GOC under cover nicht deshalb, weil wir uns hätten verstecken müssen, sondern weil es noch keine „offizielle“ GOC-Tour war. Wir wollten den Fluß auf Gruppentauglichkeit prüfen und ob wir ihn als Ausfahrt ins Tourenprogramm nehmen.
Da noch keiner von uns die Schussen befahren hatte, suchte ich mir Informationen im Internet zusammen. Es gibt auf Youtube einen kleinen Clip, dann noch diverse Hinweise von Bootsvermietern und ein paar Berichte. Nach ausgiebigem Studium beschlossen wir die Strecke Ravensburg – Kehlen mit ca. 14km zu paddeln. Laut Beschreibungen der spritzigere Teil. Die Eckdaten über Ein- und Ausbootstelle, sowie die Flußbeschreibung druckte ich mir aus.
Wir wollten uns ein entspanntes Wochenende gönnen und so wählten wir für die Übernachtung das etwas weiter entfernte, aber sehr idyllische Gelände des Kanuclub Singen. Sehr zu empfehlen. Markus und Cathrin weilten zum Kurzurlaub an der Thur, so reisten wir beide von Süden an. Treffpunkt war der Fähranleger Konstanz um 10 Uhr. Kurz darauf waren wir auf der Fähre.
Die Schussen sollte an diesem Tag einen Pegel von knapp über 50cm haben. Es gilt der Pegel Gerbertshaus. Laut einer Aussage im Internet ein optimaler Pegel für eine Befahrung der Schussen.
Ich musste bald feststellen, daß ich meine gesammelten Ausdrucke und Informationen vergessen hatte. Wie war das nochmal? Ausbootstelle in Kehlen an der Festhalle? Gegenüber sah ich in Google Maps einen Friedhof. Nun, Kehlen ist nicht besonders groß, die entsprechende Brücke bald gefunden und ein Schild zeigte uns, daß wir hier richtig waren.
Schnell noch unseren Yellowstone auf Cathrin und Markus' Auto gepackt. Die drei 15er, passen super zueinander, nicht nur wegen ihrer Fahreigenschaften. Ein hübscher Anblick
So, nun wird es schwieriger. Wo ist in Ravensburg die Einsetzstelle? Angeblich in der Nähe des Bahnhofes, denn die Rückholung der Fahrzeuge soll auch bequem mit der Bahn möglich sein. Andererseits hieß es in einem Bericht, daß man in der Nähe der Auffahrt zur Stadtautobahn links auf einen Feldweg abbiegen soll. Nach einer kurzen „Ehrenrunde“ haben wir dank Angelas „Bauchgefühl“ auch diesen Platz gefunden.
Der Einstieg ist etwas steil. Wie alle Stellen, wo man aus dem Boot soll/kann, ist auch diese an der Schussen nicht besonders gut angelegt. Zumindest auf der von uns bepaddelten Strecke
Gemächlich mäandert der Fluß dahin
Vorbei an Steilufern, die uns an den Allier erinnern
Bald verspüren wir Hunger und wir wählen eine der seltenen Kiesbänke als Pausenplatz
Weil nun bald die Wehre und Schwallstellen kommen, schicken wir ein Scout-Boot voraus
Das erste Wehr befahren wir nach ausgiebiger Begutachtung. Ein Schild „Achtung Lebensgefahr. Bootfahrer aussteigen“ hatte uns 150m vorab auf die Gefahrenstelle hingewiesen. Die einzige Gefahr bestand bei diesem Pegel jedoch, die Steine geschickt zu Umfahren und nicht darüberzurumpeln.
Dieses Steinwurfwehr kann auch sehr gut umtragen werden, wer sein Boot schonen möchte. Anders sieht es beim Folgenden aus. Das Ufer ist total zugewachsen, steil und die Anwohner haben durch Barrikaden und Zäune ein Umtragen umöglich gemacht. Ebenso weist uns kein Schild auf die Gefahrenstelle hin. Markus und ich klettern die Böschung hoch und begutachten die Gefahren. Fazit: knifflig, aber ungefährlich.
Beim letzten Wehr steigen wir nicht einmal mehr aus. Es ist ein simpler Schwall, den man gut vom Boot aus begutachten konnte
Markus läßt es sich nicht nehmen ein wenig in den Wellen zu surfen
Kurz darauf ist das Ende unserer Tour erreicht.
Die nahegelegene Gaststätte ist uns gerade recht für ein Abschlußessen
Resumee: Die Schussen ist ein netter Fluß, den man mal paddeln kann, wenn man in der Nähe ist. Verschiedenes gefällt uns nicht. Dazu gehört die hohe Belastung des Wassers und die nicht vorhandene Umtragemöglichkeit beim 2. Wehr. So als Einzelpaddler noch bequem, aber in einer Gruppe mit 5 – 10 Booten möchten wir hier nicht paddeln bei den gegebenen Ein- und Ausbootstellen. Dann fanden wir den Pegel von 50cm als grenzwertig. Es war schon sehr flach und an den Wehren ist bei noch weniger Wasser kein durchkommen ohne Rumpler.
Viel Spaß beim „Nachpaddeln“
Angela und Stefan
__________________________________________________ Stark und groß durch Spätzle mit Soß'
Aufgrund der Nähe haben wir die Schussen auch auf dem Radar. Allerdings denken wir an den unteren Teil bis zum Bodensee, also durch das Eriskircher Ried. In diversen Flußführern wird diese Strecke als einsames Vogelparadies angepriesen. Ab Kehlen dürften das geschätzte 10 - 12 km sein, plus nochmal 1 - 2 km am Bodenseeufer entlang bis zu einem geeigneten Ausstieg.
Vielleicht ist dieser Abschnitt eher für Gruppen geeignet. (?)
Nur aus Neugier: gabs einen speziellen Grund für den oberen Teil, oder hat sich das einfach nur so ergeben?
wie sind den oberen Teil gepaddelt, weil wir dachten, der sei spritziger als der Untere. Wir wollten ein wenig Action und üben. Gib Bescheid, wenn du den Unteren paddelst und Gesellschaft möchtest. Wenn es passt sind wir dabei.
Viele Grüße, Stefan
__________________________________________________ Stark und groß durch Spätzle mit Soß'