Bei der Anfahrt war gleich aufgefallen: Der Kraftwerksbetreiber hatte den Wasserspiegel gut 1m abgesenkt. Dh. in der Regel, daß mit ergiebigem Niederschlag zu rechnen ist und der Wetterbericht sagte auch Gewitter für den Nachmittag voraus.
Das kam deutlich früher als erwartet, nach kaum 1,5 Stunden am Wasser saßen wir schon in der Hütte und warteten darauf, daß wir nach der üblichen Gewitterdauer von ca. einer Stunde wieder rausgehen könnten. Ich war guter Dinge, sah ich doch von meinem Sitzplatz aus immer, Himmelsblau und Sonnenstrahlen. Nach viereinhalb Stunden Theorie ist nicht alles, aber längst das Nötige gesagt. Eine ausgiebige Stärkung in rustikal-kulinarischer Form und Starkregen - ebenfalls rustikal - mit gelegentlich eingestreuten Gewittern später, ließ der Regen nach: also raus aufs Wasser. Es störte uns wenig, daß sich am gegenüberliegenden Ufer ein riesiger Wirbel mit allen möglichen Treibgut gebildet hatte und der sonst zahme Zufluß ein reißender Wildbach war. Das Wasser färbte sich zusehends kaffeebraun, hatte längst das Ufer überspült. Die nächste Staffel Blitze und Donner kamen trocken, entfernten sich aber bald: erst 12 Sekunden zwischen Licht und Ton, dann 15, dann 17, dann 3!!! Runter vom Wasser und schon kam der nächste Regenguß.
Gegen 17:00 Uhr dann die Erlösung: Wetter ok. Wasser? Was kümmert uns, daß alle paar Minuten ein Baum, ein Tisch, ein Steg die Treibgutdeponie am anderen Ufer anwachsen ließ, das Rauschen deutlich mehr "Körper" hatte. Kaum eingepaddelt, Rufe vom Ufer: Runter vom Wasser, Uferbereich räumen! Befehlston! Die Feuerwehr befürchtet eine Flutwelle, denn drei Brücken sind inzwischen weggerissen, Verklausungen haben sich gebildet, eine Frau mußte aus ihrem Auto gerettet, Anwohner evakuiert werden. 18:00 Uhr: Entwarnung. Sonne, abgesehen vom Wasser, wunderschöne Abendstimmung. Wir paddeln solange wir ausreichend Licht haben, zu sehen was im Weg herumschwimmt.
Sonntag: Traumwetter. Viele Stunden am Wasser. Das angesagte Gewitter kommt nicht. Was bleibt: zufriedene Gesichter und ein wenig Demut, denn keiner von uns blieb unbeeindruckt, vom Wetter.
....ist der Packer Stausee, an der Grenze zwischen Kärnten und der Steiermark. Einer von drei, die Hierzmannsperre ist die schönste. Für mich ideal, weil nur 20 min entfernt. LGW
Hallo Martin, Auf der Hirzmannsperre gibt es ein Buffet mit WC. Ca. 15 min Fußweg oder 10 min Paddelstrecke entfernt ein Waldstück, in dem man campieren darf, für wenig Geld. Schön gelegen, mit Steg zum Anlegen, wenn man das Zelt/Tarp richtig aufspannt, weckt Dich die Morgensonne. Ein zweiter "Naturcampingplatz" ohne jede Infrastruktur ist am Seeende,wenige Minuten von der Staumauer entfernt, bei den Felsen -sehr schön. Insgesamt ist dieser Stausee etwas länger, schmaler und naturbelassener.
Am Packer Stausee kann man auf der Wiese gegenüber der kleinen Gastwirtschaft campieren, ahch hier nur WC Benutzung, wenn man artig fragt, auch in der Nacht. Direkt anschließend ist ein kleiner Campingplatz mit Duschen, oberhalb der Straße die Pension Maurer mit ein paar günstigen Zimmern. Das Buffet ist täglich offen,aber erst ab ca. 9:00 Uhr.
die kleine Gastwirtschaft und die Pension Maurer am Packer Stausee kenne ich ja von unserem Paddelkurs im Juli, bei Maurer haben wir ja mit der ganzen Familie genächtigt. Daher auch meine Idee mit dem Zelt und der Wiese, mir hat das da sehr gut gefallen und die Idee ist schon vage beim Paddelkurs aufgekommen. Denke mit der Gastwirtschaft werde ich mich schon arrangieren können. Glaube es wird wohl der Packer Stausee werden, das hab ich schon gesehen und bei der kurzen zur Verfügung stehenden Zeit will ich nicht experimentieren.
Eine Frage noch: wo zahlt man dort fürs campieren auf der Wiese? In der Gastwirtschaft ?
und was wäre Deine Empfehlung für 2Tage/2Nächte Auszeit mit Keewwaydin 17, Zelt, Schlafsack und etwas Bier ? Toilette in der Nähe wär ned schlecht und die Möglichkeit für eine Snack auch nicht (keine Lust was zum kochen außer für Kaffee mitzunehmen )
fürchte jetzt missbrauche ich mit meinem Thema schon ein bisschen den Threat von Wolfgang.
Ja, das würde natürlich gehen. Meine Idee ist aber in der doch recht kurzen Zeit wirklich reine Entschleunigung und Entspannung. Der Plan ist am frühen Nachmittag aus dem Burgenland wegfahren, Zelt aufstellen, bisschen sortieren und ev. noch etwas paddeln, ein gemütlicher Abend alleine ev. mit Feuer und dem einen oder anderen Bier und einem Buch. Dann ein Tag herumpaddeln und wenn´s ned passt im oder vor dem Zelt herumsitzen, je nach dem wie´s grad Spass macht. Mit dem Auto herumfahren, Kanu auf und abladen usw. will ich da nach Möglichkeit vermeiden. Darum habe ich auch eine Tour diesmal ausgeschlossen. Nach der 2. Nacht geht´s dann am Vormittag ja schon wieder zurück zur Familie.
Zum Missbrauch in dem Sinn ist das Forum da. Nimm die Hirzmann Sperre, wenn Wasser drin ist, sonst den Packer Stausee. Oder ..... eins von weiteren 1001 Zielen. Gute Erholung am Wasser, W
... und eine Woche nach dem Unwetter sieht es noch nicht viel besser aus...
der Pegel wurde aus Sicherheitsgründen um einen guten Meter abgesenkt, das Wasser ist tiefbraun, die Ufer übersät mit Holz und auch die Treibholzinseln gibt es noch...
Update, oder: Zwei Jungfernfahrten und eine Taufe. Zugegeben, die Jungfern waren nicht ganz frisch, aber in der Besetzung noch nicht gefahren worden. Und alles wäre sehr zufriedenstellend verlaufen, wenn ... ja wenn wir die Zeichen am Himmel richtig gedeutet hätten. Denn bei unserer Ankunft, lieferten sich zwei Bussarde und ein Reiher einen erbitterten Luftkampf. Schlußendlich mit "happy end" und das war offensichtlich an diesem Tag auch uns beschieden. Wie Ihr an den Bildern seht, will ich Euch aber, der abschreckenden Wirkung wegen, nicht schonen, zeige das Unzeigbare: Markus`s Unterwäsche beim Trocken! Die von ihm gestiftete steirische Jause schmeckte entsprechend der Herkunft saftig, und die Übereinkunft "Stand Up Paddling" in passender Jahreszeit und/oder Kleidung zu betreiben, stand letztendlich außer Streit.
Die Verdauungsrunde zum zweiten Zufluß zeigte uns, wie lang die Gewitterschäden brauchen um einigermaßen übersehen werden zu können. Die Konsistenz der Flüssigkeit, auf der wir paddelten hatte sich in den Wochen zwar von Kaffee` auf "American Coffee" mit Sichttiefen von ca 40 cm gebessert, "flavoured" war das Zeug allemal, gespickt mit jeder Menge morschem Treibholz.
Viel Spaß am Kaffee, W
Ps. Das für mich Wichtigste hätte ich beinah vergessen: Nachdem ich mindestens seit drei Jahren um Dirks Paddel rumschleiche ( http://www.piper-paddles.de ) , habe ich mir heuer beim Treffen von Frank, eines gekauft. Kurz zu den Paddeleigenschaften der Schönheit: das ist genau das, was ich wollte!