nach dem ich letzten nach einer Schablone für ein Tragejoch gesucht hatte, habe ich mich heute entschieden erstmal vernünftige Sitze zu bauen. Die originalen haben Dosen- und Angelhalter. Das geht ja gar nicht :-)
Un da ich auch gerne Gebasteltes ansehe, wollte ich euch auch mein Gebastel zeigen.
Der erste Versuch, alles aus einem Stück zu machen ging in die Hose. Gesägt, gefast, provisorisch bespannt, draufgesetzt: kaputt! ;-)
Da war doch noch eine wasserfest verleimte Birken-Siebdruckplatte? Mehrere Stegbreiten ausprobiert und nun eine Stegbreite gefunden, die mein Po als "weich" interpretiert. Dann losgefräst.
Kanten rund gefräst.
Dann mit einem Aluprovisorium montiert. Um im Wasser zu testen ob die Sitzhöhe so gut ist.
Und da der Bootshersteller sich sicher was dabei gedacht hat, als er die Originalsitze mit Stütze auf dem Kielrohr (keine Kommentare dazu bitte ;-) konstruiert hat, habe ich da auch mal eben ein PE Rohr druntergebastelt.
Eventuell fahre ich Morgen mal eine Proberunde. Immerhin 12cm tiefer der Sitz. kann nicht Nachteilig sein, dachte ich mir. Mal sehen. Es sitzt es sich viel angenehmer als auf dem Plastiksitz.
Als nächstes mache ich die Stütze noch in schön. Dann versuche ich mich an einen stabilen Flechtsitz. Dann kommt das Tragejoch.
Die Fräsung ist 12mm. Mitte/Mitte ist 30mm. Stege sind dann 18mm breit.
Die Dicke der Platte habe ich nicht gemessen. Hatte die Platte noch rumstehen. Ich komm auch erst Morgen wieder hin. Ich vermute, es ist eine 18er Platte. Biegt sich jedenfalls (auch ohne Stütze) bei mir (100kg) nicht durch und knackte auch nicht beim Trockensitztest :-)
So, leider erst gestern wieder auf dem Wasser gewesen. Der Sitz ist für mich genau richtig. Sitzt sich klasse. Obwohl die Platte oberflächlich sehr glatt ist, sitzt es sich sehr sicher und bequem. Auch die tiefere Sitzposition kommt mir sehr entgegen.
Ich werde nun erstmal die anderen zwei Sitze auch so machen. Die Sitze mit den Dosenhaltern verschandeln das ganze Boot :-)
Dann werde ich mich an die nächste Generation von Sitzen machen...
Der Bömpel unter dem Sitz hatte sich beim Einsteigen schon verabschiedet (hatte ich nur stramm eingepasst). Den werde ich irgendwie am Sitz befestigen müssen. Ich habe es noch nicht versucht, aber wenn ich bei allen drei Sitzen keine Abstützung nach unten mache, dürfte der Boden nach gummibootart Wellen werfen ;-)
Moin! Auf den Bildern sieht das Boot nach Coleman bzw. Pelican aus, da geht ohne Alurohr plus Abstützung unter jedem Sitz gar nichts. Allerdings ist deine Stütze ein klarer Fortschritt gegenüber den großen Plastikfüßen von Pelican die ein kniendes Paddeln kaum zulassen. Vor allem der mittlere Sitz bekommt durch den trotz Rohr nachgiebigen Boden ziemlichen Druck von unten, bei der Konstruktion der Sitzaufhängung auch daran denken!
Ich habe vor, Spanten aus Alu-T Profilen zu biegen/svhweißen. Ich denke, so 3-4 an den "wabbeligsten" Stellen sollten reichen und genug Steifigkeit zu bringen. Famit kann ich dann das olle Rohr rausnehmen. Ausserdem kann ich das Bootsprofil noch etwas anpassen. Ich denke z.B. daran den Rumpf in der Mitte etwas schmaler zu ziehen. Dadurch könnte sich der Kielsprumg auch ändern. Mal sehen ob das so ausreicht um auf das Rohr zu verzichten. Das könnt ihr dann bald hier lesen ;-)
Tschüß Udo
PS: Ja, ich weiß, aus einer Möhre kann man keinen Apfel machen. Aber ich will es zumindestens doch mal versuchen.... :-)
Ohne das Rohr wird der Rumpf schneller wellig als du paddeln kannst. Mit Rohr wird er leider auch wellig, nur nicht ganz so extrem. Das sog. RAM-X PE ist nahezu unkaputtbar, dafür aber auch ohne jegliche Steifigkeit. Deshalb wabbelt der Boden sogar mit dem Rohr. Wenn Du den Rumpf am Süllrand enger ziehst, wird er eben enger, aber ohne große Änderung im Unterwasserschiff. Wenn Du die Spanten mit Druck einsetzt um den Boden runder zu machen, wird es praktisch sofort wellig. Die Colemann/Pelican Boote habe ihre Berechtigung für Teichbesitzer, Jugendgruppen oder auch Angler oder andere Gemütsmenschen, ein vernünftig laufendes Canoe lässt sich daraus kaum basteln. Wenn man sich dessen bewusst ist, kann man damit zufrieden sein. Ich kenne einen Menschen, der sein Coleman seit bald 15 Jahren nutzt. Das Ding ist wellig wie das Meer (obwohl damals noch ein ganzes Stützgebälk aus Alurohren und Profilen eingebaut wurde) und hat die Laufeigenschaften, die es nun mal hat. Wenn man in einer Gruppe mithalten will, ist das richtig Arbeit. Der Besitzer ist trotzdem zufrieden. Das Boot liegt ungeschützt draußen, er befährt die verholztesten und steinigsten Kleinflüsse, er zieht es über Betonrampen und Asphaltstraßen und nix geht kaputt. Jedes andere Material, egal ob PE, Holz, Royalex, Laminat und wahrscheinlich sogar Alu wäre längst durch. Das scheinbar so dünne RAM-X scheint für die Ewigkeit gemacht. Ich habe mein eigenes Pelican eine Saison mit Außenborder und viel Spaß auf größeren Flüssen wie Aller und Weser gefahren. Aber dann wollte ich paddeln und hab mir was schlankeres angeschafft. Man muss halt Prioritäten setzen, alles geht nicht und schon gar nicht für den Preis eines Pelican. Sorry, wollte dich nicht entmutigen sondern nur die Grenzen dieser Kanus aufzeigen. Den Verzicht auf die Plastiksitze finde ich übrigens absolut sinnvoll, den Dingern muss man nun wirklich keine Träne nachweinen.