Ich möchte gerne einen Faltkanadier kaufen, kann mich aber (aufgrund mangelnder Erfahrung) nicht für einen Typen entscheiden. Meine Anforderungen sind wie folgt:
Grundsätzlich soll das Kanu für Familienausflüge und -urlaube genutzt werden. Kleine Tagestouren, Wochenendausflüge, eine Woche auf der Mecklenburgischen Seenplatte oder auf Flüssen wie der Lahn, oder perspektivisch vielleicht auch mal 2 Wochen in Schweden. WW ist nicht geplant. Wir sind 2 Erwachsene (70 kg und 100 kg) sowie 2 Kinder (derzeit 2 und 5 Jahre, zusammen ca. 30 kg). Das Kanu muss also groß sein.
Soweit ich mich schlau gemacht habe, sollte es bei dieser Besetzung fast egal sein, ob man sich für den Expedition oder den Explorer entscheidet, weil die Unterschiede wohl gering sind und sich durch den Trimm noch einiges anpassen lässt. Die grundsätzliche Unterschiede sind mir bekannt: Expedition mit Kielsprung, dadurch wendiger, Explorer ohne Kielsprung (bei normaler Beladung), dadurch besserer Geradeauslauf. Expedition etwas größere Kippstabilität aber auch etwas größere Windanfälligkeit.
Nun ist es aber leider so, dass meine Frau gerne mal mit Paddeln kommt, aber leider ein nicht ganz so großer Outdoorfan ist wie ich. Ich gehe also davon aus, dass ich das Kanu auch mal alleine oder nur zusammen mit den Kindern nutzen werde. Es muss also auch für mich alleine noch handlebar sein. Das das nicht optimal ist ist mir klar, ein zweites Boot ist aber keine Option.
Nun meine Frage: welches der beiden genannten lässt sich alleine besser bewegen? Ist es alleine wichtiger, durch einen stärkeren Kielsprung "manövrierfähiger" zu sein? Oder ist es wichtiger, einen besseren Geradeauslauf zu haben? Was unterstützt einen besser, bzw. was ist in der Handhabung einfacher? J-Schlag lernen usw. ist natürlich Voraussetzung. Ist der Explorer vielseitiger, weil man ihn ohne und bei entsprechend mittiger Beladung auch mit Kielsprung fahren kann? Ist die höhere Kippstabilität des Expedition bei 2 kleinen Kindern erforderlich/sinnvoll? Fährt man die Kanus alleine hinten sitzend, oder seitlich in der Mitte kniend mit leicht schrägem Boot?
ich habe zwar keine Erfahrungen mit dem 18er oder dem 18,5er....doch ich habe den 15er und den 15,5er...also beide Varianten dieses Typs...mit und ohne Kielsprung. Vielleicht ist das ähnlich zu bewerten. Sicherlich läuft das 15,5er schneller...und das 15er ist sehr wendig...jedoch merkt man das nur im Solobetrieb. Mit 2 Personen oder viel Gepäck, liegt das Boot logischerweise tiefer im Wasser...und schwubs...ist die Wendigkeit stark reduziert. Was, so denke ich zumindest, viel entscheidender ist...die Bootsbreite und Höhe. Das 15er ist sehr Windanfällig im Solobetrieb...da steuert sich das 15,5er deutlich einfacher. Also ist das Einsatzgewässer entscheidend. Ausschließlich ruhige Gewässer und Seeen sprechen für das 18,5er. Die oft erwähnte Kippligkeit kann ich überhaupt nicht bestätigen. Gerade wenn Du ernsthaft vor hast...allein so ein Schiff zu steuern...ohne Stechpaddelerfahrung...würde ich erst recht zu dem flacheren Boot mit sehr gutem Geradeauslauf greifen. Stell Dir mal den Hebel bei so einem langen Boot vor, den der Wind da zur Verfügung hat...! Ich hoffe, Dir ein bisschen helfen zu können...obwohl ich deutlich kürzere Boote habe.
Das so ein großes Boot alleine nicht mehr besonders handlich ist, lässt sich wohl leider nicht vermeiden. Alleine bzw. nur mit den Kindern werde ich aber vermutlich sowieso nur kürzere Touren unternehmen. Ein bisschen Paddeln, nen schönen Lagerplatz suchen und dann die Ruhe genießen. So stelle ich mir das vor ;-)
Wie sieht es wohl aus auf den teilweise doch recht schmalen Verbindungen zwischen den einzelnen Seen der Mecklenburgischen Seenplatte? Oder dem Spreewald? Ist dort doch eher das wendigere Boot erforderlich, insbesondere im Hinblick auf die Größe des Bootes?
na soooo furchtbar lang ist das 18er..oder 18,5er ja nun auch wiederum nicht. Es ist kein Drachenboot. Ich kenne die Seeenplatte und den Spreewald...und selbst die krumme Spree ist auch mit einem 18,5er ohne Probleme zu Paddeln. Aber wenn Du Dich nicht entscheiden kannst...warum dann nicht das 16er? Das ist quasi der Hybrid aus Beiden...nur etwas kürzer. Aber für Deine Ansprüche glaub das Beste. Die 18er Serie ist wirklich was für große Expeditionen...viel Gepäck und 4 Personen. Ich fahre meine Allys auch mit 2 Erwachsenen...2 Kindern und Gepäck.
@unfug Du denkst recht unterschiedliche Dinge an. Kielsprung und Geradeauslauf spielen in den genannten Zielen doch fast keine Rolle. Wenig paddelbegeisterte Frau und zwei kleine Kinder. Das hört sich für mich nach Standlager an einem schönen Ort mit verschiedenen Fahrtrouten an. Mecklenburgerseenplatte bietet sicher einige gute Ziele. Ist etwas Strömung im Spiel fährt zum Beispiel "Papa" das Auto zum Paddelziel radelt zurück und die ganze Familie kann gemütlich zum Auto paddeln. Gepäck ist dann Picknick und ein bisschen Spielzeug. Das geht natürlich auch andersherum Familie und Boot mit Auto zum Start und dann mit dem Rad das Auto holen. Bei 2 und 5 Jahren würde ich mal nicht mehr als zwei Stunden im Boot planen und dann sehen wie es sich entwickelt. Einen 18ner brauchst Du auf Jahre nicht, es sei denn Deine Frau packt das Paddel-Fieber und die Kinder können sich stundenlang für Libellen und Enten begeistern.
Also ein 16ner täte es auch, spielt aber kaum eine Rolle ob 16 oder 18, bei den Bedingungen wo es eine Rolle spielt fährt man nicht mit so kleinen Kindern. Solo, mit 2 und 5 jahrigen lass mal besser. Mit zwei Kindern ist ein Erwachsener zum Bergen vollbeschäftigt, da bleibt dann ein Fragezeichen wer sich um Boot und Gepäck kümmern soll.
Der Hinweis auf die Bergung der beiden Kinder und des Bootes ist natürlich richtig! Das werde ich beherzigen! Auch den Hinweis auf die "Paddeldauer".
Es ist aber schon so, dass meine Frau auch gerne auf eine mehrtägige Tour mitkommt, allerdings wohl nicht so häufig. Ich befürchte, da stoßen wir mit einem 16er doch schnell an die Beladungsgrenze (Volumen, nicht Gewicht). Aber ich werde mir das nochmal genauer durch den Kopf gehen lassen. Vielen Dank!
also ich habe mit meiner Frau ein 16er und wir machen damit regelmäßig lange Touren, mit Zelt, Essen Klamotten und allem drum und dran. Geht super. Durch die Beladung ist das Boot auch etwas stabieler als leer. Und was das Kippen angeht. Da brauch man allgemein keine Sorge haben. Nur wenn der Wind stark bläst, muss man das Boot schon gut unter Kontrolle haben, damit es macht was man will. Das aber ist wohl eher bei allen Allys so.
Für Familientouren war das auf jeden Fall die richtige Entscheidung.
Bei einer Tour mit Übernachtung war das Boot voll. Nächsten Sommer soll es nach Schweden gehen. Da müssen wir unser Gepäck noch ordentlich optimieren!
Alleine lässt sich das Boot allerdings kaum sinnvoll bewegen, zumindest voll beladen. Da fehlt es einfach an Vorschub. Naja, zwei, drei Jahre noch, dann kann unser Großer mitpaddeln. Vom Weihnachtsmann bekommen die Jungs erstmal Kinderpaddel :-)
Ja, haben wir im Sommer neu gekauft. Gab ein gutes Angebot, so dass sich der Gebrauchtkauf, zumindest bei dem damaligen Angebot, nicht wirklich gelohnt hätte.
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