Meine Gattin plant zu Pfingsten mit den Kindern eine Berlinreise (damit die Burschen mal das Zentrum der Macht kennenlernen). Ich bin gar nicht scharf auf die große, große Stadt und erwäge mich - nebst Boot und Campingutensilien - in der Westecke Berlins (Wannsee) absetzen zu lassen um dann soweit wie's eben Wetter, Wasser, Kondition zulassen Richtung Westen (Havel) dem Moloch zu entfliehen. Nach einigen Tagen wird das Familienrudel mich dann wieder auflesen. Habe keine Ahnung von Eurer Gegend - auf der Übersichtskarte sieht es für mich höchst reizvoll aus. Was spricht für so eine Aktion, was dagegen? Bin für jeden Tipp dankbar. Axel
P A D D E L B L O G "If it wasn't for the rain in our lives there would be no rivers."
Hallo Axel, ehrlich gesagt, spricht nichts gegen Dein Vorhaben...vielleicht das Wetter, aber ich kann Dir nicht sagen wie es wird ;-) Du könntest Deine Tour auch am anderen Ende der Stadt beginnen und per Kanu einmal die Hauptstadt queren. (Sehr reizvoll) Da siehst Du dann wenigstens was von Berlin und das auch noch aus Deiner geliebten Perspektive. Das würde ich Dir empfehlen.
Schade, dass Du mir keine Wettergarantie geben kannst. Die Idee, durch die Stadt zu paddeln hat was - ich dachte, dass das gar nicht erlaubt sei (ich könnte ja 'ne Bombe im Kanu im Duluth Pack haben wenn ich durchs Regierungsviertel paddele...). Ich war aber erst im Herbst auf Tagungsreise in der Hauptstadt und musste wieder mal feststellen, dass es nur ganz wenige Städte gibt, die mir wirklich gefallen - Berlin ist nicht darunter. Da bin ich doch wesentlich mehr am wasserreichen Umland interessiert und die Havel liegt ja außerordentlich günstig wenn ich mit dem Familienrudel (und meinem WauWau) aus Südwesten komme. Ich habe jetzt mal eine Wasserwanderkarte geordert und lese mich klug...
Schöne Grüße Axel
P A D D E L B L O G "If it wasn't for the rain in our lives there would be no rivers."
durchs Regierungsviertel darfst Du auch gar nicht paddeln. Die Spree ist in diesem Bereich für muskelbetriebene Sportboote gesperrt. Du kannst aber über den weiter südlich gelegen Landwehrkanal quer durch die Stadt fahren. (Kreuzberg bis Charlottenburg und Spandau weiter durch den Wannsee nach Potsdam usw.)Ich würde Dir sehr dazu raten diese Tour, vielleicht ab etwa Oberbaumbrücke zu machen. (Da ungefähr ist die Schleuse wo der Landwehrkanal abbiegt) Hier ein kleiner Artikel aus der Zeit: http://www.zeit.de/2001/28/Durch_den_Berliner_Sumpf?page=1
so richtig verlockend klingt Dein Vorschlag - auch nach Lektüre des Artikels - noch nicht für mich alten Städtemuffel. Wenn ich jedoch - was ich anstrebe - meinen Bruder 'mit ins Boot hole' kann mir tatsächlich so eine Städtefahrt blühen. Ich habe die Strecke jetzt mal über Google Earth verfolgt (habe genug Zeit weil mich ein kranker Fuss von anderen Aktivitäten abhält). Das einzige(?) Wehr bzw. die Schleuse scheint leicht umtragbar zu sein. Schätze ich das richtig ein, dass die Campingplätze am Wannsee von der Oberbaumbrücke aus an einem Tag erreichbar sind?
Axel
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Hallo Axel, wenn Du die Berlin nicht magst (auf einer Tagung erhält man ja sofort einen umfassenden Überblick einer Millionenstadt, dem Leben und den Menschen der weitere Beschäftigung damit überflüßig macht) wirst Du vermutlich auch das Gewühl von Ausflugsdampfern, Motorbooten, Rudereren, Frachtschiffen, Padlern und Seglern auf den Havelseen gerade an solchen Touristenwochenenden nicht wirklich schätzen. Es gibt zu Pfingsten bestimmt ruhigere Orte auf der Welt. Selbst ein Fluchtversuch Richtung Potsdam-Werder wird die Sache nicht angenehmer machen, denn Pfingsten ist der Zeitpunkt wo fast jedes Motorboot unterwegs ist.
JETZT bis Ostern wäre die richtige Jahreszeit - oder Du gibt Berlin eine 2. Chance und bummelst doch mit der Familie zu Fuß am Wasser durch die Innenstadt vorbei an Regierung, Schlössern und Parks - oder siehst Dir das Gewimmel von einem Biergarten aus an.
ich wollte Euch Städter nicht kränken - bin halt ein eingeschworenes Landei und rechne auch damit, dass die Potsdamer Ecke nicht gerade Menschenleer sein wird. Aber die Gelegenheit mal mit Auto (und Boot) in Eure Ecke zu kommen habe ich eher selten. Jetzt stellt sich heraus, dass meine Frau mit den Kindern bei Freunden im feinen Zehlendorf unterkommen will, so dass wir zunächst ohnehin nur den Westen Berlins mit dem Auto 'ankratzen'. Ja, und Ostern als Termin steht auch zur Debatte (wir müssen unsere Zehlendorf-Bekanntschaft noch mit dem Gedanken vertraut machen, dass diese Tübinger für einige Tage kommen...). Wie dem auch sei - ich habe noch ein wenig Zeit zu Planen und habe eben schon am Landwehrkanal einen zentrums- und wassernahen Campingplatz gefunden.
Axel
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... nicht vergessen, daß Berlin eine ausgesprochen grüne Stadt ist. An einigen Stellen entlang von Spree und Landwehrkanal würdest du nicht unbedingt vermuten, daß du mitten in einer Millionenstadt bist. Der Wochenendverkehr, insbesondere der motorisierte, könnte allerdings mehr als nur lästig werden. Früh aufstehen hilft aber ...
Die Tiergartenschleuse läßt sich nicht besonders gut umtragen, die Charlottenburger und die in Plötzensee gar nicht. Spandau dagegen sehr gut. Zu den anderen Schleusen kann ich nichts sagen - ich lasse mich immer schleusen, auch wenn es Zeit kostet.
Eine recht schöne Strecke führt über die kleinen Seen (Kleiner Wannsee, Pohle-, Stölpchen- und Griebnitzsee), dann durch Potsdam zum Seekrug und eventuell weiter nach Werder. Schön ist auch Klein-Venedig: Von der Spreemündung die Havel abwärts und dann irgendwann links in die Büsche in Richtung Stößensee. Danach kann man dann weiter die Havel abwärts in Richtung Wannsee fahren. Im Südosten gibts auch reichlich Kanuwasser. Wenn du genügend Zeit hast, könnte die Müggelspree interessant sein. Frank kann dir zu der Ecke bestimmt noch mehr erzählen ... Womit man in dieser Gegend immer rechnen muß, ist Wind.
So, bevor ich jetzt nur noch von einem Gedanken zum andern springe und es völlig konfus wird, mache ich lieber Schluß
Die Schleuse Spandau kann man auch umgehen, wenn man, von Norden kommend, sich links der Zitadelle Spandau hält. Dort sind zwei Wehre. Das rechte der beiden umträgt man und kann dann eine kurze Wildwasserstrecke (jaja, das gibt es auch in Berlin...) fahren, den Abfanggraben flußab und kommt unterhalb der Schleuse wieder auf die Havel. Dies war Teil einer langen Tour zusammen mit JP Grunwald vom Spreekreuz in Charlottenburg über die Kanäle zum Tegeler See, über die Havel und die Spree zurück.
wenn Du dich etwas weiter von der Hauptstadt entfernen willst, kann ich die "mittlere Havel" zwischen Ketzin und Brandenburg sehr empfehlen. Ist mangels längerer zusammenhängender Freizeit meine Hausstrecke, die ich auf Feierabend- und Sonntagstouren - da schnell erreicht- häufig befahre. Insbesondere die "Havelohren", das sind die seitlichen Nebenarme, sind teilweise sehr idyllisch. Dort ist auch noch viel Natur zu sehen, z.B. kann man bei entsprechendem Verhalten fast immer Biber in Tuchfühlung erleben. Lagermöglichkeiten gibt es dort einge, auch "inoffizielle" wo man sehr ruhig den Abend/die Nacht verbringen kann (mit dem nötigen Augenmaß, ein nicht unerheblicher Teil ist NSG). Dringend empfehlen kann ich auf jeden Fall die Tour auf Ostern vorzuziehen, es fällt dieses Jahr recht früh und dann ist es auch noch relativ ruhig auf dem Wasser, ich habe schon Karfreitags-Touren gemacht wo mir bis auf ein paar Berufsschiffer kaum andere Boote begegnet sind. Pfingsten und im Sommer sieht es da schon anders aus, an Sonntagen im Sommer mit schönem Wetter erspare ich mir manchmal schon meine Ausflüge. Besonders die Strecke zwischen Potsdam und Werder - in der Nebensaison auch recht nett- habe ich da schon als Horrortrip erlebt, wo man nur aufpassen muss nicht über den Haufen gefahren zu werden. Bei Interesse kann ich Dir noch ein paar Infos zukommmen lassen.