Leimen. Weißleim, D3 reicht schon, ordentlich satt in den Riss geben, mit Klebeband rund um sichern. Austrocknen lassen, Überstände des Leimes mußt dann eben mechanisch entfernen.
Hab' das schon zweimal erfolgreich praktiziert, allerdings ohne Kantenschutz.
Ich würde PU-Kleber nehmen. Der ist nicht ganz so anspruchsvoll hinsichtlich pressen der Leimfuge während des Aushärtens. Jedenfalls im Vergleich zu Weißleim.
Um die beiden Flächen wieder gerade voreinander zu bekommen quer über die Fuge auf beiden Seiten Leisten aus Weichholz mit Zwingen und wenig Druck befestigen. Wenn du dann die Leisten zum Paddel hin mit Paketband abdeckst, dann lassen sie sich später trotz austretendem Kleber leicht wieder entfernen.
Moin Mike, auf jeden Fall reparieren-das lohnt sich doch bei so einem Paddel. Ich würde es so wie beschrieben mit PU Kleber oder Epoxydkleber machen. Die Haltbarkeit macht sich an der Klebefläche in qcm oder qmm fest. Wichtig ist,entfetten und den Kleber bis in das Ende des Risses zu bekommen ohne andererseits den Riss weiter auf zu drücken (ich hoffe, das ist verständlich ausgedrückt). Viel Erfolg und Grüße docook
Der Riss lässt sich nicht so einfach auseinanderziehen, ist gut auf Spannung. Ich werde vielleicht mit einem Teppichmesser oder Skalpell den Riss etwas weiden und den Kleber mit Spritze und ggf. Kanüle einbringen.
Ich fürchte es wird eine OP werden
Ja, die Gefahr das der Riss sich beim auseinanderziehen vergrößert ist hoch. Bei Metall / Stahl zum Bsp. wird das Ende von einem Riss durchbohrt, damit der Riss sich nicht verlängert.
Wäre das hier bei Holz /Paddel auch eine Option?
Das Paddel ist geölt. Das Entfetten oder eine saubere Klebekontaktfläche zu schaffern, ist vielleicht auch nicht so einfach. Da bin ich noch am überlegen, ob Bremsenreiniger oder Verdünnung das Holz zu derb leiden lässt?
Für solche Risse würd ich weder Weiß-, noch PU-Leim nehmen. Man kriegt das zähe Zeug da nicht gut rein. Ein Sekundenkleber hingegen schießt den Riss richtig hoch zum feinen Ende.
Holzleim bekommt man auch in feine Risse. Aussen auftragen und mit dem Daumen einmassieren, mit viel Druck. So macht man das bei Didgeridoos (Musikinstrument aus Holz) wenn die einen Riss haben.
Vom Bohren eines Loches möchte ich abraten - Du baust Dir da nur eine Schwachstelle/Sollbruchstelle/Sollrissstelle ein. Gut verleimt hält das auch wieder, wenn schon, dann reißt es daneben.
Ebenso möchte ich vom Erweitern des Risses abraten. Ich gehe mal davon aus, dass Du nicht all zu viel dran herum gefrickelt hast und der ursprüngliche Faserverbund noch besteht. Den Riss kannst Du vorsichtig mit einem Finger drückend ein wenig öffnen, Leim (welchen auch immer) einbringen und, wie schon beschrieben, mit dem Finger in den Riss drücken. Von beiden Seiten gemacht bekommst Du die zu leimende Fuge gut gefüllt. Und in diesem Fall lieber zu viel Leim nehmen.
Sekundenkleber und Holz haben sich für mich bisher immer ausgeschlossen. Da kann ich folglich nicht mit Erfahrungen dienen. Die von @abumac vorgeschlagene Methode, den Kleber in die Fuge zu bekommen sollte aber auch bei PU-Kleber funktionieren (Einweghandschuhe verwenden). Ich habe hier gerade einen PU-Kleber im Einsatz, der recht flüssig ist.
Aus der Frage von @Donaumike leite ich ab, dass der Schaden durch äußere Kräfte und nicht durch innere Spannungen entstanden ist. Folglich dürfte die Neigung zum Weiterreißen recht gering sein, wenn ein Großteil der Rissfläche durch Kleber stabilisiert wird. Da wäre es vermutlich nicht ganz so schlimm, wenn der Riss nicht bis ins letzte Ende mit Kleber gefüllt würde. Das dezente Aufschäumen von PU-Klebern könnte hier ggf. sogar noch hilfreich sein ...
Zitat von gleiter im Beitrag #9Vom Bohren eines Loches möchte ich abraten - Du baust Dir da nur eine Schwachstelle/Sollbruchstelle/Sollrissstelle ein. Gut verleimt hält das auch wieder, wenn schon, dann reißt es daneben.
Ich dachte die Schwachstelle sei in Form eines Risses schon da? Die Bohrung ist dazu da den Riss zu stoppen und ein definiertes Ende zu haben. Aber probiere es aus, bohren kannst Du ja immer noch.
Zitat von Lasse Lachen im Beitrag #10Sekundenkleber und Holz haben sich für mich bisher immer ausgeschlossen...
Warum das? Geht wunderbar, speziell für kleine Splitter, die am Plätzchen bleiben sollen. Die Klebefuge ist recht spröde, hält aber gut. Bei Lackschäden am Paddel nehme ich auch oft Sekundenkleber, wenn gerade noch eine Packung im Kühlschrank ist. Da die Kleber mit Feuchtigkeit abbinden, ist auch ein wenig Feuchtigkeit im Holz nicht so schlimm.
... dürfte allerdings auch ein Grund sein. Ich habe schon sehr viel sekundenkleber verbraucht, allerdings bisher nicht bei Holz. Bisher waren die Ergebnisse aber meist eher ein Kompromiss, als eine wirklich überzeugende Lösung.
Letztlich ist meine Empfehlung, es mit PU-Kleber zu versuchen also auch kein Votum gegen den Sekundenkleber, sondern eher eine Empfehlung für eine Klebung, bei der ich sehr sicher bin, dass sie halten wird.
Riss abbohren mit Stichsäge Riss nachsägen, Epoxiharz mit dem Sägestaubs mischen, Unterseite mit Tesaband Abkleben und dann mit dem Harzgemisch ausstreichen/spachteln/giesen. Kriegsverletzungen darf man ruhig zeigen.
Ich würde PUR D4 Weißleim empfehlen. Der ist wasserfest und fugenfüllend, schäumt während des Verleimvogangs leicht auf. Man muss also die Leimflächen beim zusammenzwingen nicht perfekt zusammenbringen. Statt Zwingen kann man ein stabiles (Rollladengurt) band um das Paddelblatt knoten und mit einem Schraubenzieher oder Ähnlichem zusammenknebeln.
Nun habe ich es endlich angehen lassen; zwar nicht wie anfangs angedacht mit Weißleim..., sondern doch mit dem flüssigen wasserfesten Sekundenkleber und dem Bootslack von Hempel als zusätzliche Schutzschicht. Mit dem Bootslack hatte ich bis jetzt im Langzeittest an meinem Kanu nur gute Erfahrungen gemacht. Ursprünglich wollte ich den Riss abkleben, um eine exakte Rahmung der Klebefläche zu bekommen. Bin aber davon abgekommen, weil eine zu exakte Klebeflächenkante nicht zur Holzmaserung passen würde. Auf den Bildern schaut das vorläufige Endergebnis aus der Sicht des Betrachters sehr auffällig aus, real fällt diese Reparatur bei weitem nicht so auf.
Die helle Fläche um die Versiegelung herum wird noch geölt, dann fällt es noch weniger auf. Der Kantenschutzriss ist mit dem Lack, der u.a. sehr lange zum Aushärten braucht, nun auch wieder geschlossen.
Die Rotznase lasse ich so wie sie ist, zudem fällt sie nur mit der Lupe auf. Ob die Reparatur von der Festigkeit her etwas taugt, wird nur ein Steinkontakt beantworten. Insgesamt bin ich zufrieden.