Campingplatz in Särna, morgen ist es endlich wieder soweit, Rogen die Fünfte. Nachdem wir 2017 wegen dem schlechten Wetter die Tour abgesagt hatten sollte es dieses Mal gut werden, so zumindest die Wettervorhersage. Zwar war für Tag zwei und drei Starkwind angesagt, aber das hatten wir vorab schon eingeplant. Alles in die Packsäcke verstauen, Packliste abhaken, wir wollen ja morgen noch ein Stück paddeln.
Tag 1 - Di. 26.6. Am nächsten Tag kommen wir zeitig in Käringsjön an und starten unsere Tour am Mittag am Bootsanleger.
Es ist warm und windstill, nur ein paar Wolken. Dieses mal nehmen wir den schnellsten Weg zum Rogen, über den See Hån durch den Sumpf.
Der Anfangs ausgetretene Pfad verliert sich zunehmend so dass man sich „seinen Weg“ selber suchen muss, der Kürzeste ist jedenfalls nicht der Beste!
Die Luftfeuchtigkeit steigt zunehmend und die Umtragung durch den Sumpf wird zur Tortour, zumal wir mit immer mehr uns bis dato unbekannten Mücken Bekanntschaft machen. Anfangs harmlos und nur neugierig stellen wir dann im Verlauf unserer Portage fest dass die Viecher nicht spielen wollen, sondern auf Menschenblut aus sind. Also Moskitonetze raus und über den Hut damit zumindest der Kopf geschützt ist.
Wie sich erst später herausstellt sind das Goldaugenbremsen, und es werden immer mehr, - viel mehr! Erst nach einiger Zeit auf dem Wasser werden wir die Plagegeister durch Verjagen oder Abklatschen allmählich los. Der Rogen ist ruhig und nach zweieinhalb Kilometern Richtung Südosten erreichen wir die kleine Insel mit dem schönen Lagerplatzt.
Wir sind, wie auch auf der ganzen Tour, auf dem Übernachtungsplatz alleine, Stechmücken gibt es hier auch keine und wir genießen nach dem anstrengenden Tag den herrlichen Abendhimmel.
Nachts frischt der Wind etwas auf, legt sich zum Morgen wieder und wir starten am späteren Vormittag bei bestem Paddelwetter.
Tag 2 - Mi. 27.6. Nach der Querung des Rogen und einem Abstecher zum Auslauf des Bredån setzen wir unsere Fahrt nach Nordwesten bis zur Bucht Våndåviken fort.
Am Ende der Bucht umtragen wir in den wunderschönen See Våndåhåan wo wir beabsichtigen das angekündigte Sturmtief auszusitzen. Nach der recht einfachen Portage fahren wir den See erst einmal komplett ab um einen geeigneten Lagerplatz zu finden was bei diesem Gelände gar nicht einfach ist, wie eigentlich fast im ganzen Rogengbiet, ausgenommen die angelegten Plätze.
Nach langer Suche finden wir dann doch noch auf einer kleinen Halbinsel eine geeignetes Plätzchen und bauen unser Zelt auf.
Der Wind frischt, wie auch YR prophezeite, am späten Nachmittag auf und sollte sich in den nächsten zwei Tagen verstärken. Wir hatten uns darauf vorbereitet und gleich unser Tarp als Wind und Regenschutz aufgebaut.
Tag 3 - Do. 28.6. Am Morgen ist das Wetter noch relativ schön und wir machen uns zu Fuß auf, Richtung Litle Vonsjøen, immer dem Umtragungspfad folgend.
Wir hatten das als Option im Visier, aber da hört der Spaß auf, für uns jedenfalls, schade eigentlich, denn der See mit seinen kleinen Inseln ist ein Traum,- die anderen natürlich auch!
Der Himmel zieht endgültig zu und es folgt der angekündigte Regen mit Starkwind,- hoffentlich hält das Zelt und Tarp!!! Den Rückweg zum Lager nehmen wir über den Berg Bredåvålarna. Auf 990m Höhe hat man einen grandiosen Ausblick auf all die umliegenden Seen. Der Regen hat zwischenzeitlich eine Pause eingelegt und wir kommen dank unserer Regenklamotten mit „trockenem Leib“ am Lager an, Zelt und Tarp stehen wie eine Eins und innen ist alles trocken.
Tag 4 - Fr. 29.6. Nach einer stürmischen Nacht mit wenig Schlaf machen wir uns am Vormittag auf, wieder die Gegend zu erkunden.
An Paddeln ist bei diesen zum Teil heftigen Windböen nicht zu denken. Zum Mittag sind wir wieder zurück. Da man bei diesem Wetter in Bewegung bleiben muss haben wir uns nach dem Mittagessen und einem Kaffee wieder auf den Weg gemacht und sind Richtung NW auf den Berg Rogsvola gestiegen wobei man mehrmals die schwedisch-norwegische Grenze passiert. Auch von hier oben hat man wieder eine tolle Aussicht, speziell auch auf das NW-Ende des Rogen.
Wer mit dem Kanu hier im Rogengebiet unterwegs ist sollte unbedingt so eine „relativ leichte“ Besteigung eines Berges vornehmen, die Erinnerung bleibt ewig! Dank des immer noch frischen und starken Windes gehen wir früh zu Bett.
Tag 5 - Sa. 30.6. Am Morgen hört der Wind allmählich auf, die Luft ist noch kühl aber der strahlend blaue Himmel verspricht einen tollen Paddeltag. Jetzt wäre es hier natürlich auch schön gewesen aber wir wollen ja weiter, also machen wir uns auf den Weg zurück zum Rogen.
Nach der Umtragung geht es nach der Bucht Våndåviken zuerst Richtung Norden, an unserem tags zuvor bestiegenem Berg vorbei,...
...dann nach Westen durch die herrliche Inselwelt. Am Auslauf zur Röa Richtung Norden wo wir dann gegen 16 Uhr den Lagerplatz Reva erreichen und uns einen schönen Zeltplatz aussuchen, ist ja außer uns niemand da, doch, Moskitos und Knotten. Den Abend lassen wir mit Moskitonetz am Lagerfeuer mit herrlicher Aussicht ausklingen.
Tag 6 - So. 1.7. Kopf aus dem Zelt: Kaiserwetter! Bei angenehmer Brise geht es weiter Richtung Westen am Nordufer des Rogen entlang. Wir haben Zeit, das Wasser ist ruhig, deshalb fahren wir einige Buchten aus, - man kann sich nicht sattsehen.
Am Nachmittag erreichen wir unseren Lagerplatz. Wir sind auch hier wieder alleine und belegen gleich den so ziemlich einzigen Zeltplatz auf diesem schönen Lagerplatz mit herrlicher Aussicht.
Am Abend besteigen wir noch den Klappnäset. Schöner Rundumblick auf den Rogen......
......und die Bucht Rödviken, unserem morgigen Ziel, und dahinter das „Labyrinth“.
Am Lagerplatz angekommen trinken die „grünen Männchen“ noch aus einer grünen Flasche einen leckeren Schlummertrunk...
...und sehen sich den Sonnenuntergang über dem Rogen an,...
...einfach herrlich hier.
Tag 7 - Mo. 2.7. Das Wetter ist unverändert schön und es wird immer wärmer.
Auf zu den grossen Portagen. In der Bucht Rödviken wird uns doch noch das Anglerglück hold. Das erste Mal dass wir direkt im Rogen einen Fisch fangen, und gleich einen kapitalen Saibling. Nach mehreren anstrengenden Umtragungen war das ein willkommenes Festessen am letzten Abend.
Tag 8 - Di. 3.7. Nach der Letzten Übernachtung geht es Richtung Käringsjön. Die Temperatur ist angenehm bei schwachem Wind.
Nach zwei weiteren Umtragungen haben wir gegen Mittag wieder unseren Startpunkt erreicht, verstauen alles im Bus und der Urlaub geht woanders weiter.
Ein Traum(der keiner bleiben soll)! Danke fürs herzeigen.
Rheinländer
______________________________________________________________________ Da wir im gleichen Boot sitzen, sollten wir froh sein, daß nicht alle auf unserer Seite stehen.(Ferstl Ernst)
Danke für den tollen Bericht und die vielen anregenden Fotos! Echt keine Leute vor Ort? War es zu früh im Jahr, aber rund um Mittsommer sollten sich dann doch ein paar Paddler aufgemacht haben?
Nachdem wir bei unserer Ankunft in Käringsjön den doch recht gut belegten Parkplatz gesehen haben, waren wir selbst überrascht wie wenig Paddler wir unterwegs gesehen haben. Selbst auf den Rastplätzen an denen wir vorbeigekommen und auch teilweise übernachtet haben war niemand zu sehen. Auch mal schön.