Ich bin neu hier, weil ich zwangsläufig nun auch in den Kreis der Kanadierfahrer eintreten werde. Bisher war ich immer im Kajak unterwegs, besonders im Sommer in Nordschweden. Seit ca. 1 Jahr haben wir einen Hund, der das Kajakfahren nicht liebt. Er muß in der Luke zwischen meinen Beinen eng eingeklemmt sitzen und das gefällt ihm einfach nicht. Ich möchte mir daher ein Kanu zulegen. In der engeren Wahl ist im Moment der Mo...k von "der-dessen-Name-nicht-gennannt-werden-darf". 4.7m lang, Persenning, Spritzdecken damit wir auch bei rauhem Wetter trocken bleiben. Meine Frage: ist ein solches Boot ausreichend für eine 1-2 Wochen Tour mit Zelt ausreichend oder ist ein größeres ratsam? Bisher haben wir immer alles in die Kajaks bekommen.
Kanadier fahren kann ich, in meiner Studentenzeit sind wir Wildwasser mit Kanadiern gefahren, slebst die Rolle klappte. Ich weiß allerdings nicht ob man das genannte Boot rollen kann.
Hallo Gundhar! Also ich würde in Richtung längeres Boot tendieren, vor allem mit Tourengepäck würde ich mehr zu einem 16,5 Fuß Boot oder sogar zu einem 17,5er greifen. Es läuft ganz einfach besser, wenn es beladen ist, andererseits ist die Gefahr gegeben, dass man ein größeres Boot auch mit allerhand Gerödel volllädt, dass man sonst nicht mitnähme. Vielleicht kannst du ja mal bei einem Treffen ein paar Boote ausprobieren, manchmal führt so was zu einem Aha-Erlebnis...
Hallo Gundhar, mach die Größe des Bootes doch nicht unbedingt von einem fixen Maß abhängig, sondern von den Einsatzgebieten, die überwiegend gepaddelt werden sollen. Danach sollten sich dann Länge, Kielsprung, Volumen usw. richten.
Persenning grundsätzlich ja oder nein .... ich will es mal außen vor lassen. Du solltest aber bedenken:
- beim Kentern läuft das Boot trotzdem voll, das Bergen wird durch die Persenning erheblich erschwert bis unmöglich - bei Portagen hast Du zusätzlich Gewicht dabei - Ein- und Auspacken des Bootes wird nicht grad erleichtert.
+ das Boot ist weniger windanfällig, bei Regen bleiben Boot und die Füße trocken
Je nach Anspruch an Ausrüstung (als Kajaker bist Du in puncto Volumen und Gewicht sicher nicht verwöhnt) sollte ein Canadier mit 16 - 17 Fuß Länge also etwa 4,8 - 5,2 m für 2 Wochen ausreichend sein, auch mit einem kleineren Hund dabei. Ich war lange Zeit mit einem Schäferhund unterwegs, da war ein voluminöser 17-Füßer das Minimum, da der Hund doch einiges an Platz beansprucht hat.
Was für ein Hund ist es denn? Für einen irischen Wolfshund ist das Kanu zu klein, für einen Chihuahua sollte es reichen Scherz beiseite, ich hab ein 17 Fuß Faltkanu und komme mit Hund und 2 Kindern und vollem Gerödel geradeso aus. D.h. 2 Erwachsene sollte auch gehen. Ich kann ein 17Fuß für meine Verhältnisse nur empfehlen. Auf den von mir befahrenen Kleinflüssen ist es ausreichend wendig und trotzdem relativ flott. Wildwasser bin ich noch nicht damit gefahren, bis WW2 sollte es aber gehen.
Hallo Gundhar, Frank hat sehr neutral über die Persenning geschrieben und ich meine, man sollte in Deinem Fall (Hund) deutlicher werden : mit Persenning und Luken wird Dein Hund nicht viel glücklicher im canoe als im kayak, ich selbst habe einen hund der die Bewegungsfreiheit im nicht gedeckten Boot sehr genießt und bezweifle, ob er mit Persenning glücklicher wäre. Genau da schien mir bei Deinem Hund das Problem zu liegen. Was die Bootswaqhl angeht : zunächst mal ziemlich wurscht, wenn die Inkubationszeit um ist und der Bazillus bei Dir angeschlagen haben sollte, wirst Du Dich sicher weiter tummeln, und wenn nicht, wirst Du zu den Glücklichen gehören die mit ihrem Boot zufrieden sind. Frohes Fest
An Jörg: "mit Persenning und Luken wird Dein Hund nicht viel glücklicher im canoe als im kayak, ich selbst habe einen hund der die Bewegungsfreiheit im nicht gedeckten Boot sehr genießt und bezweifle, ob er mit Persenning glücklicher wäre."
Ich werde lieber offen als mit Persenning fahren, aber es passiert immer wieder mal daß man bei richtigen Sauwetter zurückkommt. Dabei offen zu fahren möchte ich mir nicht antun. Außerdem ist die Persenning bei windigem Wetter ein Sicherheitsvorteil. Der Hund kann es sich dann überlegen, ob er unter die Persenning kriecht oder den Kopf rausstreckt. Er will immer sehen was draußen los ist, deshalb liegt er so ungern im Kajak.
Danke schon mal an alle für die schnellen Antworten
sas den Hund betrifft, würd ich zum äußersten schreiten und das einfach mal ausprobieren. Liegt er gerne oben (dann vielleicht auf Persenning), ist es eher Hütehund, der Herde zusammenhalten will und dauernd schaut (eher hinten), verkriecht er sich gerne (unter Persenning), liegt er ruhig da und will nicht dauernd schauen (open Canoe ohne Persenning am Boden liegend), will er schauen (dann nicht am Boden weil sonst steht er um zu sehen und wenn dann 70 kg von einer Seite auf die andere wanken kann das wirklich nerven.
Boot, ja nearly anything goes, bis WWII darf unser Belgischer Schäferhund im Ocoee mitfahren (vorne, wegen Trimm), ist das Boot sehr gemütlich mit hoher Anfangsstabilität (Wehnonah Spirit) ist eh alles egal, ein leeres Boot mit Rundspant und geringerer Anfangsstabilität (das von dir benannte M...) kann ein lebendiger Hund mit viel Bewegungsdrang schon nerven, mit viel Gepäck drin ist es wieder egal ....
Ja, das klingt schon fast so salominisch wie Jörgs Virus- äh Bacillusbeitrag
Anbei noch drei Bilder von Bonnet Plume und Big Salmon, unser lebendiger Hund steht am liebsten hinten, wenn er nicht auf der Spritzdecke liegt, da stört er auch Herrchen und Frauchen beim Paddeln am wenigsten .... Übrigens auf allen drei Bildern ist der Hund zu sehen ...
nur noch eine klitzekleine Anmerkung zur Bergung des Bootes, die durch Spritzdecken auch erleichtert werden kann: Zitat aus dem Kanuführer von Frank Hutter zur Beschreibung vom Bonnet Plume, bei dem eine WW IV Stufe kurz vor einer WW V mit einem Kanu mit Spritzdecke gepaddelt wurde: "Mit dem dritten und letzten Kanu beschließen wir, die STunfe noch etwas mehr in der Mitte zu probieren. Wir fahren über die STufe, stecken irgendwie leicht schräg im Rücklauf und sind schon gekentert. ... Unsere Köpfe arbeiten auf Hochtouren. Nur zwei Sekunden später haben wir das Kanu gekehrt, damit es nicht voll Wasser läuft. Dann , oh Wunde, haben wir Bodenberührung. Stoßen uns Richtung Land ab und bringen das Kanu nur wenige Meter nach der Stufe an Land. Als wir es ausschöpfen wollen, stellen wir verwundert fest, dass überhaupt kein Wasser eingedrungen ist. Also steigen wir ein und paddeln, mit einem blauen Auge davongekommen, hinunter ins Kehrwasser vor dem WW V Verhau." Andreas Hutter ist ein extrem erfahrener OC und Kajakfahrer, der tausende von KM auf sehr schweren Flüssen (Alsek, Tatshenshini, Europa etc. ) zurückgelegt hat. Ein derart schnelles Umdrehen, in tiefem WW, ohne massive Wasserübernahme mit einem Boot voller Gepäck ist meines Erachtens mit einem OC II nur mit Spritzdecke möglich. Jeder Kajakfahrer, der das Boot schnell umdreht, kennt das Phänomen, daß ein hoch aufschwimmendes Boot beim Drehen durch eine Luke kaum Wasser übernimmt.
Aber Frank, ich geb dir recht, grade auf Seen, ruhigem Wasser, unter anderen Bedingungen (leeres Boot, kein Auftrieb drin etc.) kann sich das vollkommen umkehren, eine Bergung (Capistrano Flip) etc. ist dann leichter ohne Persenning. so long.