ich hab ja auch noch anderes zu tun, darum nur mal auf die Schnelle. Das Forum hat halt noch den Vorteil, dass auch andere daran teilhaben können.
Dein Schiff schaut schon cool aus. Viel mehr Segelboot als Kanadier. Offensichtlich, dass Du nur noch paddelst, wenn es unbedingt sein muß = kein Wind - kein Sprit und keinen Sklaven. Ich sehe das genauso: segeln wenn immer möglich. Da geht einfach nix drüber!
Die 2 blauen Schnüre zum Ausleger? Und wie/wer bedient die Fock? Und wenn du es mal auf Bild hast: Steuer und Fußbedienung wären natürlich ganz interessant zu sehen.
Moin canuck, ja, man kann deutlich schneller als die Rumpfgeschwindigkeit segeln, doppelte bis dreifache Rumpfgeschwindigkeit, das geht auch mit deinem Kanu. Hilfreich wäre dafür eine Reffreihe und das ausprobieren des idealen Trimms wobei der Auftrieb der Enden eine große Rolle spielt. Das gleiche Segel bei deutlich mehr Gepäck und ca. 40kg Kanu hat uns bei ablandigen 8-9Bf fliegen lassen, sowas geht aber auf Tour auch nur beladen, gerefft auf ca. die Hälfte der Seggelfläche deines Luggers oder dementsprechend offen was auch schnell kritisch werden kann. Was ist das für ein Falter den Du da segelst, kannst Du Bilder von Mastfuß, Befestigung und Steuer ein stellen. Bist Du überzeugt davon, dass dein Steuer auch bei großer Welle und viel Gepäck durch hält? Warum sitzt Du so mittig? Sieht hübsch und stimmig aus dein Dampfer! Gruß Jürgen
freut mich, dass das stimmig aussieht. Hat mir schon mal jmd gesagt. Und es funzt ja auch.
Über das Reffen hab ich auch schon nachgedacht. Werde dazu mal Schnüre anbringen. Offen segeln ist in der Tat nur eine Notlösung bei viel Wind. Da ist auch schnell Schluß. Beim Trimm hab ich kaum Freiheitsgrade, da das Boot voll beladen ist. Bilder von Details gäbe es hier http://northof60.de/gall/sailing/. Und ja - bei großen Wellen wird es mit dem Steuern immer schwieriger. Ich schaue dann durch Gewichtsverlagerung nach hinten, dass es wieder tiefer eintaucht. Klappt gerade bis 5-6Bft. Wobei ich dann sowieso ständig am Verlagern von Gewicht bin. Kniend auf meinem Sattelsitz ein bisschen wie Bull-riding. Mittig sitze ich, weil ich damit auf Flußstrecken am besten klar komme. Viel Gepäck hab ich eh dabei. Und dann wird der Ally 15,5 auch unglaublich kippstabil. Schwert könnte ich am "Bedienbrett" anbringen (da wo die ClamCleats sitzen). Aber eigentlich geht das (beladen!) auch ohne recht gut. Was mich selbst wundert. Und da ich als Schwert "nur" das (gekehlte) Blatt eines Stechpaddels habe und es Extragerödel ist und ich Bedenken habe, dass es eher eine Gefahrenquelle ist, hab ich es dann auch wieder weggelassen.
Was meinst Du mit "Steuer auch bei gr Welle durchhält"? Meinst Du da bricht was ab?
8-9Bft ??? gibt das nicht riesige Wellen? Wie sieht das Boot (an Land) aus? Actionbilder wird es da ja wohl kaum geben - oder?
und ablandig ??? was machst Du wenn Du dann merkst, es wird zu krass? Wie kommst Du dann wieder an Land - gegen den Wind?
Nun denn - Würden mir z.B. Windfäden helfen besser am Wind zu segeln? Besser wieder mit (Paddelblatt)Schwert auf's Wasser? Neue Steuer-Konstruktion? Tipps zum Besser machen sind ausdrücklich willkommen.
Hallo Canuck, wie schon mal geschrieben hab ich zwei Auslegervarianten. Die leichte auf Bild 1 sind nur 2 Alurohre starr montiert mit 230cm Breite u. ist 5kg leichter als die Klappvariante. Montagezeit 5 min. Auf Bild 5 ist die Klappvariante mit 300cm Auslage. So können die Schwimmer fast bis an die Bordwand geklappt werden. Gesamtbreite eingeklappt ca. 150cm d.h. die Hälfte. War schon oft sehr hilfreich auf engen CP, Feld/Waldwege, an Einsatzstellen und beim Anlegen am Steg (Hab leider kein Bild gefunden). Der vorne sitzt zieht dann auf dem Wasser wenn genug Platz und vorm Segel setzen die Ausleger mit den BLAUEN SCHNÜREN einfach in "Segelposition" und legt sie fest (Curryklemme). Wenn ich wollte könnte ich selbst dies noch von hinten machen - müsste nur die Leinen verlängern. Die Schwimmer bleiben-egal in welcher Stellung immer parallel. Segle eigentlich mur noch mit Klappvariante da ich wesentlich weniger Krängung habe u. bei guter Fahrt weniger Wasser ins Boot spritzt (weil Schwimmer weiter weg). Montagezeit 5 min. länger. Die Fock bediene von hinten. Hoch, runter u. Trimm alles easy. Die Steuerung mit Backbord Pedal aber ohne Blatt siehst Du auf Bild 5. Auf Bild 2 könnte man am Heck unter dem Motor den unverdeckten Teil des Steuerblatts erkennen (auf dem Foto noch mit Pinnensteuerung). Grundkonstruktion ist geblieben nur auf Fußbedienung geändert. Das Steuer hatte ich "vorbalanciert" und überdimensioniert (wie so vieles), war aber zu "brutal" in der Wirkung. Ist nun verkleinert u. "bremst" nicht mehr so viel. Bei Inter. dann Fotos wenn ich das Kanu wieder nutze (hängt z.Zt. im Carport an der Decke) Voll aufgebaut ist es für mich eher ein kleiner Trimaran als Kanu mit fettem Spassfaktor. Das nichts falsch rüberkommt: Wir paddeln nach wie vor und dann isses ein normaler Kanadier (aber geiler ist segeln schon
Ach ja, der AB ist nur für die südlichen Küsten u. MP gedacht. Ich musste aber im Winter kaufen da uneingeschrängt alles zusammen funktionieren musste u. ich dann nichts mehr ändern/anpassen wollte
ich habe mir vom Gefühl geleitet den gleichen Falter zu gelegt insofern beruhigt mich schon mal die Wahl! Zum weiter bauen ist absehbar erst mal keine Zeit, nutze ihn vorerst "nur" zum Reha-paddeln. Wenn Du dir die Ösen für die Reffbändsel rein schlägst kann es Sinn machen Klebesegeltuch oder Tape unter zu legen auch wenn das Tuch von Solway Dory beim Expedition-Lugger sehr überdimensioniert ist. Mir sind im Sturm Ösen raus gegangen, hab dann nachbessern müssen. Beim Trimm braucht der 15,5er noch weniger Gewicht ganz vorne da er recht schmal mit eigentlich zu wenig Volumen in den Enden ist, möglichst alles was nicht viel wiegt nach vorne. Bin in hohem Schwell von ca. 1-2m vor dem Wind gepaddelt und hab einen Schreck bekommen wie die Form zum unterschneiden neigt wenn vorne zu viel Gepäck drin ist. Das Steuern bei viel Wind verbessert sich sofort sowie Du die Segelfläche verkleinerst aber auch nicht Zuviel da mit Gepäck das Kanu sonst dazu neigt sich quer zu legen. Bei mir hat es sich so entwickelt, dass ich sowieso nur noch ganz hinten sitze, egal in welchem Segelkanu, das schwere Zeug in die Mitte bringe um bei viel Wind davor ab zu laufen(Fahneneffekt zur Stabilisation) und vorne soviel Auftrieb wie möglich habe. Erst mit dem jetzigen Segelkanu kann ich bei 6-7 noch gegen an segeln, vorher ging das nur bis 5Bf weil ich sonst mit dem Lenzen nicht mehr hinterher gekommen bin. Gegen an bei viel Wind macht nur Sinn wenn man es muss, ist eigentlich immer ein Planungs, bzw.Versäumnisfehler. Ohne Wind muss ich ja nicht in die Mitte, da kann ich bequem von hinten paddeln und müsste ich nach vorne, dann kann ich Segel setzen, widerspricht zwar der Paddellogik nur nicht bei uns. Es gibt Menschen die bei Sturm das Segel aus Panik weg nehmen, das ist dann so ziemlich das Gefährlichste was man tun kann. Segel stabilisiert und das Schwert zusätzlich, letzteres unterbindet vor allem bei gegenläufigen Wellen auf flachem Grund oder bei Spundwänden und ganz allgemein schnelle Kippbewegungen, nimmt enorm Unruhe aus dem Kanu, meins habe ich 30% überdimensioniert. Ein großer Vorteil ist es bei Einrümpfern wenn das Schwert mitten im Lateralplan angebracht ist, evtl. einen Minitick nach vorne von dort aus, ausprobieren bevor es fest angebracht wird wegen dem automatischen in den Wind schießen wenn ich eine Bö verpenne wozu ich gelegentlich mal neige. Wenn ich unterwegs bin versuche ich immer taktisch zu segeln, vorher soweit möglich zu planen.In meinen vorrangigen Segelrevieren ist es meistens möglich auch bei viel Wind unterwegs zu sein und mich aus den brechenden Wellen völlig raus zu halten. Bis 5Bf bei günstiger Prognose wird gestartet. Dabei achte ich darauf langem Windfetch entgehen zu können dadurch dass ich mit ablandigem Wind unterwegs bin und dann so dicht wie möglich unter Land. So ist es nur eine Frage der Segelverkleinerung ob Du bei 9Bf einen Strich wie ein Surfbrett durchs Wasser ziehst ohne störende Wellen. Ob Du über die Bugwelle steigst oder nicht kannst Du selbst steuern, wiederum mit der Segelfläche. Deutlich jenseits 20 km/h geht durchaus bei guten Bedingungen. Hast Du eine große Dünung stehen und darauf frischen Wind dann düst Du ziemlich flott bergab in den Wellentäler und wenn , was vor kommt, die Segelfläche zu groß ist steigt der Druck aufs Ruder und dabei versucht das Kanu dann zu carven( Bögen zu ziehen, nicht gut wenn man das nicht unterbinden kann durch das gegen halten mit dem Steuer und da ist der Druck echt irre und verlangt alles vom Rudermaterial. Wenn es zu krass wird gehe ich vor den Wind und lass mir den Kurs vom Wetter diktieren, da gibt's dann keinen Plan B, bei guter Planung kommt das nicht so oft vor. Flensburg statt Dänemark, Fehmarn statt Kiel oder ein ganzer Tag zurück statt voraus hab ich schon in Kauf nehmen müssen. Man muss selbst wissen was man riskieren möchte und kann diesbezüglich keine Empfehlung geben! Windfäden lohnen sich bei großen Segeln und bei kleinen evtl. bei wenig Wind um da das Beste raus zu holen. Deine Bilder hab ich mir alle angesehen, bin wirklich beeindruckt, da hast Du ausreichend Gehirnschmalz benutzt. Würde es genau so machen, evtl. Gurte statt Rohr wo möglich.
vielen Dank für die vielen Anregungen. Das druck ich aus und hefte mir wo hin.
Der Ally 15,5 war eine gute Wahl!
Und ich teile Deine Meinung, dass ein Segel bei Wind durchaus zur Sicherheit beitragen kann. Und wenn es nur dazu wäre schnell an Land zu kommen, z.b. beim Queren einer großen Bucht bei aufziehendem Ungemach. Warum allerdings gegen den Wind ein Planungsfehler ist, verstehe ich weniger. Ich mag schon in Landnähe bleiben, für den Fall das etwas schief geht. Und das mit dem Windfetch kann ich auch bestätigen. Der sorgt für viel Theater, wenn es blöd läuft. Aber auch hier: ich habe ein immer ganz bestimmtes Ziel für den Tag und kann mir die Richtung i.d.R. nicht nach Wind und Windfetch aussuchen.
Leicht luvgierig ist das Ganze auch bei mir. Aber ich schaue mal, ob ich nicht doch mehr mit dem Seitenschwert probiere. Wie groß ist denn Deiner Meinung nach eine sinnvolle Schwertfläche unterhalb der Wasserkante? Ist halt bei mir Paddelblattgröße: ca. 20x50cm.
Wenn Du mal ein Detail-Bild von Deinem gerefften Segel hast, wäre schön.
Und ja: viel Gehirnschmalz. Für dieses Rig hat mein eigener gar nicht ausgereicht
Planungsfehler treten bei mir meistens dann auf wenn ich mich nicht nach dem Wetterbericht richte und es keine vernünftige Ausweichroute gibt. Ab 7Bf kann ich ohne Material zu riskieren kaum lange gegen an halten, danach ist vor dem Wind ablaufen die einzige für mich machbare Variante weil es mich sonst vom Kanu haut. Passiert in den letzten Jahren öfter dass selbst der Dänische Wetterbericht nicht das hält was er verspricht. Hier habe ich immer die Möglichkeit meinen Tourenplan kurz vorher dem Wetter an zu passen weil es ausreichend Möglichkeiten hat. Wie Du auf dem Bild sehen kannst habe ich mit dem Rigg auch angefangen mit dem reinen Paddeln auf zu hören. Das Rigg ist nicht so wichtig wie deine netten Lösungen für Steuer und Masthalterung.
Gruß Jürgen
PS: Hier müsste das einigermaßen zu erkennen sein mit dem Reffzeugs. Solway Dory hat das gesehen und bietet das jetzt ab werk an.
Hai Osagian, da ich ebenfalls Alukanadier segele, wollte ich nochmal kurz meinen Senf dazu geben. Bilder gibt es hier: https://holgeraufreisen.wordpress.com/boote/ Vielleicht schaust du dir ja auch mal meinen Mastfuß an. Dieser ist ohne Löcher in den Rumpf zu bohren eingepasst. Da die Alurümpfe so stabil sind, ist es auch mit den Winddruckkräften kein Problem. Wie das bei dir mit den über 5 m² Segelfläche und den Auslegern aussieht ist natürlich nochmal ne andere Frage. Ich komme mit 3,5 m² Segelfläche hervorragend ohne Ausleger hin. Ohne Gepäck im Boot ist das recht sportlich. Da ich meist lange Wandertouren mit viel Ladung fahre, ist das Boot dann sehr gutmütig. Lenken passiert bei mir mit dem Paddel und wenn ich gegen den Wind muss sind die Ruder eine sehr effektive Methode. Meinen Mast und Segel kann ich dabei windschnittig im Boot verstauen. Falls es dich mal an den Arendsee im Norden von Sachsen-Anhalt verschlägt, können wir auch gern mal ein paar Schläge segeln. @Canuck : Sehr cool der Segelally. Davon träume ich ja auch noch. Was Wind und Geschwindigkeiten angeht: Bei 4 Bf ist für mich in der Regel Schluss. Schaumkronen auf den Wellen sind da für mich so ein Indiz und mit der Zeit bekommt man irgendwie ein Gefühl dafür. Cool ist es da natürlich mit Rückenwind oder dicht unter Land mit ablandigem Wind, wo die Wellen dann noch niedrig sind. Bei 3 Bf mache ich dann mit dem beladenen Boot ca 7kmh. 13 kmh waren mal die Spitze die mein GPS angezeigt hat.
Noch was zum Schlafen im Boot. Ich habe bei mir eine Ducht demontierbar gemacht. Ich habe schon recht häufig auf dem Wasser übernachtet, vor Anker einfach mit einer Plane über dem Boot. Beim Liegen im Boot ist der Schwerpunkt soo tief, dass das Boot so stabil im Wasser liegt und ich keine Angst vor dem Umkippen habe.
hab ne Weile nicht in's Forum geschaut da ich keine Reaktionen mehr erwartet habe, deshalb erst heute die Antwort. Ja, so kann man es auch machen. Deine Mastfuß Befestigung sollte für deine Beseglung u. Vorhaben ausreichend stabil sein. Einfach u. gut. Du willst ja auch ein Wanderkanu mit Windunterstützung ohne viel "Gerödel". Das passt.
Wie im Threat schon geschrieben wollte ich mein Kanu so effektiv u. sicher wie möglich zum segeln aufrüsten. Bei 8,5 m² Segelfläche an einer Masthöhe von 385 cm über Deck brauchte es schon eine stabile u. verstellbare Masthaltekonstruktion. Bei inter. findest Du alle Daten u. Infos zum Umbau im Threat u. auf den Fotos.
Mal zusammen segeln wär schon schön, aber bis zum Arendsee sind es über 300 km. Na dann weiterhin viel Spass beim Wasserwandern.