ich bin neu hier. Meine Frau und ich haben einen alten Prijon Canadier erstanden, der allerdings einen 14cm langen Riss am Heck aufweist. Das muss natürlich vor der ersten Fahrt ausgebessert werden. Da es ein GFK-Boot ist, und man mir gesagt hat, dass das relativ einfach möglich sei, dachte ich, dass ich es mal ausprobieren sollte.
1) Folgende Arbeiten sind geplant: Den alten Lack am ganzen Boot Komplett abschleifen. 2) Den Riss ausschneiden, drum herum abflachen und neu laminieren, Schicht für Schicht. 3) Noch mal schleifen. 4) Boot neu lackieren.
Da wollte ich fragen, ob das hier eine akzeptable Glasfasermatte ist? Meine Gedanken waren: Da sie gewoben ist, sollte sie stabiler sein, da ich die auflaminieren kann, dass die Fasern zum Kiel 0°,45°,90°,135° und 180° betragen. Was sagt ihr dazu?
2. Frage: Neben dem Riss ist vorne im Kiel eine 1-2cm große Kerbe in eingeschlagen. Wie kann man das reparieren, wenn ich hier Schichten auflaminiere, habe ich die Befürchtung, dass der Kiel dann zu breit wird.
Was Du geplant hast hört sich eher nach einem Rundumschlag als nach einer Reparatur an.
Schick doch mal ein paar Fotos vom jeweiligen Schaden. Dann sehen wir weiter.
Oft ist gefilztes Material besser als gewebtes zum Ausbessern und Abdichten, da man es übergangsloser an die Ränder des Loches anlaminieren kann und sich schleifen und Gelcoat sparen kann, wenn man auf Optik keinen Wert legt.
Happy flicking,
Dull Knife
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Im Leben ist es wie beim Paddeln: Wenn die großen Wellen kommen, immer in der Hüfte schön locker bleiben.
Zitat Was Du geplant hast hört sich eher nach einem Rundumschlag als nach einer Reparatur an.
Ja, das dürfte in etwa stimmen, aber das Boot hat auch einen Rundumschlag nötig.
Zitat Oft ist gefilztes Material besser als gewebtes zum Ausbessern und Abdichten, da man es übergangsloser an die Ränder des Loches anlaminieren kann und sich schleifen und Gelcoat sparen kann, wenn man auf Optik keinen Wert legt.
Also ich lege schon auf Optik Wert, wie gesagt, ich möchte es am Ende noch mal komplett schleifen und lackieren, soll (fast) wie neu aussehen, oder zumindest wie neu geflickt (mal sehen, wie gut ich bin). Wenn man es also ohnehin am Ende schleifen wird, ist dann gewebtes Material besser, oder auch dann lieber gefilztes? Macht es Sinn, zunächst mit gewebtem Material zu arbeiten, um mehr Stabilität herzustellen, und dann die oberen Schichten mit gefilztem fort zu setzen?
Was die Fotos angeht, so habe ich die drei größten Reperaturstellen mal fotografiert. Grundsätzlich befindet sich das Boot aber in einem schlechten Zustand, daher will ich alles erneuern.
Fehlstelle am Rand, aber kein Riss: Riss, der wohl schon mehrfach (schlecht) repariert wurde: Fehlstelle am Kiel:
Liest sich wie "viel hilft viel", dem ist aber nicht so, optimal ist die gleiche Festigkeit und Elastizität wie im umgebenden Gewebe. Eine Anschrägunung an der Flickstelle von 1 zu 10 sollte passen. Die Optik macht dann spachteln, schleifen spachteln schleifen...
Alibaba billig Matten können gut sein, oder schlecht - man weiß es nicht. Kleine Mengen und wenig Erfahrung lassen mich eher den Fächhändler empfehlen.
Zitat Matten können gut sein, oder schlecht - man weiß es nicht.
Kann man einer Matte ansehen, ob sie gut oder schlecht ist? Oder kann man es erfühlen, wenn die Matte vor einem liegt? Ich habe bisher die Erfahrung gemacht, dass China-Produkte gut oder schlecht sein können, aber alles, was man im Fachhandel kauft, kann auch Mist sein, insbesondere dann, wenn der Verkäufer merken sollte, dass er keinen Profi vor sich hat.
... gut oder schlecht ist meist nicht die Matte, sondern das Zusammenspiel von Matte und Harz.
Bei so kleinen Flächen und den vielen Stunden Arbeit, wären mir 20€ mehr oder weniger egal, da würde ich vom Fachhändler (in dem Fall im Internet)Produkte erwerben die zusammen funktionieren.
Zitat von mischka im Beitrag #6wenn der Verkäufer merken sollte, dass er keinen Profi vor sich hat
Schwarze Schafe mag es geben, nur auf Dauer überleben die nicht... Nicht voll aushärtendes Harz ist etwas was man nicht von einer angefangenen Reparatur entfernen will...
Da kann man flies oder Gewebe nehmen, egal, versetzt 0, 45,90,135, 180.... Köperbindung unbedingt. Wenn Du das ganze Boot bearbeiten willst, musst du darauf achten, dass Material schleifbar ist (kein Keflar, vectran usw) ich würde es nicht so ausarten lassen. Erstmal die Stelle reparieren, dann ausprobieren ( vielleicht mag ich mein Boot dann doch nicht). Danach kann man immer noch drüber pinseln. Internetshops: R&G, Länger und Ritter. Mit den beiden habe ich gute Erfahrung gemacht, wobei der R&G transparenter aufgebaut ist. Sum rollen die Mohair Röllchen nehmen. Viel Spaß Alex
Und nach dem Vorbereiten der Flickstelle das was am Boot mit Harz in Berührung kommen soll, mit Aceton abreiben. Das sorgt für Fettfreiheit und löst den Untergrund leicht an.
Dass man Acetondämpfe nicht einatmen und sich die Hände nach dem Laminieren nicht mit Aceton waschen soll, setze ich hier mal als zur Allgemeinbildung gehörend voraus.
Im Leben ist es wie beim Paddeln: Wenn die großen Wellen kommen, immer in der Hüfte schön locker bleiben.
Man kann auch mit Spiritus statt aceton arbeiten. Bei gfk löst der Aceton gar nichts. Auf jeden Fall die Stellen, wo epoxy drauf kommt, anrauen. Mit Spiritus kann man auch die Werkzeuge und bekleckste Flächen säubern (keine Pinsel oder Walze) dafür nehme ich so ein Liter Flasche Spiritus und küchentücher aus papier ( ruhig zwei drei rollen)