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Dieses Thema hat 30 Antworten
und wurde 7.734 mal aufgerufen
 BOOTE UND ZUBEHÖR
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Tiefwasser Offline




Beiträge: 144

01.10.2015 20:02
#21 RE: Geschwindigkeit im Vergleich zum Kajak oder "brauche ich noch einen neuen Kanadier?" Antworten

Was ist das für ein Outrigger auf dem Bild?


Thumpy Offline




Beiträge: 27

01.10.2015 20:19
#22 RE: Geschwindigkeit im Vergleich zum Kajak oder "brauche ich noch einen neuen Kanadier?" Antworten

Da steht viel Wahres und Interessantes in den Beiträgen.

Ich habe für micht verbucht, dass bei ähnlichen Randbedingungen der Canadier einfach langsamer ist.

Bei mir ist letztes Jahr die Entscheidung für den Canadier nach einem Schnupperkurs in beiden Bootstypen bewußt gefallen, da ich die Sitzposition und das "Hantieren" mit dem Stechpaddel einfach als angenehmer empfunden habe. Eine Frage geht mir da grad noch durch den Kopf, gibt es eigentlich im Kajak eine ähnlich Paddel-Schlag-Vielfalt wie im Canadier?

Was die Boote anbelangt, so hätte es für mich schon einen Reiz ein richtig schnelles Boot mal zu probieren. Allerdings bin ich mir auch sicher, dass ich mich nicht in Richtung Rennsport entwickeln will .. man wird ja schließlich auch nicht jünger

Ich kann mir aber durchaus vorstellen mir in Zukunft einen 2. Canadier anzuschaffen, der dann eher den Bereich der Seen und der größeren Flüsse besser abdeckt. Ohne Leistungsgedanken, sondern eher mit dem Ziel noch effizienter voranzukommen.


Keltik Offline




Beiträge: 516

01.10.2015 21:01
#23 RE: Geschwindigkeit im Vergleich zum Kajak oder "brauche ich noch einen neuen Kanadier?" Antworten

Wo steht, dass ich mich nicht damit abfinde?
Ist sage doch nur, dass Geschwindigkeit von vielen Faktoren abhängt und man kann sehen, dass man einen Canadier durchaus in sehr respektablen Geschwindigkeiten bewegen kann. Da kommen dann manchmal auch Kajaks nicht mehr hinterher. Ich sträube mich nur immer gegen diese absoluten Aussagen.
Meine Canadier fahre ich generell lieber, als meine Kajaks ... unabhängig von Geschwindigkeitsrekorden, für die ich eh viel zu wenig trainiert wäre... aber manchmal haben die Kajaks ihre Vorteile und werden auch mit Spaß gefahren.

Ich bin der Meinung, dass das Längen/Breitenverhältnis, die benetzte Fläche und die Frequenz (bei gleicher Krafteinleitung) darüber entscheiden. Dazu muss man aber maximal trainiert sein. Sonst kann man ein Boot nicht länger an der maximalen Rumpfgeschwindigkeit bewegen.
Ich paddel dann mal weiter genussvoll.

BbbB ... Bis bald beim Bootfahren
Max

ACA-Instructor und Nautiraid"Händlerchen"
www.Kanu-FFB.de
"Du kannst die Wellen nicht anhalten, aber Du kannst lernen, auf ihnen zu reiten." Joseph Goldstein


Dull Knife Online




Beiträge: 1.054

01.10.2015 21:21
#24 RE: Geschwindigkeit im Vergleich zum Kajak oder "brauche ich noch einen neuen Kanadier?" Antworten

Möchte ich schnell auf dem Wasser unterwegs sein, nehme ich sowas: http://www.bild.de/auto/auto-news/boot/s...55176.bild.html

.

Im Leben ist es wie beim Paddeln: Wenn die großen Wellen kommen, immer in der Hüfte schön locker bleiben.


MAT Offline




Beiträge: 79

01.10.2015 22:33
#25 RE: Geschwindigkeit im Vergleich zum Kajak oder "brauche ich noch einen neuen Kanadier?" Antworten

Hallo Dull Knife,das Teil tausch ich gegen meinen Prospector....
ich finde die ganze Diskussion ehrlich gesagt etwas "überflüssig". Warum Äpfel mit Birnen vergleichen? Eigentlich ist es doch egal ob ein Kajak schnellern ist, oder? Ich finde beides hat seine Berechtigung. Ich habe über 20 Jahre
im Kajak gepaddelt (vom Klepper Faltboot bis PE Wildwasser) Nach längerer Pause bin ich vor ca. 10 Jahren auf den
Kanadier gekommen. Anfangs mit Frau und Kindern im 17er Prospector über die Jahre, seit 2 Jahren habe ich für mich
den Solokanadier entdeckt, und es macht richtig Laune! Das ist z.B. ein Punkt, ich hätte mir zur Zeit des Einstiegs in die Kanadier-Paddelei nie und nimmer vorstellen können das ich mit so einem Teil Solo fahre! Alleine mit einem
Kandier unterwegs zu sein hat bei mir zweierlei Gründe: flexibel sein,wenn meine Damen keinen Bock auf Paddeln haben.
und Neugier auf Neuland. Einerkajak liegt zwar noch im Schuppen....
Lange Rede: einen Porsche 911 mit einem Landrover Defender zu vergleichen ist Käse, beide haben Ihre Berechtigung..
(hätte ich beide gerne in meinem Fuhrpark)
Meinen Prospector gebe ich nicht her !
Ich will hier auch keinem meiner Vorredner zu nahe treten, das bereits geschriebene ist ja größtenteils richtig.
Also lasst die Doppelpaddler auch leben, was können wir dafür das sie nicht mit Stechpaddeln klarkommen

Gruß MAT


Peter_Will Offline



Beiträge: 163

01.10.2015 23:56
#26 RE: Geschwindigkeit im Vergleich zum Kajak oder "brauche ich noch einen neuen Kanadier?" Antworten

Kann es sein, dass ein Doppelpaddel nur einfach weniger Zeit für für das "recovery" benötigt als ein Stechpaddel?

Peter


Mxrtyn Offline



Beiträge: 89

02.10.2015 00:16
#27 RE: Geschwindigkeit im Vergleich zum Kajak oder "brauche ich noch einen neuen Kanadier?" Antworten

Wie ich das verstehe wird doch recovery das Zurückführen (also nach vorne führen) des Stechpaddels genannt. Beim Doppelpaddel wird ja während dieser Phase auf der anderen Seite gepaddelt.
Bezogen auf die "gleiche Frequenz" von Doppelpaddel und Stechpaddel bedeutet das wohl:
Ein Stechpaddelschlag entspricht einem Doppelpaddelschlag (und damit quasi 2 Zügen des Doppelpaddels)
[Die Terminologie ist sicher unkorrekt, aber ich hoffe Ihr versteht mich trotzdem]

spritzige Grüße (Paddelstütze genannt)
............................................Stephan-Martin
Paddeln? Ja, bitte


Janfalt Offline



Beiträge: 2

02.10.2015 02:38
#28 RE: Geschwindigkeit im Vergleich zum Kajak oder "brauche ich noch einen neuen Kanadier?" Antworten

Moin Thumpy! Die Frage nach der Geschwindigkeit von gepaddelten Booten beschäftigt Teile der Gemeinde schon so lange, wie es Kajaks, Kanadier etc. gibt. 1921 hat Ewald Luckner, der Initiator der Schirmsegel-Wettkämpfe auf dem Wannsee, Folgendes für die damals üblichen Kajaks herausgefunden: Das Länge/Breite-Verhältnis gibt Aufschluss darüber, welche Geschwindigkeit bei horizontaler Lage des Bootes im stehenden Wasser zu erreichen ist.
Diese Geschwindigkeit bezeichnete er als "Idealgeschwindigkeit" (Vi). Die dazugehörige Formel lautet: Vi= L:Bx10= %VtR.
VtR ist die theoretische Rumpfgeschwindigkeit. "Theoretisch" insofern, als Luckner für seine Berechnungen die Länge über Alles anstelle der Länge der Wasserlinie einsetzte. VtR in km/h = Wurzel aus Länge über Alles mal 4,5.
Für Wanderkajaks liefert diese Formel immer noch brauchbare Anhaltswerte; allerdings gilt: Rundspanter sind bis zu 10% schneller. Auf einen solo gepaddelten U-Spant-Kanadier mit 5,1 x 1,0 m angewandt ergibt sich demnach:
VtR = 10,162 km/h, Vi = 51% = 5,183 km/h. Deckt sich das mit Deinen Erfahrungen?
Mit freundlichem Ahoi,
Janfalt


Haubentaucher Offline



Beiträge: 385

02.10.2015 13:23
#29 RE: Geschwindigkeit im Vergleich zum Kajak oder "brauche ich noch einen neuen Kanadier?" Antworten

"Die Ergebnisse der Weltmeisterschaften und olympischen Spiele zeigen durchgehend, dass K(x) schneller ist als C(x). Und da frage ich mich, warum das so ist.
... Oder ist der einzige bedeutende Unterschied, dass C-Athleten ein Strechpaddel benutzen müssen, während K-Athleten Doppelpaddel schwingen?
"
Es gibt heute ja nicht "das" Doppelpaddel, sondern sehr viel zumindest hängt an den Wingpaddeln, die sich seit den 80ern durchgesetzt haben. Auch deren Entwicklung ist heute weiter vorangeschritten. Mit den älteren Paddeln á lá Kober Regatta wird man nicht so schnell. Aber auch da waren die C langsamer.

Die "theoretische Rumpfgeschwindigkeit" ist eine Faustformel(!), die beispielsweise die Froudezahl in keinster Weise berücksichtigt. Die tatsächliche Rumpfgeschwindigkeit ist meistens höher. An allerwenigsten ist es so etwas wie eine "maximale Rumpfgeschwindigkeit"
Bei Booten mit einem L:B-Verhältnis über 15:1 spielt die theoretische Rumpfgeschwindigkeit nur noch ein sehr untergeordnete Rolle, weniger als die sog. Idealgeschwindigkeit es nahelegen würde. Katamarane, wie der Hobie 16 oder Auslegerkanus, wie die Rennproas auf den Marshallinseln kommen nicht ins Gleiten und haben trotzdem keinerlei Schwierigkeiten, die theoretische Rumpfgeschwindigkeit um ein Vielfaches und auch die Idealgeschwindigkeit deutlich zu überschreiten. Um die 15 Knoten hat man dann nochmal eine Schallmauer, weil viel dazu gehört, sehr viel ausgefeilte Technologie, um da ganz deutlich und dauerhaft drüber zu kommen. Wer sich vielleicht für Mehrrumpfboote interessiert, wird den einen oder anderen Meilenstein in der Entwicklung bis heute kennen.

Der OC ist ein Eigenbau von mir. Ein schnelles Auslegerkanu das mehrere historische Vorbilder in sich vereinigt. Man kann es innerhalb sehr weiter Spannen genausogut alleine, mit Kind, mit Gepäck oder ohne, oder mit zwei Erwachsenen fahren. Sie läuft so leicht an, dass sie meinem 8jährigen Kind auch viel Spaß macht. Zwei Erwachsene Paddler können Regattatempo erreichen. Die auf dem Foto kriegt gerade einen etwas längeren und schmaleren Nachfolger, den man mit 8m² besegeln kann. Der Rumpf wird entsprechend verstärkt und wird dann etwas über 20 kg wiegen. Der Ausleger wird auch schmäler und es gibt noch was exttra zum Ausreiten. Bei Windstärke 4 und 4,6m² tat mir am Mittelmeer der Rumpf leid. Flott war sie aber.
Unser ungarischer Trainer will auch eins haben, aber nur zum Paddeln und nur bis 17kg.

VG


Tiefwasser Offline




Beiträge: 144

02.10.2015 18:18
#30 RE: Geschwindigkeit im Vergleich zum Kajak oder "brauche ich noch einen neuen Kanadier?" Antworten

Chris, der OC sieht klasse aus. Wie lange hast du daran gearbeitet?

Gruß, Sven


Haubentaucher Offline



Beiträge: 385

02.10.2015 19:25
#31 RE: Geschwindigkeit im Vergleich zum Kajak oder "brauche ich noch einen neuen Kanadier?" Antworten

... keine 50 Stunden.

Hier ein paar Bilder mit dem ersten Probefahrt-Ausleger von 2013 aus PE-Rohr.




... Hier das erste Segel als Studiofoto


Ich hätte nach der Planung, den Modellen usw. nicht gedacht, dass sie dermaßen gut läuft. Ein letztes Mal hatte ich noch während dem Bau etwas am Konzept geändert, denn mir kam was komisch vor. Deswegen das Boot "auf die Schnelle" um mehr testen zu können. Das Bootes, was man sieht, ist leider vom Finish her nicht so, dass man direkt eine Form abnehmen sollte.

Im letzten und diesem Jahr bin ich mit unterschiedlich kräftigen und schweren Paddlern gefahren, mit Kind und mit Gepäck, auf dem Rhein, am Mittelmeer bei etwa 4 Bft. In der Brandung, im niederländischen West-Friesland und auch bei 5 bis 6 Bft. durch die kurze Brandungswelle von Ijsselmeer. Das war am härtesten und am nassesten. Ein Wunderboot ist es bei aller Unbescheidenheit aber nicht. Sie läuft gut geradeaus (Punkt.) Viel Gewicht, viel Ehrgeiz und lange Distanz machen trotz allem Leichtlauf sehr lange Arme. Auf kabbeligem Wasser kann man sich dafür ganz auf die Technik konzentrieren, denn Kippen ist quasi nicht. Sie ist schon solo gefahren ganz klar schneller als mein Neumann Escape, braucht dafür minimal mehr Kraft. Sie kommt aber nicht an das Potential von dem noch recht gutmütigen Vajda Accelero ran.

Trotzdem doch nicht schlecht für ein tourentaugliches Freizeitboot (?!)

Zu zweit mit einer ehemaligen Rennpaddlerin bin ich mal 200 Meter mit den hohen Sitzen und langen Paddeln gesprintet. Wenn die Stoppuhr nicht hängen geblieben ist, ... müssen wir das mal irgendwann vorführen.

VG
Chris


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