Hallo, ich möchte an meiner Schule die zwanzig Jahre alten Schulkanadier Schritt für Schritt austauschen. Ich habe die Arbeitgemeinschaft gerade übernommen und mir fehlen Erfahrungswerte. Die Boote sollten eine lange Lebensdauer haben, müssen natürlich robust sein und werden draußen gelagert. Viererkanadier sind wohl sinnvoll, da Schüler regelmäßig mit den Kanus auf Klassenfahrten gehen. Der Preis pro Boot sollte möglichst nicht 1000 Euro überschreiten. Ich freue mich über eure Rückmeldungen und Einschätzungen. Vielen Dank im Voraus Boris
Moin Boris, wie viele Tage gehen die Klassenfahrten und sollen sie autark sein? Für längere Touren macht es Sinn nur Tandem zu besetzen, 3 in einem Kanu ist gruppendynamisch nicht so bewährt. Ich vermute mal, dass Du eher moderate Fließgewässer mit nicht zu hohem Anspruch befährst, da könntest Du auch große Schlachtschiffe wie den Cherokee oder den großen Trapper ein setzen. PE macht Sinn und da gibt es eine ganz gute Auswahl bei den bekannten Herstellern so um 1000 Euro (Mengenrabatt evtl.). Bei einer zu erwartenden langen Lagerzeit draußen würde außer bei Aluminium eine Abdeckung gegen UV nicht so schlecht sein. Gruß Jürgen
Also ich habe in einer Kanu AG das Kanufahren erlernt. Tatsächlich mit allen möglichen Booten. Damals hätte ich mir leichtere Boote gewünscht als Bavaria Mustang, selbstgebaute Schlachtschiffe und ähnliches. Das Problem war meist das GFK Boote häufig reparaturbedürftig waren. Allerdings konnte man das dann selber machen. PE Boote sind eine sehr gute Alternative. Besonders die Pelican Boote, da diese leicht stapelbar sind. Fahrtechnisch sind diese nicht zu vergleichen mit guten Booten. Ohne Werbung machen zu wollen, ich habe lange Zeit für einen Reiseanbieter gearbeitet der diese Boote nutzt, ich fand diese für Fahrten mit Gepäck geeignet. Ich glaube die verkaufen diese auch neu und gebraucht. Wenn daran Interesse besteht schicke ich dir per PN den Namen des Anbieters. Ich will wirklich keine Werbung machen. Ich persönlich würde tatsächlich eher versuchen Amerlite Canadier zu kaufen, sofern der Preis stimmt.
Diese Horden von Schülern in unkaputtbaren und viel zu groß dimensionierten Viererkanadiern sehe ich persönlich überhaupt nicht gern auf dem Wasser. Ein Glück, dass nicht so sehr viele Gewässer sich dafür eignen. Schlimmer sind Betriebsausflüge mit Mietbooten, aber trotzdem, es ist nicht unkritisch zu sehen.
Es gibt brauchbare Ausnahmen, z.B. macht eine Schule in Bayern das regelmäßig mit Selbstbau:
Vielleicht solltest Du den Sinn der Schul-AG genauer erklären. Bei einer Gitarren AG kann es um den Einstieg in die Musik mit Schramm-Schramm-Gitarre, aber auch um das erlernen eines Instruments bis hin zu Schulkonzerten und mehr gehen.
Wenn dort Kids regelmässig auf dem Wasser sind und unter guter Schulung wirklich Kanadier (vielleicht mit einem Venture Prospector 15" in PE) fahren lernen sollen, ist das wohl eine völlig andere Ausgangssituation, als wenn die Boote vor allem für Klassenfahrten und Ausflüge mit möglichst vielen Kindern in wenig Booten genutzt werden sollen.
Die Kritik an dieser Art der ungesteuerten Fahrt in die Böschungen, "lustigen" Kenterungen, etc. klang ja schon durch. Ein weiterer Aspekt der pädagogisch sinnvollen Arbeit, der Bootsbau, wurde ebenfalls erwähnt.
So wie ich das lese hat Boris die AG eben erst übernommen und keine Erfahrungswerte. Viererkanadier halte ich für absolut ungeeignet, es macht auf Dauer keinen Sinn und keinen Spaß. Der Faktor wie fahre ich von einer Seite des Flußes zur anderen mit möglichst viel Busch und Uferkontakt ist vergleichsweise hoch. Ich bin froh das meine Lehrer von Anfang an auf Zweierkanadier gesetzt haben. Das führte vielleicht auch dazu wir keine lärmende Schülergruppe waren. Aus fast dem gleichen Grund würde ich von Alubooten abraten, wenn man es nicht kann sind die Dinger laut und bleiben gerne hängen.
Und noch was persönliches, ich finde es bewundernswert das du dich dieser Aufgabe stellst. Mein ehemaliger Lehrer ist vor zwei Jahren in Pension gegangen. Einen Nachfolger gabe es nicht, so hat er dieses Jahr die AG auflösen müssen, samt den vielen Booten und dem Material.
Pelican: Ich hatte letztens die Gelegenheit, einen Lettmann Trapper 518 (PE, ~42kg) zu paddeln. Für so einen PE-Dampfer fand ich das Fahrverhalten sehr angenehm. Außerdem sah der Boden zu praktisch 100% unverformt aus, obwohl bestimmt schon seit mehr als einer Saison im Verleihbetrieb. Gerade die Pelican/Coleman bilden da ja (nachdem, was ich bisher gesehen habe) böse Berglandschaften... Ich finde das immer etwas abschreckend...
Ob das preislich einen Unterschied macht, kann ich aber nicht sagen.
Mich würde mal interessieren welche Canadier die "zwanzig Jahre alten Schulkanadier ", die jetzt ausgetauscht werden, sind. Zumindest aus welchem Material. PE, Royalex, Alu?
Grüße Günter
A bad day on the water is better than any good day at work (Jerry Vandiver)
Ich habe für Schulklassen bevorzugt 4er Canadier im Einsatz. Bei 24 Teilnehmern sind das 6 Boote und das Teilnehmerfeld ist noch überschaubar. Die 4er Boote lassen es auch zu, dass jemand mitkommt, der nicht paddeln will oder kann. Bei 2er Canadiern kriegt man die Boote für eine Gruppe nicht mehr auf einen Trailer. 12 Boote auf dem Wasser sind auch nicht mehr zu überblicken und 4er, lassen sich auch als 2er fahren. Wenn man zwei oder mehr Boote bestellt, kriegt man den Trapper von Lettman sicher auch zum Händlerpreis um die 1000 €. Ich bin damit zufrieden. Nachteile sind das Gewicht und die Breite.