unter http://solotripping.com/forums/index.php...cfba&board=39.0 können wir Dank Internet ein Tour der Superlative von der Vorbereitung an begleiten. Was aber ist die Traumtour für einen Mitteleuropäer? Solo oder im Zeier? Für mich wahrscheinlich in einer kleinen Sologruppe, aber weiter bin ich mit meinen Überlegungen noch nicht. Träumen? - Jetzt!
Moin Wolfgang Träumen ist nicht schwer, Träume umsetzen manchmal sehr. Was hältst du davon. Start in Schleswig-Haithabu, an der Küste entlang bis Russland, über Land und Seen in die Wolga, dann ins Schwarze Meer bis Istanbul, von dort den Rückweg dann aber mit der Bahn und nicht wie die Wikinger wieder auf gleichem Weg zurück. Gruß Jürgen
Hallo lej! Guter Stoff, und kein bißchen kleinmütig! Schon in Teilabschnitten geträumt eine Herausforderung, vielleicht der Traum für ein ganzes Paddlerleben. Das Fahrzeug der Wahl ist sicherlich kein OC, ..... Etwas weniger gewaltig, aber irgendwie reizvoll reift in mir die Idee auf der Drau von Österreich aus, durch die Staaten Ex-Jugoslawiens und Ungarn bis zur Mündung in die Donau zu fahren. Das ist zwar direkt in meiner Nachbarschaft, doch abgesehen von der Adriaküste ist das in meinem Kopf Niemandsland. Wie leben die Leute heute zB in Osijek, die mit über 100.000 Einwohnern, größte Stadt an der Drau ? Die Tour könnte auch auf der Mur beginnen, wäre sicher 500 km lang, in Verbindung mit der TID stehen und ... Derzeit kommt für mich rein beruflich eine einmonatige Auszeit nicht in Frage, aber wenn der Traum reift, ist irgendwann, vielleicht....? Schöne Träume! Foto: Drau bei Lippitzbach / Kärnten
Hallo Jürgen, danke für den Tip! Vor 5 Jahren war ich auf Rügen, aber im offenen Kanu rauszufahren, ist das letzte, was mir dort einfallen würde. Surfen mit voll beladenem offenen Boot, Wind ohne Erbarmen, als Binnenländer werd´ ich schon beim Lesen seekrank. Der Bericht von Reinhard Zollitsch zeigt, was abseits aller Klischees entsteht, wenn Verstand und Passion zusammenfinden. Ganz logisch, wird der Reisende in der Kulturlandschaft mit anderen Aufgabenstellungen konfrontiert, als bei einer reinen "Wildnistour", die im dicht besiedelten Mitteleuropa ohnehin unmöglich ist. ( Im hintersten Kämmerchen meines Gehirns hoffe ich, daß mir jemand wiedersprich!) Dass die intensivsten Erlebnisse meist eintreten, wenn nicht alles nach Plan läuft ist klar, wieviel Raum man aber dem Zufall einräumen darf, ist eine Frage des persönlichen Sicherheitsbedürfnisses. Im Sender Ö1 lief am Abend ein "Salzburger Nachtstudio" zum Thema Glück. Danach bedarf es um Glück zu empfinden, des unerwarteten, freudigen Moments. Solche Momente sammeln, ist eine gute Motivation Kanu zu fahren. Hellwach und doch am Träumen...
Moinsen Wolfgang, wenn Du unter Wildnistouren nicht nur die wochenlangen Reisen verstehst, gibt es meiner Ansicht und Erfahrung nach in Mitteleuropa und selbst Deutschland einige Reviere, wo man durch abgeschiedene Gegenden fährt, sein Tipi wild aufstellen kann, schön auf dem offenen Feuer kocht. . . . . Sicherlich auch bei Dir im schönen Österreich, wobei Ihr ja noch Wildwasser habt. Jürgen hat da so einige Ecken, die für einige Tage Abenteuer gut sind. Mehr sende ich Dir per PM, wenn Du Interesse hast. Gruß aus der Nordheide Albert
Moin Wolfgang Bin schon früh mit Meer und Wellen in Berührung gekommen, hab viel gesegelt, das Meer war einige Jahre mein Arbeitsplatz und ich sehe das vielleicht mit ähnlichen Augen wie der Reinhard, der sich schon eine beachtliche Lebenserfahrung zugelegt hat, es ist auch eine Frage des Hineinwachsens. Auch mit offenem Kanu unter ausreichend Einsatz von Gehirn auf dem Meer unterwegs zu sein ist nicht so dramatisch, bei WW 4 oder 5 einen Fahrfehler zu machen empfinde ich als viel gefährlicher, Tote im WW sind jedes Jahr die Regel, bei den Seekajakern eher selten. Du siehst das bestimmt von deiner Warte aus ganz anders, weil du am Wuchtwasser viel dichter dran bist, ich bin spätestens bei anhaltend WW3 Fußgänger. Was deine Wildnis anbetrifft beneide ich euch da unten um Donauauen, Schluchten und Gebirgsbäche, finde hier aber auch, wenige Minuten von der Landeshauptstadt, schöne Ecken, wo man im Kanu auf dem Rücken liegend dem Seeadler zuschauend sich gut seinen Träumen hingeben kann. Glück bedeutet für mich ganz konkret heute, dass meine Frau in ca. 2 Std anruft und mir sagt, dass das 2te Staatsexamen bestanden ist, Drückt die Daumen. Gruß Jürgen
Ja Albert, natürlich haben wir Paddler auch in Mitteleuropa Reviere, wo sich Natur in schönster Form zeigt, fast unverdorben und nicht vom Menschen misbraucht. Und Ja, für solche Beispiele bin ich dankbar! Gerade ich genieße unsere Kulturlandschaft mit ihren Vorteilen, die vorallem wenn man Verantwortung für Mitpaddler hat, bei Bedarf immer beruhigend nahe Hilfe verspricht. Ein solcher Hintergrund ist für mich Basis zum entspannten Tourenfahren! Doch letztes Jahr, am Magnetawan river in Ontario (was noch gar nicht so extrem Wildnis bedeutet)spürte ich was Neues. Es war am Pool unter den Knöfli falls, als ich beim Blick in Richtung wo der Fluß verschwindet das Gefühl hatte, ich möchte ins Kanu und einfach losfahren! Jetzt! Ohne Knebelung Uhr, Gps, Handy ...und km - Vorgaben. Ich mußte nirgends hin, ich spürte: ich bin angekommen! Reichlich verwirrt wußte ich plötzlich, was Heinz meint, wenn er begeistert von Schweden erzählt. Und es fielen mir die Worte von Jack Hurley ein, der bei unserem Besuch am Vortag vom "qroßen Land" sprach. So groß, daß Anfang und Ende einer Tour unwichtig sind, das Hier und Jetzt unmittelbar wahrgenommen wird. Fotos: Drau und Magnetawan river.
Jürgen, Wildwasser WW4 und 5 kenne ich nur vom Hörensagen. Wildwasser das zum Schwimmen mit guter Ausrüstung zu gefährlich ist, bleibt für mich Tabu! Meer und Wellen: Das Unbekannte hat immer seinen Reiz, aber bis ich mich am offenen Wasser im OC wohlfühle, kanns dauern! Aber irgendwie spielt auch hier die Unbegrenztheit, die schiere Größe, eine bei mir zwar angstbesetzte, aber magischen Rolle.
Euch wünsche ich für heute ( und später ): jede Menge - Glück! Grüße aus dem Süden
Zitat von Troubadix im Beitrag RE: Kleine Benzinlampe gesuchtJa, wenn die Gesundheit mit spielt, die Finanzen reichen und das Kanu hält, dann möchte ich gerne eine GUS-Iran Rundreise machen.
Zitat von Gast im Beitrag #3Träumen ist nicht schwer, Träume umsetzen manchmal sehr. Was hältst du davon. Start in Schleswig-Haithabu, an der Küste entlang bis Russland, über Land und Seen in die Wolga, dann ins Schwarze Meer bis Istanbul, von dort den Rückweg dann aber mit der Bahn und nicht wie die Wikinger wieder auf gleichem Weg zurück.
Wie hast du dir den Weg von der Wolga und dem Kaspischen Meer ins Schwarze Meer vorgestellt? Da sehe ich nur einen Landweg. Oder ist der Teil "dann ins Schwarze Meer bis Istanbul" bereits veraltet? (war Planungsstand 2008)
Hej Michael, die Festplatte möchte ich haben, deine Erinnerung ist phänomenal! Der Plan ist nicht veraltet. Die Streckenführung mit dem Zölzer möchte ich hier nicht öffentlich machen (per PN), das wird eine Überraschung und ich habe auch noch die Qual der Wahl zwischen verschiedenen Möglichkeiten. Afrika über den Iran wäre mir die liebste Alternative zum Weg übers Schwarze Meer nur leider haben sich die USA mittlerweile in der ganzen Gegend so ungastlich ausgetobt, dass die politischen Verhältnisse dafür sorgen, dass es nur ein unverhandelbares Njet meiner Frau zu dieser Variante gibt. LG Jürgen
Zitat von Troubadix im Beitrag #11... in der ganzen Gegend so ungastlich ausgetobt, dass die politischen Verhältnisse dafür sorgen, dass es nur ein unverhandelbares Njet meiner Frau zu dieser Variante gibt.
Zu recht, zu recht! Ich überlege auch, ob dieses Jahr nicht die letzte Gelegenheit ist, den Euphrat zu bereisen, natürlich nur in der Türkei, nicht bei den Kopfabschneidern weiter südlich. Die Türkei entwickelt sich ja auch in schnellen Schritten in die dort so populäre Richtung (und außerdem bauen sie gerade an dem finalen Damm, der den Euphrat endgültig unattraktiv machen würde).
Gruß Michael
(wobei, der Iran sollte doch eigentlich nicht schlechter sein als die Türkei heute, oder?, für dich, meine ich)
Der Euphrat war/ist wunderschön. Die Türkei ist insgesamt überwältigend und ich sehe da kein großes Problem, supernette zuverlässige Menschen, Iran genau so. Bin Anfang bis ende 70 öfter da zu Fuß, mit Kajak, zur Jagd, und in den Bergen klettern gewesen. Weiter oben hat es für mich ungewohnten WW-Fahrer ganz schön heftiges Wildwasser auf dem Euphrat, weiter runter mittlerweile eine Staustufe nach der nächsten. Wenn man sich normal Verhält und auf die landeseigenen Sitten etwas Rücksicht nimmt ist es da sicherer als bei uns.