habe mich endlich entschlossen, mich zu verbessern und mir einen Prospector 16 RX von Nova Craft geschenkt. Nun meine Frage, durch die Tiefe des Bootes sind die Sitze recht hoch für die knieende Haltung, was habt ihr gemacht bezüglich Schrägstellung und Abhängung der Sitze? Wäre für Ratschläge dankbar, denn die nächsten Tagestouren sind schon für Ostern geplant. Leider soll das Wetter nicht mitspielen, aber egal.
Vielen Dank im Voraus
Gruß Mark
Lieber ein Paddel in der Hand, als einen Canadier auf dem Dach
hast Du Dich wirklich "verbessert"? Aus Deinem Nickname schließe ich, dass Du eines dieser vortrefflichen schwedischen Alukanus hast/hattest (oder war das eines aus der GfK-Serie, über die ich mir kein Urteil erlauben darf?)
Sitze abhängen ist eigentlich nicht so knifflig - längere Gewindeschrauben (Messing/Edelstahl), ggf. der Länge nach durchbohrte Abhängehölzchen, ein wenig mit dem Winkel rumprobieren (meist reicht die Verlängerung der vorderen Abhängungen, aber an beide Mantelhölzchen muss der passende Winkel angeschliffen/-feilt werden) und schon kann man im Knieen lospaddeln.
vielen Dank für die schnelle Hilfe. Der Linder533 ist aus der GFK-Serie und leider nicht aus Alu, sonst würde ich ihn als Zweitboot behalten. War immer ganz zufrieden mit dem Boot und die Verarbeitung ist absolut vorbildlich aber leider ist das Boot durch die drei Kiele sehr Richtung Geradeauslauf getrimmt und der ist im Gegensatz zu anderen Modellen noch nicht einmal besonders schnell, wie ich auf der Mecklenburgischen Seenplatte leider erfahren musste. Mich hat fast jeder abgehängt! Hab dann bei einem netten Kanuverleih verschiedene Boote getestet und merkte schnell, dass der Linder wirklich nicht mehr das Optimum ist. Habe dann Lange im Net rumgeschnüffelt und mich letztendlich für den Prospector entschieden. Eine sehr kompetente und freundliche Fa. im Süden unseres Landes hat mir ein gutes Angebot gemacht und da habe ich zugeschlagen. Würde die Firma gerne nennen, weil der Service wirklich vorbildlich war, aber ich glaube dies ist hier nicht erwünscht. Gruß Mark
Lieber ein Paddel in der Hand, als einen Canadier auf dem Dach
Ich habe meinen Sitz hinten etwas höher und vorne etwas tiefergelegt (ohne Fuchsschwanz an der Antenne), so dass ich sitzend und knieend ganz gut paddeln kann. Das hatte mir jemand als gute Zwischenlösung zum "optimalen Schrägstellen" empfohlen und hat sich für mich bewährt.
Wollte den Sitz eigentlich vorne noch etwas tiefer hängen, habe aber keine so langen Schrauben gefunden...
Ich habe die Sitze in unsrem Nova-Craft Prospector gegenüber dem "Originalzustand" höher angebracht, um im Boot vernünftig Knien zu können. Knien heißt für mich nicht, auf den Fersen sitzen. Bei mir sieht das mehr so aus: Die Füße stecke ich unter den Sitz, der Hintern lehnt/stützt sich an der Vorderkante des Sitzes ab, der Oberkörper ist aufrecht/gestreckt. Der Winkel zwischen Ober und Unterschenkel beträgt so frei geschätzt 75°. Der Sitz ist dabei leicht nach vorne hin Schräggestellt
In einer solchen stabilen, im Boot gut verankerten Position, spielt der geringfügig höhere Schwerpunkt, meiner Meinung nach die kleinste Rolle.
Ganz Über-Lebens-Wichtig erscheint mir im Fall einer Kenterung, das ich meine Unterschenkl auch wieder unter der Sitzbank hervorbringe. Das muss ganz automatisch flutschen !!!
Um jetzt Spekulationen über Sitzriesen und Zwergen vorzubeugen, ich bin ziemlich dicht am "Normal" mit 179cm und 80kg.
Grüße Michael
P.S. Auf einem See kann ich es mir noch Vorstellen: Das Boot schwimmt kieloben, mein Oberkörper hängt in Richtung Seegrund und aus dieser Position befreie ich mich dann tauchend. Auf Bächen geht so was gar nicht.
P.S. Auf einem See kann ich es mir noch Vorstellen: Das Boot schwimmt kieloben, mein Oberkörper hängt in Richtung Seegrund und aus dieser Position befreie ich mich dann tauchend.
Hallo Michael, wie oft bist Du schon gekentert oder hast es mal absichtlich probiert?
Die Position "Oberkörper hängt Richtung Seegrund" kommt da nicht vor. Auch wird die Verklemmungsgefahr unter dem Sitz häufig überschätzt. Bei den allermeisten Kennterungen dürfte noch nicht einmal die Frisur leiden. In dem Moment, in dem Deine Arme und Oberkörper im Wasser sind, beginnst Du automatisch zu schwimmen, die Weste ist ja dann auch noch da. Man kann also ganz ruhig die Füße unter dem Sitz vorrödeln.
bin mal bei einem Kurs gekentert. auf meine frage an den instruktor ; wie komme ich den wieder in das boot. antwortete er. zieh erst einmal deinen hut ab.
Naja, ist ja schön und gut, dass so viele ungeschoren entkommen aber es soll da ja auch bedauerliche Gegenbeispiele geben und gegeben haben. Ich hatte jedenfalls unlängst ein eher etwas mulmiges Gefühl, als unser Klub-Senior seine Gummistiefelquanten unter den Sitz meines Dickschiffs zwängte. Aber er erwies sich als als so routinierter Paddler, dass an eine Kenterung gar nicht zu denken war...
Meine Füße neigen vermehrt dazu, Krämpfe zu entwickeln wenn die Knie zu sehr abgewinkelt sind (werde wohl doch allmählich älter). Deshalb überlege ich gegenwärtig meinen elegant geschwungenen Solokanu-Sitz gegen einen unansehnlichen Knieblock auszutauschen. Im Wildwasserboot sitze ich einfach inzwischen viel bequemer (und sicherer scheint mir) als im Flachwasserboot.
Axel
P A D D E L B L O G "Everyone must believe in something. I believe I'll go canoeing" Henry David Thoreau
Da siehts mans wieder............Unterschenkel sind eigentlich überflüssig.
Das erinnert mich an eine Situation beim paddeln als wir unter einer Brücke durchfuhren und einer auf der Brücke fragte ob wir Unterschenkelamputierte seien.
das Beispiel "Kopf nach unten unter dem Boot hängend" war schlecht gewählt und ist mir so auch noch nie vorgekommen. Ich wollte (etwas plakativ) auf die Gefahr des Verklemmens hinweisen ! Meistens sind Dinge wie Hut, Brille (Glimmstängel) beim Auftauchen noch dort wo sie hingehören und das Boot schwimmt, mit der offenen Seite nach oben, neben einem. Man wird praktisch Ausgekippt.
Ich fühle mich jedenfalls mit meinen hochgelegten Sitzen recht wohl, stabil im Boot, bequem und sicher, und würde jedem raten darauf zu achten, problemlos und ohne Gestrampel aus dem Boot fallen zu können.
auch sollten die Schrauben nicht dazu beitragen mit den Schuhen oder Hosen hängen zu bleiben.
Das Problem kennt man ja auch im Kajak wo zB. Prallplattenverschraubungen , lange Sitzflächen und Mittelabstützungen zu gefährliche Situationen führen können , wurde auch mal Zeuge das Kajak schwamm Kiel oben, und der Paddler suchte mit seinen Händen den Flußboden ab. Im konnte geholfen werden.
We.no.nah Solo Canoe Argosy 1.6.2007 wo die Straße aufhört fängt die Canoetour an.
>>Die Position "Oberkörper hängt Richtung Seegrund" kommt da nicht vor. Auch wird die Verklemmungsgefahr unter dem Sitz häufig überschätzt. Bei den allermeisten Kennterungen dürfte noch nicht einmal die Frisur leiden. In dem Moment, in dem Deine Arme und Oberkörper im Wasser sind, beginnst Du automatisch zu schwimmen, die Weste ist ja dann auch noch da. Man kann also ganz ruhig die Füße unter dem Sitz vorrödeln.<<
Hallo zusammen
Da muss ich entschieden dazwischen!!! Mein Sohn hat sich bei einer Kenterung beide Beine gebrochen weil er mit den Beinen nicht unter der Bank freikam. Der zweite Sohn daneben spülte es locker raus. Es war ein grosses Boot aus GFK von einer Firma die nicht genannt werden darf. Die Sitze waren eine "Klasse" für sich... Das Boot endete als Fernwärme in der Nachbarstadt!!! Zur Unfallstelle: WW II+ und das Boot tauchte in der ersten Welle vorne voll ein und der Kahn füllte sich, bis der Spitz im Grund hängen blieb und ein "Rad" im Wasser machte.
Unfallstelle: WW II+ und das Boot tauchte in der ersten Welle vorne voll ein und der Kahn füllte sich, bis der Spitz im Grund hängen blieb und ein "Rad" im Wasser machte
Hallo Einfluss, meine Äußerungen bezogen sich auf stehendes Wasser. Natürlich gibt es im Wildwasser noch jede Menge mehr an Kenter- und Verletzungsmöglichkeiten. In ruhigen Gewässern dürfte in 98% aller Fälle das Boot zur Seite kentern, sich eine (kleine bis große) Luftblase unter dem Boot bilden und genügend Zeit bleiben, sich mit den Füßen unter einem Sitz rauszuhakeln. Klar kann mal was dumm laufen, das Paddel fällt auf den Kopf oder was auch immer ...
In dem von Dir beschriebenen Fall dürfte allerdings der Fehler weniger an Boot oder Schuhwerk gelegen haben. Wenn die erste Welle ein Boot komplett volltankt, ist es wohl kalkulierter Jux unter "Spaßbedingungen" oder eine grobe Fehleinschätzung vor Befahrung der Stelle. Nochmal: im WW gibt es schon eine ganze Menge mehr an Verletzungsmöglichkeiten beim Kentern. Nicht ohne Grund gibt es Neo, Wurfsack, Helm usw.
habe vorgestern eine kurze Schönwetterphase ohne Sturm genutzt, um die geänderten Sitze mal auszuprobieren. Habe hinten einfach die Distanzhölzer getauscht, somit ist der hintere Teil des Sitzes zwar höher als vorher aber der vordere um das gleiche Maß tiefer, fühlte sich mit Kniematte ganz gut und bequem an. Beim vorderen Sitz habe ich vier Distanzstücke aus Holz eingesetzt, weil die Schrauben da noch ca. zwei Zentimeter Gewinde übrig hatten. War auf der kurzen Tour auch akzeptabel zu paddeln, hätte den Sitz auch lieber schräg abgehängt, aber dann hätte ich jedesmal die Schrauberei, wenn meine Frau oder ein Freund mitfahren möchte. Der Prospektor ist wirklich eine ziemliche Umstellung zum Linder, geradeausfahren war früher viel leichter . Boot dreht wirklich auf dem Teller und nach ein paar Minuten hatte ich mich auch darann gewöhnt, aber echt kein Vergleich zu vorher. Werde auch das Thema Trimm nochmal vertiefen, denn der Wind (war wirklich sehr böig) hat mir öfter die Linie verdorben. Ansonsten bin ich sehr zufrieden mit der ersten Ausfahrt gewesen.
Noch einen schönen Ostermontag
Mark
Lieber ein Paddel in der Hand, als einen Canadier auf dem Dach