wir suchen für unsere Familie (2 Erwachsene, 3 kleine Kinder) einen Kanadier. Vor allem für Tagestouren, aber auch zum mitnehmen in den Schweden-Campingurlaub, um dort Ausflüge zu machen. Später irgendwann vielleicht auch mal Mehrtagestouren.
Ich weiß nicht genau, auf was ich eigentlich achten muss. Wahrscheinlich sollte das Boot 4 Sitze haben? Form, Länge, Breite, Material, Hersteller -- was davon ist wirklich wichtig?
Ich selbst würde die zwei Kanus nicht einmal geschenkt nehmen. Damals als Anfänger auch nicht. Wenn man sich wirklich ernst mit dem PADDELN / KANUS beschäftigt, zumal Kinder mit auf Tour gehen sollen, da gehen einen die Augen schnell auf, das diese Kanus dafür nicht einmal die dritte Wahl sind! Natürlich kann man damit Spaß haben, hört nur schnell auf.
sorry für den anonymen Namen, bin da etwas vorsichtig, aber habe natürlich auch einen richtigen Namen :-)
Die Antworten gehen ja weit auseinander.
Ich habe wie gesagt wenig Ahnung und freue mich darum über Eure Einschätzung.
Erfahrung haben wir ein bisschen, also haben schon öfter Tagestouren mit geliehenen Booten (Kanadier und Kajak) gemacht.
Finanziell hatten wir schon an deutlich unter 1000 Euro, gerne ~500 oder so gedacht. Je weniger desto besser, aber ein schlechtes Boot soll es natürlich auch nicht werden. Wie würdet Ihr denn den Wert der gezeigten Boote einschätzen?
Nach Schweden ist es für uns nicht so weit, und erfahrungsgemäß macht Dachgepäck bei unserem Auto (VW T3 Diesel) und unserer Fahrweise (langsam) sehr wenig Unterschied im Spritverbrauch. Oft landen wir an Orten wo es keine Boote zu leihen gibt, darum würden wir gerne ein eigenes mitnehmen.
Mich würde sehr interessieren, was Euch an den gezeigten Booten stört. Dann könnte ich besser nach etwas geeigneterem suchen.
Bänke nachrüsten ist keine große Aktion. Ich habe meine damals komplett selbst gebaut. Die gibt es aber auch fertig zu kaufen. Da in der Anzeige steht, dass das Boot mit Zubehör zu verkaufen ist und auf einem Bild eine Bank abgebildet ist, wirst du vermutlich dann nur noch eine kaufen müssen.
Die defekte Sitzbespannung wäre für mich kein Hinderungsgrund. Hier im Forum gab es vor ein paar Tagen noch eine gut gemachte Erklärung, wie sowas relativ einfach zu reparieren ist.
Leider begründet der Coyote seine Aussage nicht. Hilft dir deshalb vermutlich nicht sonderlich weiter. Da ich die 3 bisher verlinkten Boote noch nicht selbst gepaddelt bin halte ich mich mit Bewertungen lieber mal zurück ;)
Das zuletzt verlinkte Boot wäre wahrscheinlich ein solides, familienfreundliches Einstiegsboot für euch. 17 Fuß mit Volumen für 2 Erwachsene plus 3 Kids (wie alt sind sie eigentlich) wäre gegenüber etwas weniger Länge und Volumen sinnvoll. Auch vom Gewicht ist dieses Boot sicher leichter als die anderen beiden GFK-Schüsseln. Viele erfahrende Paddler würden bei den beiden ersten Booten wahrscheinlich aufgrund der Rumpfform, Bauweise, Material & Verarbeitung nicht in Begeisterung ausbrechen. Die Anzahl der Bänke ist eher Nebensache. Die Kinder können auch gut auf Gepäckstücken o.Ä. sitzen. Oder ihr rüstet nach, macht aber unflexibler. Viel Erfolg bei der Suche! Gruß FeuchtSocke
Mir ist allerdings noch nicht ganz klar, ob Royalex/Royalite (welches ist das Material des Nova 17?) für uns besser ist als PE/GFK. Es ist leichter, soviel habe ich verstanden. Aber wie empfindlich ist es? Obwohl ich pfleglich mit meinen Sachen umgehe, wird das Boot bei unserer Nutzung schon gelegentlich Kontakt zu Steinen oder dem Flussbett bekommen (Schwedische Seeufer). Wenn es dann bald kaputt ist, habe ich nichts von dem einstmals höheren "Wert". :-)
Würdet Ihr trotzdem in jedem Fall zu Royalex/Royalite raten?
PE: ist sehr Zugfest, aber auch weich und schwer, wenn stabil verbaut Boden wabbelt gern, aber zum Zerstören muss mann sich ordentlich ungeschickt anstellen. Schwierig zu reparieren
Royalite: Sandwich Material, deshalb nicht so wabbelig Die Oberfläche ist ebenfalls eher weich, weshalb leicht Schrammen entstehen, aber zum kaputt machen braucht es geduldt. Reparierbar
GFK: weites Feld, von billigsten Harzen mit gespatertem Glas oder Sauerkrautmatten bis hin zu ganz feinen Sachen mit Schaumkernen und allem Schnickschnack, geht alles.
Royalite ist ein mehrlagiger Thermoplast-Kunststoff ähnlich wie Royalex. Etwas leichter und etwas weniger robust als Royalex. Jedoch immer noch robust genug für normalen, unzimperlichen Familien-Einsatz. Auch einige WW-Boote sind aus diesem Material. Vergleich zu PE: wesentlich leichter, trotzdem robust genug und daher teurer. Vergleich mit GFK: oft leichter und meist robuster, daher teurer.
aus der Ferne heraus etwas zu raten ist ja immer nicht ganz einfach, vieles ist auch schon gesagt. Ich schreibe dennoch etwas, weil ich vor unendlich langer Zeit selbst diese Frage, die Kinder und den Hund hatte ... und kein Geld.
Wichtig scheint mir die Frage, wieviel Gewicht ihr gut handhaben könnt. Alles über 30 kg hat sich damals bei uns als zu viel erwiesen, womit "billige" GFK Boote und PE Material weg fallen. Tolle Laminatboote sprengen das Budget, sodass Royallite/lex und Almerite bleibt.
Neben den der Anzahl der Sitze (Kinder können zwar auf dem Packsack sitzen, wollen aber doch oft in den Bug, um selbst zu paddel- wer sitzt dann wohl auf dem Packsack?) und dem Platz dafür, würde ich die Frage nach Fahrspass und "Performance" nicht ganz ausser acht lassen. Selbst wenn die Kids in drei Jahren sowieso nur noch Kajak fahren wollen, muss den Erwachsenen auch heute das Boot ein wenig Freude machen. Natürlich immer in Hinblick auf das Budget, schon klar.
Mit dem Indian Canoe Nova 17 kann mensch sich sicher sehr gut anfreunden; ob der Preis vielleicht ein wenig hoch ist...? Ansonsten gibt es immer wieder gute und günstige Angebote, wenn mensch ein wenig Geduld hat. Denkt daran, dass noch Paddel (auch für die Kids), vor allem Schwimmwesten und eine Menge Kleinkram notwendig sind, die ein ganzes Bootsbudget auffrssen können.
Viel Spass beim Suchen und Finden und in Schweden sowieso Thorsten
also ich glauben das perfekte Boot zu empfehlen ist nicht wirklich möglich. Man muß sein Boot finden ... und was bringt einem das beste teuerste Boot, wenn man schlechte Paddel hat, oder sinnfrei im Wasser rumstochert :o)
Es gibt oft Treffen mit Probefahrangebote, das würden ev. auch helfen.
Bei mir war es ähnlich wie es J.K.Rowling sagen würde: ... "Das Boot sucht sich seinen Kapitän aus ..." :o)
Und ich bin mir sicher, irgendwann stolper ich über eines was mir vielleicht noch besser liegt, oder ich baue mir selber eins, oder oder :o)
Gut gepflegt sind sie auch wieder schnell ohne großen Verlust verkauft ...
vielen Dank für die weiteren Hinweise! Tut mir Leid, dass ich mich erst jetzt wieder melde, ich hatte in letzter Zeit sehr viel zu tun. Tatsächlich hatte ich mir am selben Abend meiner Anfrage noch das Nova 17 angesehen und direkt mitgenommen.
Es ist in sehr gutem Zustand, hat kaum Kratzer, sieht insgesamt kaum benutzt aus. Der Preis, naja, hätte vielleicht noch etwas niedriger sein können, aber ich habe noch einen kleinen Nachlass bekommen und dabei waren zwei vollkommen unbenutzte und wie ich finde sehr schöne Paddel von Grey Owl sowie eine dritte auch neue und noch nicht eingebaute Sitzbank.
Ein Problem ist, dass das Sitzgeflecht kaputt ist, es ist wohl über die Jahre morsch geworden. (Ist das möglich?) Wie würdet Ihr das reparieren? Meine provisorische Reparatur war, Spanngurte um die Leisten zu wickeln -- das ist sicher nicht dauerhaft, aber erstmal benutzbar. Gibt es eine Möglichkeit, das Geflecht zu erneuern? Wenn nicht, hatte ich gedacht, Brettchen darüberzulegen, die so dünn sind, dass sie auch etwas nachgeben.
Weiter haben das Joch und die andere Strebe (wie heißt die?) "feuchte" Stellen und sind insgesamt abgegriffen. Die Holzteile wollte ich rausnehmen, schleifen und mit Öl o.ä. behandeln -- was würdet Ihr da nehmen?
Schließlich hat es in der Außenhaut zwei kleine Stellen an denen der ABS-Kunststoff beschädigt ist. Sollte ich das reparieren, oder ist das ein rein optisches Problem? Wenn ja, wie repariert man solche Stellen am besten?
Ich hänge ein paar Bilder an. Die Kratzer und der Dreck stammen allesamt von unserer eigenen Erstbenutzung -- leider war das Wasser stellenweise doch zu flach...
Ach ja, doch noch eine Frage: Wenn ich die dritte Sitzbank einbauen möchte: Sie sieht aus wie die beiden die schon drin sind, nur mit sehr langen Holmen die noch zu kürzen wären. Gibt es dafür fertige Befestigungssätze? Sonst suche ich mir die Sachen im Baumarkt zusammen (Edelstahl). Ist bei der Befestigung am Süllrand etwas zu beachten, oder einfach durchbohren, anschrauben, fertig?
So ein Geflecht hält in diesem exponierten Umfeld nun mal nur ein paar Jahre - ist aber recht schnell zu tauschen. Unter "Wiener Geflecht, Reparatur" findest Du wohl genug Lese- und Sehstoff im weiten Netz, ist auch hier im Forum schon des Öfteren thematisiert worden.
Welches Öl Du für die Holzteile nehmen sollst - je nun, auch dafür finden sich hier im Forum einige brauchbare Tips. Selber Einer habe ich die offenen Holzteile unseres Canoes mit PurSolid von AURO behandelt, drei Lagen mit leichtem Zwischenschliff. Nach drei Jahren Gebrauch des Bootes die Teile ausgebaut und nachgeölt. Wäre zwar noch nicht nötig gewesen, hat sich aber ergeben. Die Sitzgeflechte, übrigens auch Wiener Geflecht, sind in unserem Canoe noch ausreichend stabil...
Sieht man die zwei "Schadstellen" mit dem bloßen Auge (o:
Bei den Esche-Einbauten noch ein wenig schleifen und ordentlich Ölen (Leinöl), da hat an den Stellen, wo man schwer ran kommt, wohl der Zeitzahn rumgenagt.