Hallo, eigentlich wollte ich das hier mal ausführlich im Kanu-Mag vorstellen, aber die hatten kein Interesse, und der neuen Red traue ich nicht mehr so rechtt, daher lasse ich euch jetzt hier an meinen Erfahrungen teil haben.
Ihr wohnt im Westen Deutschlands und sucht etwas zu paddeln fürs Wochenende, auch fürs lange Wochenende oder noch ein wenig mehr? Mit wild zelten? Ihr habt etwas Abenteuergeist und die Loire ist zu weit? Dann auf nach Frankreich. Die Ecke Lorraine/Ardennen/Champagne bietet nicht nur ne Menge Kultur, sondern auch viel unbekannte Flüsse. Oise, Thon, Aisne, Orgnon, Aire, Marne und viele mehr sind fast unbekannt unter Paddlern, sowohl das www als auch der DKV-Führer geben nur sehr geringe Infos zu den Wasserläufen. Dabei mäandern die Flüsse fröhlich vor sich hin, oft begleitet von einem alten Schifffartskanal. Dadurch ergeben sich Inseln zwischen Kanal und Fluss, die nur forst- oder landwirtschaflich genutzt werden. Ideal zum wild campen, aber auch Rundtouren sind so möglich. Zwar werden auch hier Paddler nicht geschleust, aber zumindest die Selbstbedienungsschleusen könnte der findige Kanute (widerrechtlich) nutzen, sogar ohne nötiges Pickerl ;-) Allerdings- die Flüsse sind oft Abenteuerland. Manchmal tauchen unvermutete Wehre auf, die auch hier mühsam umtragen werden müssen, oft liegen Bäume quer. Bei Vouzier ist gar der Fluß eigentlich gar nicht mehr zu erreichen, in Rethel muss man zeitig auf den Kanal wechseln, um ein Wehr zu umgehen. Gute Vorplanung per google-earth, net und Karte sind notwendig, ein Quentchen Sportsgeist oft trotzdem notwendig. Gerade bei viel Wasser sollte man Kehrwässer präzise anfahren können. Die Flüsse münden, teils als Vorfluter, eigentlich alle im Pariser Becken in die Seine und können bis dahin durchgepaddelt werden. Besonders der Freizeitverkehr der Hausboote auf den unteren Abschnitten stört nicht besonders, aber wirklich einsam ist5 es dann natürlich nicht mehr. Ansonsten- ein Paradies fürs Wochenende, aus der Ecke Aachen-Köln in 2-3 Stunden mit dem Auto zu erreichen. Für eine grobe Übersicht empfehle ich die Karte "IGN France Canoe-Kayak".
Anbei noch Fotos aus der Umgebung- Wehrkirchen, Schlösser, Rathäuser, italienisch anmutende Stadtkerne, Orte des 1.Weltkriegs, Drehorte und, nicht zu vergessen -wir sind im goldenen Norden und das gehört hier zur Kultur- Fritten und Bier.
Kurzinfos: Die Oise ist von Ohis bis Marly problemlos und ohne Hindernisse paddelbar. Einzig zwei befahrbare Wehre und eine kleinen Blockstufe bieten etwas Abwechslung, das zweite Wehr dem Vordermann auch ne Dusche. Aber nix gefährliches. Die Strecke wird auch von einem Bootsverleiher genutzt. In Étréaupont gibt es einen Camping am Fluß. Aisne: Vouziers aussparen. Entweder nur oberhalb paddeln oder an der Strassenbrücke unterhalb einsetzen. Oder im Kanal hoch und in Vouziers wieder zurück in den Fluß. Durch das Hafen/Industriegelände ist der Fluß weiträumig eingezäunt, mindestes am WE und abends/nachts. Vor Rethel in den Kanal umsetzen, nach Rethel wieder zurück. Orgnon: Der Sportler. Eng, kurvig, verholzt. 2,5 Tage für 32 Km. ;-)Aber schön war's trotzdem.
Mit "h", sonst nur als mein Alter Ego Fantomas ;-)
Schrob ich das nicht irgendwo? Wild zelten kein Problem. Klar, man muss je nach Fluß schon mal etwas suchen, aber wenn man da nicht in Mannschaftsstärke auftaucht findet sich immer was. Je nach Bach auch in Mannschaftstärke. Toll sind halt die Inseln, die zwischen dem Fluß und dem Seitenkanal entstehen, die sind maximal Landwirtschaftlich genutzt. Ich weiß nicht, wie legeal das ist, aber wo kein Kläger ....