Ich bin vor kurzem auf diese Seite gestossen und denke das Ihr mir weiterhelfen könnt. Ich plane im Sommer eine Tour bis zur Nordsee, genauer auf der Fuhse/Aller und dann Weser. Meint Ihr das die Unterweser mit einem 2 Canadier zu befahren ist oder eher was für Kajaks ist. Über Erfahrungen oder Tips wäre ich sehr dankbar. Stephan
Moin longtail, frag am bestenmal beim Kanuverein Unterweser in Bremerhaven nach, die kennen sich da am besten aus. Ne Website haben die auch, ich meine es wäre :www.kvu.de
habe früher "da oben" und bin gespannt, ob die Strecke ab Bremen bis Bremerhaven von jemandem im Forum empfohlen wird. Wenn ja, würde ich sie gerne mal selber probieren. So bin ich eher skeptisch, auch wenn ich die Strecke noch nicht gefahren bin. Hier also paar Gedanken, die ich mir nach dem Lesen deiner Anfrage durch den Kopf gingen:
Die Weser ist bis Bremen Binnenschiffahrtsstraße. Ab Bremen Hochsee-Schifffahrt, also ziemlich große Pötte mit großen Wellen und ordentlicher Verdrängung.
Rechts nen Deich, Wiese und Wasserbausteine, links nen Deich, Wiese und Wasserbausteine. Ein industriell stark genutzter Fluss eben. Das anheimelnde, schöne ist meist direkt hinter dem Deich. Also aussteigen, wandern und schauen.
Tide: nach meinem Wissen bei auflaufendem Wasser bis 3 km/h. Tidenströmung also mit einplanen und rechtzeitig Pause machen. Standard-Windrichtung West oder Nord-West, breiter Fluss, "wenig" Deckung. Du wird also mit großer Wahrscheinlichkeit gegen den Wind arbeiten müssen.
Hallo longtail, ich habe die Weser von Hann.-Münden bis Hameln befahren und da ging es noch ganz gemütlich zu, dann nimmt der Frachtverkehr zu, aber hübsch ist es immer noch. Du hast bis Bremen mit der Tide nichts zu tun, ab Weserwehr Bremen aber schon. Bin dort auch schon öfter mal rumgeschippert, aber wirklich schön ist es dort nicht mehr. die Aller von Gifhorn bis Verden ist ok, Du musst allerdings viel umtragen, da Du in den Schleusen als alleinfahrender Kanadier nicht bedient wirst.
Hallo Stephan Bei stabiler freundlicher, d.h. vorallem gering windiger Wetterlage würde ich so planen: Bremen selber findest Du Alles auf der Seite der "Bremer Kanu Wanderer", ist aber ziemlich verbaut. Ein Stück hinter Bremen Vegesack, da wo es endlich schöner wird in den "rechten Weserarm", also hinter Harriersand, das ist gemütlich und klein. Dann passiert Ihr Sandstedt mit Campingplatz direkt am Wasser.
Quert man hier den Fluss, kann man in die Schweiburg einfahren und wieder einige Kilometer fast parallel zur Weser fahren. Der Schiffsverkehr auf der Weser ist nicht so stark das eine Querung schwierig ist, das Wetter muß eben mitspielen.
Am Ende der Schweiburg seit Ihr auf Höhe des "Lunesiels". Die Weser wird jetzt langsam echt breit und man kann die Nordsee schon erahnen. Beim "Lunesiel" würde ich das Boot über den Deich tragen in die "Neue Lune" setzen und von der "Neuen" in die "Alte Lune" fahren. Von dort könnt Ihr, wenn Ihr die Stelle findet in den Fischereihafen übersetzen und dann fast bis vor die Restaurants paddeln.
Bei fast Null Wind oder leichten östlichen Winden könnte man auch auf der Weser bis zur Geestemündung paddeln, weiter sicher nicht. (Vor zwei Jahren wurde an der Geestemole ein 4er-Ruderboot, ein breiteres, nicht so eine Rennkiste zweimal von der Welle eines Schleppers umgeschmissen. Ab hier wird es also ungemütlich auch ohne Wind.)
Tipps zu Gezeiten und wie man damit umgeht gibt es bei der "Salzwasser-Union". Im letzten Jahr hatten wir etwa 150 Tage an denen der Wind zu stark gewesen wäre um so was zu machen. Den Wind müßt Ihr im Seewetterbericht holen, denn da ist nur flaches Land.
Teilweise kommt alle 500m eine Buhne, die gerne nur knapp überspült auf Boote lauern. Ich will damit sagen Ihr müßt Gefahrentonnen und die Richtungszeichen richtig deuten. Seekarte ist also Pflicht und von Dickschiffen hält man sich fern.
Gruß Andreas
Longtail
(
gelöscht
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Beiträge:
07.04.2008 09:20
#8 RE: Mit dem Canadier auf der Unterweser bis zur Mündung Nordsee