Bin vor einigen Tagen spontan über einen 3,6 Meter langen Solo -Wildwasserkanadier gestolpert und hab den dann an die Soca mitgenommen. Die leichte Strecke vom Prijon -Shop bis zur Pegelbrücke nach Zagar und dann bis zur nächsten Ausstiegsstelle ging auch mit meiner "Douit your self Technik" recht gut- gerade aus fahren und Hindernissen ausweichen. Aber von gezielt Kehrwasserfahren kann überhaupt keine Rede sein. Mit unnötig viel Kraft kam ich annähernd dort hin wo ich wollte. Würde mich gerne über die Theorie informieren. Welches Buch könnt ihr da empfehlen ?
ich lese gerade Faszination Kanusport von Gary McGuffin (Autor), Joanie McGuffin (Autor). Da ist von Flachwasser bis Wildwasser alles drin. Bis jetzt habe ich noch nichts besseres in die Hände bekommen. Die alten Hasen hier haben aber sicher noch den ein oder anderen Tipp (bin da auch neugierig ;).Die Inhalte decken sich auch gut mit den ACA Flach- und Fließwasserkursen die ich bis jetzt besucht habe. Ich habe das englische Original, das ist sogar günstiger und vermeidet "Unschärfen" in den Beschreibungen durch die Übersetzung.
"The Canoe Handbook" von Slim Ray ist auch ein sehr gutes, Fluss-orientiertes Buch. Aber: Such dir lieber ein paar Leute zum paddeln. Du lernst schneller und vor allem sicherer.
Kanu-Stechpaddeltechnik 3 von Armin Burzlauer. ISBN:978-3-9815770-2-0 Ein Kurs bei ihm ist noch besser, als das Buch allein.
BbbB ... Bis bald beim Bootfahren Max
ACA-Instructor und Nautiraid"Händlerchen" www.Kanu-FFB.de "Du kannst die Wellen nicht anhalten, aber Du kannst lernen, auf ihnen zu reiten." Joseph Goldstein
Zitat von Keltik im Beitrag #4Kanu-Stechpaddeltechnik 3 von Armin Burzlauer. Ein Kurs bei ihm ist noch besser, als das Buch allein.
Max kann ich nur zustimmen: zuerst einen Kurs, dann das Buch kaufen, sonst verwirrt das Buch eventuell, soviel steht drin. Der Kurs kann natürlich auch bei jemand anderem in Deiner Nähe stattfinden - aber gerade die Flußtechniken und das Flußlesen erschließen sich in der Praxis viel besser als aus einem Buch.
"Weiterführend" und sehr spaßig anzuschauen und zu lesen sind Kent Fords Videos / Dvds "Solo Playboating" und "Drill Time" sowie das "Solo Playboating Workbook". Drill Time und Workbook konzentrieren sich auf Technikübungen im Flachwasser für den Fluß. Evtl. gebraucht zu finden, nur auf Englisch, jeden Cent wert, auch wenn sie schon älter sind, findet
Vergiß das Lernen durch Lesen; wenn du keinen erfahrenen WW-Stechpaddler im Bekanntenkreis hast der dir Nachhilfe gibt solltest du einen Kurs machen (oder mehrere wenn notwendig) um fehlerhafte Techniken gar nicht erst einreißen zu lassen. Danach können Bücher und Videos wertvolle Hilfe geben um die Details zu verfeinern, aber vorher fehlt i. d. R. jede Vorstellung wovon überhaupt die Rede ist. Praxis und eigene Erfahrung ersetzt das aber IMHO auch nicht.
Beispiele aus meinem Regal: Die erwähnten DVDs und das Workbook von Kent Ford (Bestellung bei http://www.performancevideo.com und Versand nach Europa problemlos, gute Englischkenntnisse erforderlich) Paul Mason/Mark Scriver - Thrill of the Paddle (technisch inzwischen eigentlich veraltet; noch bessere Englischkenntnisse erforderlich, aber kurzweilig zu lesen)
Anfänger und dann gleich auf die Soca, hui da hatte der Osterhase aber nen grossen Korb :D
Als Buch finde ich das Canadier Handbuch von Ralf Schönfeld sehr gut, gerade für Anfänger im WW - wenn du vom Kajak auf den Canadier umgestiegen bist (weil Du auf der Soca fährst vermute ich das), dann kann ich Dir sehr die Kapitel über das defensive Fahren empfehlen, 180 das Gegenteil von dem was Du im Kajak wahrscheinlich machst ;)
Wenn Du niemanden hast der Dir vorort etwas beibringen kann, finde ich die Bill Mason Filme the next best thing. Auch wenn sie aus den 70gern sind, Bill ist einfach genial in allen belangen, didaktisch wie Fahrtechnisch, mit seinem 5m Holzcanadier macht er einiges wo andere sich mit dem WW Canadier nicht trauen würden durchzufahren und das sehr elegant und nachvollziehbar. Es gibt Solo/Double Normal und Whitewater Filme (alle online und gratis), Solo WW ist das hier: https://www.nfb.ca/film/path_of_the_paddle_solo_whitewater
Der gute alte Bill mag ja fürs Wanderpaddeln und bewegteres Wasser hilf- und lehrreich (und unterhaltsam) sein. Inzwischen bewegt sich sein Sohn Paul recht kompetent im Wildwasser. Er hat - ganz in der Tradition seines Vaters - ein Buch drüber geschrieben, das zwar nicht mehr ganz aktuell sein mag, jedoch sehr anschaulich ist: "Thrill of the Paddle", Paul Mason (das ist neu und gebraucht online recht günstig zu bekommen).
Axel
P A D D E L B L O G "Why would you want to sit and pull your canoe along, when you can stand tall and carry a big stick?" Harry Rock
also jetzt nicht meines, ich habe keines geschrieben. Aber das von Axel meine ich, könnte der Mann damit nichts anfangen? Nur mal so gefragt. (Gelesen habe ich das natürlich auch noch nicht, deshalb frag ich ja). Schöne Grüße kp
Wenn der Mann seinen Schwerpunkt auf Wildwasser legt kann er damit nicht viel anfangen. (So gerne ich ein weiteres an den Mann brächte und damit sagenhafte 5 Cent Reingewinn erzielte...)
Axel
P A D D E L B L O G "Why would you want to sit and pull your canoe along, when you can stand tall and carry a big stick?" Harry Rock
Moin, als bewährter Ketzer behaupte ich mal es geht auch ohne Buch und ohne Kurs, die Lernkurve hat dann sicher ein paar Beulen aber grundsätzlich geht's. Nach Jahren ist dann durch Hilfestellung und Bücher, MC Guffin gefällt einem Begriffsstutzigen wie mir recht gut, die Lernkurve noch ein bisschen angestiegen.
Ich sag ja gerne "Ein Buch ist prima, ein Kurs ist besser, noch besser aber ist kontinuierliches Paddeln mit fähigen Mitpaddlern, die einem das eine oder andere erklären und vormachen und einen auch mal darin unterstützen eine Stelle, die man nicht beherrscht, zu umtragen (oder eben doch - dann aber gut abgesichert - zu fahren)."
Insbesondere für Wildwasser gilt, dass in Gruppen gepaddelt werden sollte. Einsame Wölfe haben - bei schlechtem Risikomanagement ein kurzes Leben. Ein Gruppe von Anfängern kann sich gegenseitig absichern, sollte sich aber der Gefahr bewusst sein, dass die Gruppe dazu verleitet Risiken falsch einzuschätzen. Eine Gruppe mit ein paar erfahrenen Paddlerinnen und Paddlern, die sich für die weniger erfahrenen verantwortlich erklären vermittelt meiner Erfahrung nach am besten Paddelkompetenzen.
Axel
P A D D E L B L O G "Why would you want to sit and pull your canoe along, when you can stand tall and carry a big stick?" Harry Rock
Zitat von Kanufalter im Beitrag #8Anfänger und dann gleich auf die Soca, hui da hatte der Osterhase aber nen grossen Korb
Die Strecke von Cesoca bis Zaga (man entschuldige daß ich die Akzente faulerweise unterschlage) heißt nicht umsonst die Hausfrauenstrecke, auch wenn die Konnotation heutzutage ja politisch inkorrekt ist ;-) Vergleichbar ungefähr mit Loisach unterhalb Garmisch oder Isar nach Mittenwald.
Die beiden Bücher vom alten Mason (Path und Song of the Paddle) sollten natürlich in keiner OC-Bibliothek fehlen, sie sind tolle Fernwehliteratur und haben auch heute noch etliche wertvolle Hinweise für Canadiertouren insbesondere mit den traditionellen Formen zu bieten. Sie gehören einfach zu den Basics; Leseempfehlung! Für moderne WW-OCs (< 13') samt der dazugehörigen Technik und bei den in unserem Umfeld gängigen WW-Strecken denke ich aber daß sie bei weitem nicht ausreichend sind.
Die Gefahr beim Learning by doing als Alleingänger ist IMHO vor allem daß man sich mangels besseren Wissens fehlerhafte Techniken angewöhnt, die später nur sehr aufwendig wieder abzulegen sind. Abgesehen von dem Gefahrenpotential wenn man meint sich vermeintlich was angelesen zu haben und zu spät merkt daß man von der Praxis dann doch überfordert ist. Kurz, eine starke Gemeinschaft von Mitpaddlern ist nicht zu ersetzen solange man noch keine Meisterschaft des angestrebten Schwierigkeitsgrades errungen hat...
Zitat von Murphy im Beitrag #17 Die beiden Bücher vom alten Mason (Path und Song of the Paddle) sollten natürlich in keiner OC-Bibliothek fehlen, sie sind tolle Fernwehliteratur und haben auch heute noch etliche wertvolle Hinweise für Canadiertouren insbesondere mit den traditionellen Formen zu bieten. Sie gehören einfach zu den Basics; Leseempfehlung! Für moderne WW-OCs (< 13') samt der dazugehörigen Technik und bei den in unserem Umfeld gängigen WW-Strecken denke ich aber daß sie bei weitem nicht ausreichend sind.
Die Bücher kenne ich nicht mal, aber ich habe beide Filme gesehen. Wobei die Filme (und wohl auch die Bücher?) weniger Instruktionscharakter haben wie die expliziten Lehrvideos von Bill die ich im ersten Post verlinkt hab. Clickt man da auf "Bill Mason" kommt man zu allen, glaub es sind deren 6. Ich habe bisher noch keine besseren Lehrfilme zum Solo und Duo Whitewater gesehen was nicht heissen muss, dass es nichts Besseres gibt ;) Ich mag einfach seine sehr nachvollziehbare Art und dass er nebst den verschiedenen Grundschlägen vorallem auch auf die Linienwahl gründlich eingeht.
Man wird damit nicht unbedingt lernen wie man mit einem reinrassigen WW Canadier WW3-5 fährt, aber ohne Instruktor mit Erfahrung live vor Ort sollte das ein Anfänger sowieso nicht unbedingt tun. Für Anfänger im OC bis WW2 vermisse ich bei den Videos aber nichts.
Unbedingt auch den Waterwalker ansehen, in voller Länge! Was die Bücher angeht, der "Path of the Paddle" ist von einem Lettmann übersetzt worden ("Der Canadier"), wobei ich von dem Exemplar das ich mal in den Händen hatte bezüglich Übersetzung und Reproduktion überhaupt nicht begeistert war :-( Lieber das Original lesen wenn man des Englischen einigermaßen mächtig ist. Leider finde ich derzeit in keiner der mir bekannten Quellen eine Möglichkeit die Mason-Bücher zu bestellen, weder von Bill noch von Paul.
Hallo Murphy, Ehre, wem Ehre gebührt: die Übersetzung des Mason -Buches stammt von dem vor ein paar Jahren verstorbenen Elmar Engel, der war mal ein Spezi vom alten Arno Gatz, die haben sich dann im Zusammenhang mit der Übersetzung auch zerstritten. Das Buch hat eher einen "Old School" Charakter, der aber für Wanderfahrer im Wildwasser richtig gut ist, von Playboatern allerdings weniger geschätzt wird. Masons Zugang zum WW-paddeln folgt der Methode "langsamer als die Strömung", Playboater setzen eher auf das Gegenteil, dazu nimmt Mason zu Beginn seines Buches auch klar Stellung.(edit) Übrigens ist das Buch unter dem Titel "Der Kanadier", die Kunst des Kanufahrens auf der Gatz-Homepage gelistet. Jörg Wagner