Hallo, ich paddele in Deutschland gerne Seen, leichte Fließgewässer, kein extremes Wildwasser. Im Winter fliege ich gerne, für allmögliche Reisen, für ein oder zwei Monate ins Warme. Und wollte daher mal fragen, welche Regionen Ihr für Monate wie Januar und Februar für absolute Traum-Paddelregionen dieser Welt haltet. Für so was wie ein paar Wochen superschöne Natur am Stück, Wild Zelten möglich, keine extremen Spezialkenntnisse (wie sie wahrscheinlich in tropischen Gebieten notwendig wären) nötig.
Also - Seekajakreviere fallen mir da einige ein. Aber Canadiertauglich? Da kommt doch nur etwas jenseits des Äquators in Frage, oder? Und Neuseeland, Argentinien, ect kenne ich leider nicht. Vielleicht noch Florida.
Danke schon mal für die Antworten. Die Typischen Traum-Trekkingregionen für die Zeit sind ja Neuseeeland und Patagonien. Nach Patagonien werde ich warhscheinlich diesen Winter fliegen zum wandern. Weiss da wer Kanumaäßig was mit langsam fließenden Flüssen oder schönen Seen?
Den Rio Parana von der Mündung bis Rosario habe ich mal in Schicht gesteuert. Atemberaubend und sehr schön. Bei Rosario ist er immer noch gewaltig und stark mäandrierend, die Strömung entsprechend mäßig. An den Ufern sieht man immer wieder kleine Pfahlbausiedlungen. Sie leben wohl überwiegend vom Fischfang. In Rosario hatten wir die besten Steaks, von denen ich jemals gegessen habe. Der Wein dort ist auch sehr gut.
Ein Fluss in Südamerika ist etwas völlig anderes, als ein Fluss bei uns. Sowas wie Rhein oder Elbe sind dort noch Bäche. Was viel kleiner ist hat meistens gar keinen offiziellen Namen mehr. Obwohl Argentinien das europäischste Land in Amerika ist, fand ich den Norden von Südamerika schöner und inspirierender. Den Rest kann man schwer beschreiben. Wenn ich die Wahl zwischen einer Nord- oder Südamerikatour hätte, würde ich nicht eine Sekunde zögern.
btw .. was meinst Du mit "extremen Spezialkenntnissen"
Hallo, ich war mittlerweile etwa 10 mal im Winter jeweils 4 Wochen bis 3 Monate in Chile und Argentinien unterwegs. Ich war auch schon in Neuseeland, Australien, Südafrika und Namibia, aber Südamerika ist für mich das Traumziel schlechthin für Bootfahrer. Das fängt schon an mit den langen Tagen, die eine ideale Voraussetzung zum Zelten sind, es geht weiter mit der unkomplizierten Kombinationsmöglichkeit von Bootfahren und Bergwandern. Es ist auch nicht so, dass alle Flüsse immens Wasser haben und neben den bekannten schweren Flüssen oder Wasserfallstrecken gibt es auch zahllose kleinere Flüsse; allerdings ist die Informationsbeschaffung äußerst schwierig, da fast nur für die schwereren Flüsse Beschreibungen zu finden sind. Insgesamt bin ich auf gut 50 verschiedene Gewässer in Chile und knapp 50 Gewässer in Argentinien gefahren, jeweils etwa zur Hälfte auf Flüssen und Seen. Ich habe auch begonnen, eine Beschreibung dieser Gewässer zusammenzustellen. Hier als Beispiel ein Ausschnitt meiner Beschreibung des Rio Cautin, etwa 700 km südlich von Santiago: Km 0 Hotel Andenrose Höhe 600 m Verblocktes Wildwasser mit angenehm runden Steinen, Schwall nach Schwall Etwa WW II bei etwa 20 m3 im Dez. 4 Erste deutlich schwerere Stelle, WW III 7 Brücke der Straße zum NP Conguillo (reine Fahrzeit 1 ¼ Std.) Weiter deutliches Gefälle, WW II 12 Mündung des Rio Blanco von li; die Wassermenge verdoppelt sich. Statt des Konglomerat-Einschnitts folgt jetzt eine Basaltschlucht. Einzelne Stellen bis WW III-, u.a. ein langer Schwall, ev. links zu umfahren Danach weiter in der Basaltschlucht, die aber bald aufhört. Schluchtcharakter wie beim Tolten oder Allipen, eine Seite Steilufer und scharfe Ecken. Schwierigkeiten lassen deutlich nach. 16 Brücke Stahlgerüst/Holzbelag. Danach deutlich leichter WW I bis II- 19 Betonbrücke der Straße Curacautin – Lautaro, Höhe 390 m, Gefälle 11 Promille Aussetzen vor der Brücke li. Einfache Logistik zurück zur Andenrose. Reine Fahrzeit von der Brücke bei km 7 bis hier 2 Std. Weiterfahrt lohnend bis Lautaro, deutlich leichtere Wanderstrecke (2 Tage) 29 Brücke Ruri Rauca, Ein-/Ausstiegsmöglichkeit nicht erkundet. 35 Brücke Copin (siehe unten) Schnelle Strömung, sauberes, sehr kaltes Wasser, kräftige Schwälle WW II. Nach ca. 10 km nachlassen des Gefälles, aber weiterhin schnell. Seltener Steilufer, häufiger Kiesbänke 64 Stromleitung geht über den Fluss 73 Ausstieg in Lautaro (siehe unten)
Die Strecke von der Puente Copin bis Lautaro Einsatzstelle Puente Copin (ausgeschildert Fundo Copin), 394m S 38°24.982’ W 072°04.182’ Von der Hauptstraße ca. 9 km auf Schotterstraße; nach 5 km T-Kreuzung, nach rechts fahren. Aussatzstelle In Lautaro rechtsufrig (Dez. 2011 Baustelle) am Ortsanfang (1 km oberhalb der Brücke) S 38°30.460’ W 072°24.986’ Höhe 226m, Gefälle ab Copin 4,3 Promille Campingplatz Rechtsufrig (aber nicht am Fluss) ca. 3km flussaufwärts (3.000 CLP) von Lautaro Tagsüber beliebter Picknick-Platz mit Kindern, nachts völlig leer. Ergänzt habe ich diese "trockenen" Info-Texte mit Fotos, die einen Eindruck vermitteln, wie es aussieht. Zurecht gelten Skandinavien und Kanada als Traumziele, aber Südamerika statt des europäischen Winters steht als Traumziel in nichts nach. Viele Grüße Erich
Hallo, habe gerade erst gesehen, dass es hier noch mehr Antworten gab, und wollte mal danke sagen. Bin voraussichtlich diesen Winter in Patagonien für Trekkingtouren, vielleicht finde ich ja was passendes? Muss dann halt auch einen Verleih geben, da ich nichts mitnehmen werde.