Mal wieder die Wümme (ein Erlebnisbericht mit mehr Bildern)
Nach diversen Gruppenfahrten geht es mal wieder solo aufs Wasser. Ohne weite Anfahrt kann es direkt auf das heimische Wasserrevier gehen. Also lasst Euch in Gedanken mitnehmen…
Nach 8 Wochen Trockenheit kommt wenig Wasser aus der Heide dazu aber die Nordsee sorgt immer für ausreichend Wasser „von unten“ (ist aber Süßwasser). Die Tide passt für dieses Wochenende und so geht es MIT der Strömung den Fluss hinauf. Mich erwartet sonniges Wetter, 25°C, leichter Rückenwind 2-3 Bft und eine Strecke von ca.18 km. Der Canadier ist gepackt, mit Ausrüstung und Verpflegung für drei Tage, ein schönes Gefühl. Praktisch bin ich frei in meiner Zielwahl. Naja, nicht ganz, die Tide bestimmt auch meinen Weg. Da heute der Wind mit schiebt, versuche ich auch zu segeln was bei diesem gewundenen Fluss aber eher schwierig wird. Außerdem segele ich diesmal ohne Seitenschwerter und ohne Ruder. Gesteuert wird beim gleichzeitigen paddeln. Die Schot halte ich lose per Fuß. Die Uferbäume rauschen mächtig aber das lang gewachsene Reet nimmt viel Wind weg. Trotzdem geht es, ab und zu, mit 9-10km/h voran. Neu in dieser Saison sind die vielen jungen Sturmmöwen, die gerade das anfliegen auf der Wasseroberfläche üben. Die lauten Austerfischer sind auch da. Die Kormorane lauern nach Fisch. Der Sommer hat schon für eine schöne bunte Uferböschung gesorgt. Überall „tobt“ das Leben. Superschnell erreiche ich mein Ziel. Nun beginnt das gemütliche Lagerleben. Ich richte meinen Canadier am Anleger ein und werde dort am Fluss auch schlafen. Die Fledermäuse jagen um die Wette, was der Himmel hergibt. Nach einer lauen Sommernacht gibt es, auch gleich am Fluss, das Frühstück. Währenddessen kann ich die wechselnde Tide beobachten. Bei Niedrigwasser hat der Fluss nur noch 20 cm Wassertiefe. Die sich aufbauenden Unterwassersandfrachten sind recht beeindruckend. Bei einer kleinen Tour wird Wasserwandern zum Kernbegriff. Wo vor 6 Std .noch 3 m Wasser war ist es jetzt fast trocken. So viel Glück ist selten aber der Rückweg erfolgt auch wieder MIT passender Tide und auch Rückenwind. Diesmal wird rein nur gepaddelt. Also Konzentration auf mich, das Paddel, das Wasser, den Bewegungsablauf. Schnell noch mal in Erinnerung gerufen - wie lauteten die letzten Tipps von Jörg? So bewusst geht es nur oder besser, wenn man alleine ontour ist. Auf den Punkt bei Niedrigwasser erreiche ich die Mündung der Wümme und kann dort wieder auf einer Sandbank einen kurzen Mittagshalt einlegen. Dann geht es weiter zum Verein. Eine tolle Wochenendtour! (geht auch zum nachpaddeln)
______________________________________________________________________ Da wir im gleichen Boot sitzen, sollten wir froh sein, daß nicht alle auf unserer Seite stehen.(Ferstl Ernst)
Moin Alex, ja, ich schlafe, liege, koche, sitze verkehrherum, stehe im Canadier. Besonders das Schlafen ist absolut entspannt im Boot-so mit leichtem schaukeln. Da hatten wir schon mal einen eigenen thread zu diesem Thema hier...
Ja, ansonsten sind die Wasserstände extrem niedrig. Da lobe ich mir den 2x täglichen Zuschuß von der Nordsee Viele Grüße docook
das habe ich mal als Jugendlicher gemacht und bin dann abgetrieben. Habe mich dann morgens um 3 Uhr ca 3 km stromabwärts wieder gefunden. Was damals Ursache weiß ich nicht, die Seile waren intakt, die Heringe und der Weidepfahl standen noch an der ursprünglichen Stelle, ebenso fehlte auch sonst nichts. War ein einschneidendes Erlebnis damals, seitdem habe mit Kanu keine Übernachtung mehr getätigt.
Moin Michael, Zitat:schläfst Du an Bord? das habe ich mal als Jugendlicher gemacht und bin dann abgetrieben. Habe mich dann morgens um 3 Uhr ca 3 km stromabwärts wieder gefunden.
Das sollte eher nicht passieren. Da kann es dann schnell unkalkuliert oder auch gefährlich werden (ich möchte auf gar keinen Fall z.b. schlafend unten einen überhängenden Baum getrieben werden). Abendliche doppelte Sorgfalt macht mir aber eigentlich ein ruhiges Schlafgefühl.
Ansonsten hat mich (bzw. den Canadier) des Nachts mal ein treibender Ast in der Strömung gestreift-ein wahrhaft erschreckendes Ereignis. Es ist nichts passiert aber dem Klang nach, denkt man, jetzt geht`s in die Tiefe!
Moin, ähnlich obigem Bericht. Diesmal als Wümme Rundtour
Es erwarten mich so ca.40 km Für den Wonnemonat Mai ist es viel zu kalt aber überall grünt es, die Tierwelt ist im „Frühjahrsstress“. Der kalte Wind weht ständig und recht kräftig. Die erste Etappe ist anstrengend und ich bin froh nach 17 km mein ziel zu erreichen. Sättigender Bannock mit Kräutern und ein Heißgetränk bringen mich wieder in Schwung. Bei Livemusik aus der nahen Kneipe schlafe ich sanft schaukelnd bald im Canadier ein. Zum Frühstück gibt es heißen Kaffee mit einem tollen Ausblick über die Flussniederung. Gleich nach dem Start erwartet mich wieder eine Schleuse, die ich selbst bedienen kann. Danach erwartet mich ein Kanalsystem. Ein Eisvogel, wie es scheint nicht krank, da das Gefieder und Verhalten ok ist, bleibt in 2 m Entfernung sitzen und beäugte mich aus dem Geäst. Teilweise kann ich segeln. Immer wieder ein tolles Gefühl ,mit Gepäck, scheinbar schwerelos und lautlos dahin zu gleiten, den Wind in der Schot zu spüren. Ich hinterlasse nur eine seichte Heckspur, für einige Minuten, auf der Wasseroberfläche. Leider ist die mögliche Strecke viel zu kurz, es ändert sich die Richtung des Gewässers. Bei diversen Vereinen schaue ich herein - auf „Werbetour“ für`s HKT. Zwischendurch geht es ruhig per Paddel weiter, meinem Weg folgend. Ich weiß nicht wieso aber es ist wenig los auf dem Wasser - vielleicht noch zu kalt? Eine weitere kleine Handschleuse erfordert etwas andere Bewegungen. Schon früh erreiche ich meinen Übernachtungsplatz und kann mich ganz entspannt dem abendlichen Dutch Oven köchelt zuwenden. Wieder ist es eine recht kalte Nacht und ich freue mich auf erneute Bewegung. Aber erst einmal Kaffee mahlen und geniessen! Nach zwei weiteren Schleusen erreiche ich wieder meinen Startpunkt. Eine schöne Wümme Rundtour ! (wer mit mir schon mal unterwegs war, wird einige "Fotoecken" wieder erkennen...)
Immer wieder, und schon seit Jahren: schöne Bilder von dir. Das liegt an deinem Auge, das ästhetische Dinge leicht erkennt. Und an deiner Fähigkeit, solche Dinge selbst herzustellen: Kanus und Zubehör.
Was auch gut rüberkommt ist das Wohlbehagen an den selbst entwickelten Lösungen. Mit dir unterwegs heisst jede Menge Lebensqualität aus dem Kochtopf, und ein fröhlich-entspanntes Lagerleben.
gemäß der besonderen Zeit lockt das kleine Abenteuer vor der Haustür. Zum Revier habe ich (oben) genug geschrieben. Hier ein paar Eindrücke rechts und links vom Paddel. Zunächst gilt es Gepäck für 3 Tage wasserwandern unter zu bringen. Dann erwartet mich eine Springtide d.h. mehr fließendes Wasser. Ich kann mit der Strömung bis zu 9 km/h paddeln. Der Wind kommt, je nach dem mäandernden Fluss von vorne oder der Seite, ab und zu schützen die Ufer den Wind komplett weg. Der obligatorische Eisvogel läßt sich kurz mal sehen und ein Nutria schwimmt den Fluss entlang. Nach 20 km erreiche ich mein Ziel und nach kurzem überlegen - Dutch Oven oder Murrikkapfanne – entscheide ich mich für die Murrikka. So kann der erste Abend beginnen. Am nächsten Morgen darf natürlich der frische Kaffee mit Ausblick auf den strömenden Fluss nicht fehlen. Bald ist wieder Tidewechsel und das Wasser fließt ca. 6 Std. in die andere Richtung. Versonnen lese ich den Text auf dem Emaillebecher…“ Abenteuer vor der Haustür“ Gegenüber schaukelt eine Rohrweihe im Wind. Als Ersatz für das ausfallende Segelcriterium setzte ich mal kurz das kleine Segel aber hier sind die Segelbedingungen nicht so gut. Mittlerweile fällt ein Großteil des Flusses bei Ebbe trocken. Man kann zu Fuss über den Flussboden waten. Dafür wird später dann der kleine Dutch Oven angeheizt und es gibt einen leckeren Gemüsetopf mit einem guten Tröpfchen. Am Abend ziehen noch die Ausläufer eines Gewitters durch aber da habe ich meinen Canadier schon „schlaf-fertig“ gemacht. Am letzten Tag sendet mir Rasmus immer stärker werdenden Gegenwind also Tide gegen Wind. Auf dem Heimweg ist es vorbei mit 5 m Strecke pro Paddelschlag-jetzt heißt es arbeiten aber letztendlich erreiche ich den Verein gerade noch vor`m nächsten Gewitterschauer.
Anmerkung: Bilder wieder mal nicht in der richtigen Reihenfolge, ergibt sich aber aus dem Text.
Nur 1,5 Tage Zeit also diesmal nur eine kleinere Runde, bei Nieselregen und Wind. Wer schon einmal beim HKT war, erkennt bestimmt einige Ecken... Was natürlich nicht fehlen darf - gutes Lagerleben bei einem ruhigen Herbstabend. Ich freue mich an meiner schönen Ausrüstung.In der Nacht streift der erste kleine Herbststurm unser Gebiet. Das Zurückpaddeln wird in den Böen herausfordernd – da ist es trotz gutem Trimm und angepaßten Paddelschlägen über die Km recht anstrengend.