Mein Schwager und ich haben zum Saisonstart an Auffahrt den Ticino auf Schweizer Seite in Angriff genommen, von Cresciano nach Quartino. Wir hatten einen wesentlich höheren Wasserstand erwartet und so wurde die Tour zu einem grösseren Abenteuer als wir geplant hatten, für ein Faltboot war das weniger geeignet. Mehrheitlich stand das Wasser maximal bis zu den Hüften, meistens nur Knietief und überall Steine, Steine, Steine bei recht flotter Strömung. Trotzdem hat das Rando die (Tor)tour schadlos überstanden, wir konnten keine Kratzer oder Schrammen feststellen obschon wir mind. 2 mal auf einen Stein aufgeschlagen sind - mein Schienbein ist wesentlich weniger robust wie sich herausstellte :D
Das Highlight der Tour waren definitiv eine WW2 und eine WW2-3 Stelle bei Bellinzona, gefolgt von mehreren Schwallstrecken (ca. ab Minute 4 im Video). Die WW2-3 Stelle war wohl das Ende der Fahnenstange was wir mit dem Rando und unseren Fahrkünsten ohne Persening fahren können, wir haben einen guten Eimer Wasser aufgenommen.
Leider habe ich noch immer kein Video vom Auf- und Abbau gemacht, das folgt nach unserer nächsten Wochentour im Juni. Nach den WW2 Stellen sieht man das Boot (und die Menge Wasser) im Ganzen auch für Diejenigen, die bisher nur Ally oder Pakboat kannten. Für uns steht aber wiedereinmal fest, dass wir mit dem Rando 520 einen Volltreffer gelandet haben, ich kann das Boot jedem nur empfehlen der stets zu Zweit paddelt.
So nun aber genug der Worte, hier der Videobericht der interessanten Stellen. Das ganze mit original Ton während der Fahrt, ich bin der Lautere weil ich vorne sass. Ab und zu gibts mal ein Sche... oder Fu.. zu hören, den Kindern dann die Ohren zuhalten :D
Für uns ist Tessin der Kanton und Ticino der Fluss, da er auch nach dem Lago Maggiore als Ticino Inferiore weiterfliesst. Komischerweise nennt die wikipedia Seite den Ticino auch "Der Tessin", mich persönlich verwirrt das lol.
Mit Ticino / Tessin im Titel wollte ich also sagen, der Ticino im Kanton Tessin.
Onboard easy bis prickelnd, bei 2:50 dachte ich schon..mit Festboot wäre es vielleicht anders gewesen? Schön mitzubekommen wie sich nach und nach im Team an das Wildwasser herangetastet wird. Danke für den netten Film.
Naja ist ja nicht so, dass wir das erste Mal wild unterwegs waren, wir haben letztes Jahr schon einiges an Erfahrung gesammelt. Es war eher ein herantasten an die interne Bootkommunikation nach über einem halben Jahr Pause und wir mussten selbst dabei schmunzeln, am Anfang noch praktisch jede Richtungsänderung angesagt/geschriehen, die Seilfähre Rückwärts gegen Ende der Tour im "Minenfeld" verlief dann praktisch wortlos, es wussten beide was zu tun ist - ähnlich wie gegen Ende der Saison 2015. Wobei wir vorher noch keine Stellen wie in Bellinzona hatten, auch nicht auf der Reuss. Das war eine gute Erfahrung mal seine Grenzen zu spüren ;)
Wie meinst du "anders", im Wasser gelandet oder gar kein Problem gewesen? Wir haben ja auf einem festen gelernt und spüren mit dem steifen Rando kaum einen Unterschied zum Festen, ausser dass es halt grundsätzlich leichter ist.
Die Ansage war * nach rechts, nach rechts*, Kanu verlor sich aber leider nach links, deswegen meine kurze Befürchtung, ward ja nicht langsam, ist ja gut geklärt worden. Es gibt sicher Besatzungen die in dieser Lage dort baden gegangen wären. Festboottechnisch steht ja ein ?, kann ich nicht beurteilen..dachte halt nur so.
jepp wir sind da in ein Kehrwasser zwischen der Verschneidung gekommen, wir wollten erst nach Links weg vom Ufer und haben dann quasi überdreht, deswegen mein "nach Rechts" mit anfolgendem Gefluche :D Vor lauter Aufregung hätten wir dann noch beinahe das Kanten vergessen und dann hätte ich wohl den Ton aus dem Video rausschneiden müssen lol.
Apropos: was wäre eigentlich das Richtige gewesen um nicht zu überdrehen in der Verschneidung? Die Strömung in der wir waren "endete" quasi in einem Kehrwasser das uns in die andere Strömung reingezogen hat. Mein Kumpel meinte mit mehr Speed gerade durch, ich denke, das hätte alles nur noch verschlimmert.
Aus meiner Sicht und Erlebten spielen viele Faktoren eine Rolle. Ein abkommen oder überdrehen über Wirbel, Pilze, Verschneidungen ist fix passiert, besonders wenn es einem überrascht. Im Solo kommt man mit dem J- Schlag nicht weit, da finde ich fixe harte C- Schläge angebrachter in Kombi mit Heckhebel. Wind kann dabei helfen auf Kurs zu bleiben, kann aber auch Feind sein. Der Trimm sollte angepasst oder zumindest brauchbar sein. Der Indian- Stroke ist auch eine Alternative, wenn genug Tiefgang ist. Über die Geschichten philosophierte ich schon oft bei meinen Bergfahrten.. bin schreibfaul..habe gerade 16 Stromkilometer hinter mir