Hallo Hans,
vielen Dank für deine Anmerkungen.
Du schreibst, dass Du noch nicht viel Erfahrung hast mit Spitzzelten sprich Lavvu's, Tipi's, Einstangenzelten und wie sie sonst noch genannt werden.
Und, Du sprichst das Thema Heizen an.
Lass mich mit letzterem anfangen: Die kleinen Lavvu's oder Spitzzelte sind nicht zum Betreiben eines offenen Feuers im Zelt geeignet! Dieses liegt allein in ihrer Größe begründet. Ein jeder Funke, der vom Feuer aufsteigt wird die Zelthaut auch als Funke erreichen - also bevor er erlöschen ist. Bei einem Zelt mit einem Eckendurchmesser von 3m und weniger wirst Du auch z.B. mit deinem Schlafsack und sonstigen Sachen wie Gepäck zu dicht am Feuer sein.
Die Gefahr, dass Du Zelt und andere Sachen beschädigst ist einfach zu groß. - Vom Abbrennen will ich hier einmal gar nicht sprechen, die Gefahr besteht!
Auch mit der Rauchentwicklung wirst Du aufgrund des recht kleinen Raumvolumens im Zelt deine liebe Not haben und die Sache wohl freiwillig ganz schnell beenden.
Das geringe Volumen kommt dir jedoch bei der Verwendung anderer Heizmöglichkeiten zu Gute. Wie Du es angesprochen hast, reicht z.B. der Trangia völlig aus, um so ein Zelt spürbar warm zu bekommen. Ja sogar eine einfache Petroleumlampe zeigt Wirkung! Es gibt da auch so einige gasbetriebene Möglichkeiten, die ebenfalls funktionieren. Was diese Sachen gemeinsam haben, ist, dass sie so gut keine Wärmeabstrahlung nach unten, also zum Zeltboden haben. - Bitte prüfe dieses aber vorher bei deinem Gerät!
Getestet habe ich das Heizen mit dem Trangia und auch mit dem Heat Pal von Tentipi. Funktionieren beide gut, der Trangia hat eine relativ kurze Brenndauer, ist aber motorradtauglich vom Packmaß her. Besser heizt der Heat Pal, der aber ein nachteiliges Packmaß hat.
Ein geschlossener, mit Holz befeuerter Kleinstofen strahlt auch Wärme nach unten ab! Ein Zeltboden unter dem Ofen ist dürfte folglich i.d.R. eine Fehlanzeige sein. Ohne Zeltboden kann ich mir das aber schon vorstellen, wenn die Öffnung in der Zeltspitze eine Ofenrohrdurchführung mit genügend Abstand zulässt.
Generell gilt bei allen Heizungen ein umsichtiges "Spielen mit dem Feuer" und, dass Du adäquat lüftest!
Das Thema Heizen verlassend, haben alle Einstangen Tipis den Vorteil des sensationell einfachen und schnellen Aufbauens, sowie einer relativ geringen Windangriffsfläche, welche, egal aus welcher Richtung der Wind kommt, immer gleich ist.
Andererseits gibt es wohl kaum eine Zeltkonstruktion, bei der das Aussenzelt so auf Zug belastet wird und ein so hoher Druck auf das Gestänge wirkt.
(Für Ingenieure: Die Zeltstange ist ein Knickstab nach Euler, Fall 1, beide Stabenden los gelagert.)
Kritische Punkte sind folglich die Auslegung der Zeltstange und die Reißfestigkeit des Aussenzeltmaterials an dessen Nähten, welche von der Zeltspitze bis hinunter an die Abspannecken in Bodennähe.
Beachte auch, dass bei großen Einstangenzelten die Stange kaum stören wird. Da läufst einfach drum herum, ohne dass Du es eigentlich wahrnimmst. Je kleiner so ein Zelt jedoch wird, umso mehr macht sich die Stange als im Weg stehend bemerkbar.
Auch wenn ich natürlich später so viel wie möglich Zelte verkaufen möchte, solltest Du diir für dich darüber im Klaren sein, dass Du dich mit der Stange mitten im kleinen Zelt anfreunden kannst und willst.
Ein weiterer Vorteil einer stabil ausgelegten Stange beim aufgebauten Spitzzelt ist, dass Du naturlich Lampen- und Kleiderhaken, ggf. sogar – ich muss das ja jetzt anführen – einen Zeltstangentisch anbringen kannst.
Schau Dir das halt alles genau an und überstürze nichts! Es bringt keinem etwas, wenn Du viel Geld ausgibst und dich dann eventuell ärgerst.
Ich für meinen Teil habe lange gebraucht, bis ich zum Lavvu bzw. Spitzzelt gekommen bin. Jetzt will ich allerdings auch nichts anderes mehr haben.
Ich hoff diese Zeilen sind dir ein wenig von Nutzen.
Gruß
Henning