Mein erster Beitrag hier um Forum. Habe mich heute angemeldet. Bin eigentlich überzeugter Kajakfahrer (touren, Einer), aber meine Frau hat keine Lust auf ein eigenes Boot. Vorgestern auf der Boot in Düsseldorf habe diese neuartigen Klappkanus (ONAK, MYcanoe) erstmals gesehen und war gleich Feuer und Flamme. Allerdings fehlt mir hier doch ein bisschen die Langzeiterfahrungen. Die bewährten Faltkanus (das soll es sein, Platz für zwei und etwas Gepäck, notfalls auch allein zu fahren und faltbar, zerlegbar) haben für mich das Problem der offenen Gestängerrohre, ich benötige aber einen belastbaren, möglichst ebenen Boden (das wäre für mich der eigentliche Vorteil der Klappboote). Das spricht eben gegen so ein Ally. Jetzt ist mir die Idee gekommen, das man doch einen Boden nachträglich einlegen könnte. Gibt es so etwas evtl. als Extra Zubehör bereits zu kaufen? Habe nix im Netz gefunden, vielleicht spricht da was gegen? Aber ich dachte, im Boot mal leicht aufzustehen, könnte doch einige interessieren. Wer hat Erfahrungen? VG Carsten
Also ich stehe immer mal wieder im Ally und wüsste nicht, wozu man da einen zweiten Boden bräuchte. Damit mich die Alustangen beim Knien nicht so stören, habe ich meist eine Kniematte zusätzlich im Boot (dicke weiche 10€-Aldi-Gymnastikmatte halbiert für vorn und hinten). Hier unten sieht man sie liegen. Und damit diese Gymnastikmatte glatter liegt, packe ich im Kniebereich auch noch 4 Evazote-Streifen zwischen die Senten. Jetzt für die erste Ally-Flugtour sollte ich aber mal versuchen, das ganze etwas kleiner und leichter zu halten.
Frage ja nicht ohne Grund.Ich habe eine Prothese und es fehlt auf den Rohren (auch mit zusätzlicher Matte) der feste Stand. Die Erfahrungen habe ich mit einem großen Faltkajak schon gemacht. Hinzu kommt, dass man aufgrund des fehlenden Feingefühls durchaus mal einzelne Stellen der Bootshaut bzw. des Gestänges zu sehr belastet. Ein eingelegter steifer Boden würde diese Probleme lösen. Geht bei einem Faltkajak nicht, da dann der Raum nach oben zu eng wird, was bei einem offenen Kanadier nicht passieren kann.
Schau mal hier : Standplattform Holger hat sowas schon mal in Angriff genommen, allerdings bei einem Pakcanoe, was aber nicht wirklich einen Unterschied macht. Gruß Frank
Zitat von Laurent83 im Beitrag #3... durchaus mal einzelne Stellen der Bootshaut bzw. des Gestänges zu sehr belastet.
Im Gegensatz zu Faltkajaks ist bei einem Ally der Boden, also das Sandwich aus Bootshaut und Bodenmatte, aber durchaus belastbar. Steht man in einem Ally sollte man sogar versuchen, auf der Haut, und nicht auf dem Gestänge zu stehen.
Ansonsten kann ich mir schon vorstellen, dass eine Bastellösung, in der Art, wie von Solist verlinkt, funktionieren kann. Da wird es nur wichtig sein, dass die Belastung möglichst gleichmäßig und wenig punktförmig in das Gestänge des Allys eingeleitet wird. Vielleicht wäre sogar eine möglichst flächige Kraft-/ Lastübertragung in Bootshaut und Bodenmatte sinnvoller. Hängt dann von deiner Kreativität und deinem Basteltalent ab.
Also wäre selberbasteln angesagt, ich hatte gehofft, dass es eine käufliche, schon erprobte Lösung gäbe. So bleibt das Risiko ein Boot zu kaufen und am ende ohne gute Lösung dazu stehen. Muss mal nachdenken.
Holger, dessen Lösung weiter oben bereits verlinkt wurde, ist sowohl ein rühriges Forumsmitglied als auch ein Händler für Faltcanadier. Er kann dich, was deine Frage angeht, sicherlich gut beraten und dir vielleicht auch weiterhelfen. Falls er sich nicht ohnehin selbst meldet, empfehle ich, Kontakt mit ihm aufzunehmen. Er ist hier unter dem Nick "faltcanadier" unterwegs.
Der Carsten hat zu mir gemeint er braucht noch Zeit zum Nachdenken. Daher zitiere ich noch kurz, was ich ihm dazu geschrieben hatte, nachdem es offensichtlich auch ein Allgemeines Interesse daran gibt. Er wollte gerne eine fertige Lösung zum Kaufen. Darauf bezieht sich mein Text unter anderem: "Meine Bodenlösung hat sich nun über ein Jahr schon gut bewährt und ich bin recht oft im Stehen unterwegs. Das einzige Manko daran ist vielleicht das Gewicht von 3 kg und die sperrige Form. Das Ding muß immer extra transportiert werden, weil es nicht in den Sack dazu paßt. Wichtig bei der Konstruktion war mir, daß die Flexibilität des Bootes erhalten bleibt und die Belastung gleichmäßig auf 2 Spanten verteilt wird. Das habe ich mit insgesamt 8 Auflagepunkten und verschiebbaren Auflagern gut erreicht. Gerne kann ich Dir auch entsprechendes Material zum Selberbau zur Verfügung stellen. Ein fertiges Produkt kann ich Dir leider nicht anbieten, weil der Aufwand doch recht groß ist. Das schwierige daran ist nämlich die feste Platte so mit der Rundung zu verbinden, das sie perfekt an allen Stellen aufliegt. Außerdem sollte die Platte möglichst exakt zwischen die Spanten passen, damit nichts verrutscht. Ich hab da mit etlichen Kartonschablonen experimentiert und dann die Platte doch noch mehrmals nachschneiden müssen. Außerdem sind mir die Stützböcke in der Mitte ein klein wenig zu hoch geraten, so daß sich die Platte beim Draufstellen minimal durchbiegt. Das ist viel Tüftelarbeit und das wird für eine Serienproduktion leider zu teuer.
Nachdem dann Carsten meinte, daß er gerne den gesamten Bootsboden auslegen möchte, hab ich ihm als Alternative noch folgendes vorgeschlagen: "Da musst Du sicher nach leichteren Materialien suchen. Ich hab auch schon mal an 2-3mm PE-Platten gedacht, aber mich dann doch für meine Lösung entschieden. Da könnte man zum Beispiel die Rundungen der Spanten mit leichtem Holz ausgleichen und dann den Boden darauf auflegen. Wenn Du mal zufällig nach München kämst könntest Du übrigens meine Lösung auch gerne mal ausprobieren."
Vielleicht hilft das ja jemandem weiter beim Tüfteln. Schöne Grüße Holger