Das Landratsamt Bad Tölz hat für Isar ab sofort ein Winter-Fahrverbot verordnet. Mehr dazu auf www.kanu-info-isar.de Stefan Schmidt vom Bayerischer Kanuverband, Ressortleiter Umwelt und Gewässer hat hierzu eine Online-Petition bei ChangeOrg gestartet. Hier ist der Link: http://chng.it/Ryn5PFCHZN
Text der Petition: "Durch die "Verordnung zur Regelung des Gemeingebrauchs auf der Isar" ist das Bootfahren auf der Isar nur noch unter Auflagen und nur noch im Zeitraum zwischen dem 1. Juni und 15. Oktober (unterhalb von Bad Tölz: 31. Dezember) jeden Jahres erlaubt. Dabei gibt es bis heute keine belastbaren Nachweise nennenswerter Störungen von Fauna & Flora durch die nur Wenigen, sich in der kühleren Jahreszeit auf der Isar naturverträglich bewegenden Natursportler! Trotzdem wird mit der Verordnung ausgerechnet denen pauschal für 2/3 des Jahres ihr Grundrecht nach Artikel 141 Absatz 3 der Bayerischen Verfassung auf "Befahren der Gewässer" entzogen, welche die in der Verfassung dafür geforderte Verpflichtung "mit Natur und Landschaft pfleglich umzugehen" tatsächlich wahrnehmen! Wir fordern deshalb eine sofortige Aussetzung der saisonalen Fahrverbote nach §1 Absatz 6 der oben genannten Verordnung, welche am 19.4.2019 überraschend und (trotz Abgabe vieler Stellungnahmen) ohne weitere Erörterung mit den Betroffenen, insbesondere dem Bayerischen Kanu-Verband e.V. als Vertreter der Kanusportvereine in Kraft gesetzt wurde! "
Bitte unterstützt uns mit Eurer Zustimmung auf ChangeOrg, am Besten auch mit einem kurzen Kommentar
______________________________________________________________________ Da wir im gleichen Boot sitzen, sollten wir froh sein, daß nicht alle auf unserer Seite stehen.(Ferstl Ernst)
Ich fürchte, wenn sich jetzt Tausende am Klicktivismus beteiligen, dass sich dann die Verantwortlichen im Landratsamt nur bestätigt sehen: "Aha, es sind also doch nicht nur ein paar wenige Paddler, sondern wir haben den Fischlaich und die brütenden Vögel vor diesen Heerscharen frühlingspaddelnder Umweltfrevler geschützt!"
Was mich bei dieser (und vielen anderen) Sperrungen am meisten aufregt: Für Paddler werden Verbote erlassen, aber von der Landseite her werden die Kiesbänke und auch Flachwasserzonen von hundert mal mehr Leuten (und ihren Vierbeinern) betreten. Für die gibt es keine neuen Einschränkungen in der Isar-Verordnung. Von Anglern ganz zu schweigen, deren Vertreter meist pro Paddelverbote lobbyieren.
Zitat von Lederschlumpf im Beitrag #8Ich fürchte, wenn sich jetzt Tausende am Klicktivismus beteiligen, dass sich dann die Verantwortlichen im Landratsamt nur bestätigt sehen...
Hast Du eine bessere Idee? Ich denke, ohne da jetzt jemand speziellen zu meinen, wir sollten alle Mitglied im DKV sein, egal, ob über einen Verein oder als Einzelpaddler. Eine andere Lobby-Vertretung haben wir nicht.
Klar, ich habe ja auch unterschrieben, aber die Petition wird die Verantwortlichen nicht interessieren, wenn schon die zahlreichen Briefe und E-Mails von Paddlern nicht beachtet wurden. Es bleibt nur noch der Rechtsweg, den der Kanuverband dankenswerterweise auch für uns beschreiten wird. Die zweite Gruppe, auf die die Politik manchmal hört, sind Tourismus-Unternehmen und die tangiert das in dem Fall nicht, weil die Leihboot-Saison ohnehin in die warme (nicht gesperrte) Jahreszeit fällt und Paddler wahrscheinlich nicht als relevante Geldbringer angesehen werden.
Die 2000er-Marke ist überschritten - danke für Eure Beteiligung. Mal sehen, wieviel noch dazukommt.
an Lederschlumpf: Selbstverständlich hast Du evtl. recht. Den Landrat wird die Kampagne nicht stören, er ist der Fischer- und Vogelschutzlobby verpflichtet und seine Wähler sitzen nicht in München. Aber wir versuchen wenigstens, den Medien unsere Sicht aufzuzeigen abseits der Hura-jetzt-ist-die-Natur-gerettet-Duselei. Dazu gehören Leserbriefe, Medienkontakte und alles was sonst noch möglich ist. Zum bitteren Ende natürlich auch der unsichere Gang vor Gericht.
Aus nachträglicher Sicht war das Vorgehen des Landratsamtes von Anfang an verdächtig einseitig: - schon zu Beginn eine Umfrage mit tendenziös gefärbter Fragestellung nur gegen Bootfahrer und sonst niemand - keinerlei Beachtung der zahlreichen begründeten Kommentare und Schreiben an das LRA - nur widerwilliger und unzureichender Kontakt mit dem die hauptbetroffenen Kajak- und Kanufahrern vertretenden BKV - völliges Ignorieren der ausführlichen Stellungnahme des BKV zu Verordnungsentwurf - Verweigerung einer Unterscheidung zwischen Party-Gaudi-Betrieb und traditionellen Kanuten - Verweigerung einer neutralen Bootszählung - über das ganze Jahr hinweg, auch in Schlechtwetterzeiten - kein Gutachten über evtl. wirklich vorhandene Störungen, deren wirksamen Zeitraum und deren Verursacher bzw. Nicht-Verursacher - zuletzt ein hinterhältig hastiges Inkrafttretenlassen (am Freitag vor Ostern).
Bei solch atemberaubender Willkür wird auch das Besinnen auf den Kern der vielen Wiedersprüchlichkeiten und das Argumentieren schwer. Auf kanu-info-isar.de sind zwischenzeitlich zwei weitere Texte hinzugekommen.
Dass ich bei der Petition mitgemacht habe, heißt nicht zwingend , dass ich dort fahren werde. Aber ich möchte selber entscheiden, ob oder ob nicht.
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Im Leben ist es wie beim Paddeln: Wenn die großen Wellen kommen, immer in der Hüfte schön locker bleiben.
NB: Es ist nicht beabsichtigt, in dem obigen Beitrag sexistische Bemerkungen gemacht zu haben. Sollte jedoch jemand trotzdem etwas als sexistisch interpretieren, bitte ich um eine Persönliche Nachricht, damit das Missverständnis ausgeräumt werden kann.
Mich würde ja interessieren, wie es dieses Jahr an Himmelfahrt auf der Isar zuging? Wurde das Paddelverbot bis zum 31.5. durchgesetzt? War jemand vor Ort?
Kurz nachdem eigentlich wieder gepaddelt werden dürfte, wurde schon wieder ein Paddelverbot verhängt:
Zitat von Kanu-Info-Isar.deBefahrungsverbot Einöd - Puppling / Wolfratshausen "wegen Gefahren durch eine vom Hochwasser zerstörte Kabelleitung"
Wegen der Aufhebung des Befahrungsverbotes bitte die Internetseite des Landratsamtes Bad-Tölz - Wolfratshausen beobachten!
Nachtrag 8.Juni.: Bei einer Fahrt am 8.6. - versehentlich in Unkenntnis der Sperre - wurde festgestellt, daß keine Gefährdung für Bootfahrer bestand. Bleibt zu hoffen, daß die Sperrung nach Klärung der Lage schnellstmöglich aufgehoben wird.)
Nachtrag 19.Juni.: Das Hochwasser ist längst vorbei und die "Gefahr durch eine Kabelleitung" ist nicht mehr glaubwürdig. Trotzdem besteht im Internet-Auftritt des Landratsamtes immer noch das Befahrungsverbot. Auch besteht immer noch die "dringende Warnung vor derzeitig sehr viel Wasser" obwohl der Abfluß Bad Tölz auf 30 m³/s zurückgegangen ist.
Wird es zur Methode, das ganze Jahr hindurch den geringsten Anlaß für eine willkürlich lang hinausgezogene Sperrung zu nutzen?