schnell die schleifmittel. nebenbei: es gibt extra reinigunststifte, mit denen man solche schleifbänder wieder sauber bekommt. gegen stumpfe schleifbänder helfen die aber auch nicht mehr.
hallo, habe meine Stripper alle mit wasserfesten Parkettleim von Ponal gebaut. Große Gebinde, preislich interssant und praktisch in der Verarbeitung. Herausgequollenden Kleber sofort abwischen, dann gibts beim schleifen weniger arbeit. Obwohl ich meine Leisten nicht fräse, hält das allerbest. Solange man sich keine Löcher ins Boot fährt reicht eigentlich jeder normale Holzleim aus. Gruß Matthias
offen gestanden ist dein parkettleim nix anderes als normaler weissleim. man unterscheidet D1-D2-D3-D4
D1 ist quasi nicht mehr erhältlich, D2 kurzfristigst wasserfest, D3 (der parkettleim) "für den innenbereich mit kurzzeitiger einwirkung von abfliesendem oder kondenswasser....im aussenbereich vor witterung geschützt", D4 dann 100% wasserfest (mit entsprechendem oberflächenschutz).
D4 : PU, polyester&epoxy und D3-weissleim mit speziellem härterzusatz. für einen leistenkanadier ist imho D3 ausreichend, wenngleich ich persönlich der einfachheit halber zu PU greifen würde.
mein paddel habe ich aus bequemlichkeit mit D3 gebaut.