Weil es sich vorher so lange gedreht hat, bis die Kräfte auf beiden Seiten der Drehachse durch Strömung und/oder Wind gleich groß sind und sich dadurch hinsichtlich Drehung ausgleichen und hinsichtlich Vortrieb in die gleiche Richtung wirken.
Weil es gleichmäßig getrimmt und die Angriffsfläche symmetrisch ist? Ich erinnere mich bei Mason den Tip gelesen zu haben, bei Gegenwind das Boot bugwärts zu trimmen (und heckwärts bei Rückenwind, natürlich), so daß es sich selbsttätig wie eine Windfahne ausrichtet. Die Textpassage müßte ich raussuchen, oder war's in einem seiner Instruktionsvideos? Jemand der auf den Great Lakes unterwegs war dürfte da einige Erfahrung gesammelt haben...
Hab ich mich auch schon gefragt, entspracht zunächst eigentlich nach meinem Gefühl nicht dem Energetischenminimum, das Systeme ja meist anstreben.
Meine Überlegung für ein neutral getrimmtes Boot, zum Beispiel mit 45° zum Wind:
Das Ende das zum Wind zeigt hat einen höheren Luftwiderstand, als das Ende das vom Wind weg zeigt. Stellt man sich mal die Umströmung vor, so ist das auch ganz logisch. (Bei längs im Wind liegendem Boot wird ja überhaupt nur das zum Wind zeigende Ende richtig angeströmmt, das Leeende liegt ja im Windschatten.)
Es wird also immer das zum Wind zeigende Ende stärker weggeblasen.
Der stabile Zustand ist dann quer zum Wind treiben.
das mehr dem Wind zugewandte Ende wird rechtwinklig von der Windkraft angeschoben, das andere Ende wird schräg und daher mit weniger Kraft angeblasen, siehe Bild. Quer zum Wind (oberstes Kanu) sind diese Kräfte ausgeglichen. Strömung: Das gleiche, zumindest solange sich das Boot langsamer als die Strömung bewegt. Bewegt es sich schneller ist es das gleiche Prinzip, nur das die Kraft von der anderen Bootsseite kommt. Darum drehen sich vor allem kurze und breite Boote sofort aus der Richtung wenn man aufhört zu paddeln. Ein Kinderkajak haben wir deswegen verkauft. Padeln war kein Problem. Aber immer, wenn der Knabe mal auch nur ganz kurz aussetzte, (das machen Kinder ständig) mußte der Ärmste das Schiffchen wieder in Fahrtrichtung drehen.
... weil es einigermaßen gleichmäßig getrimmt ist. Liegt der Schwerpunkt weit außerhalb der Mitte, tritt der Effekt so nicht auf.
Aber warum dreht es sich denn überhaupt? Der Druck des Windes bewirkt auf einer Seite eine Drehbewegung vom Wind weg, zwangsläufig drückt der andere Teil des Bootes gegen den Wind. Die Drehung wird immer so lange erfolgen, bis alle Kräfte ausgeglichen bzw. gleich groß sind.
Die Wellen und deren Einfluss auf den Bootsrumpf lassen wir dabei mal außer acht.
sachlich ist dazu schon alles gesagt, aber hast Du das auch so gemeint? Meine nicht weniger sachliche Erklärung beleuchtet den praktischen Aspekt, also den realen Grund dafür, dass das Kanu quertreibt: Antwort 1: ....natürlich nur, weil niemand darin "sitzt" und etwas dagegen unternimmt und/oder Antwort 2: ..weil dieser Niemand vorher das Kanu nicht ordentlich am Ufer befestigt hat.
Sehr schön. 99 % der Antworten aus dem Forum, die für mich interessant sind, lese ich als Nutznießer. Wenn ich selbst eine Frage stelle, bekomme ich umgehend befriedigend Antwort. Danke
Bleibt noch die Frage an Hans Georg: Mit welchem Seil fährst Du die Seilfähre?