Kurswochenende, Packer Stausee. Heinz unterrichtet, ich habe Zeit. Selten genug, aber, mir gefällt das! Der Sumpf - pardon, das Feuchtbiotop am Zufluß hat es mir angetan. Es blüht in einem Teppich aus lauter wunderschönen Pflanzen. Erst fotografiere ich ein wenig, überlege die "ernsthafte" Kamera und das Makroobjektiv zu holen, dann bin ich aber mit Schauen beschäftigt, lang. Nichts müssen, nichts wollen, einfach Zeit haben: passt.
„Es ist nicht wenig Zeit, was wir haben, sondern es ist viel, was wir nicht nützen.“ Abwandlungen von Seneca
Eine schöne Zeit, auch ohne Boot für einen Aufenthalt mit Tochter mitten im Kollisionsrand von Gondwana und Laurentina. Der Regen beginnt, ohne die fürchterlichen Folgen für so vieles zu erahnen.
Zeit für ein Wetterfenster um mit meiner Tochter erstmals im Boot zu fahren.
Regenzeit, die Pegel steigen!
Auf die Zeit hoffen dass die Pegel endlich sinken, nicht nur für meine Interessen.
Zeit gekommen nicht mehr zu warten.
Zeit sich auf dem Weg zum See, mit meinen Bootswaagen zu Fuß, erstmals zu machen.
Früher noch Trabant, gestern das erste Mal Zentralgestirn im Boot vom fast menschenleeren Auwaldsee.
Zeit, um Rotfederschwärme vom Boot aus zu beobachten, die ich wohl aufgeschreckt habe. Zeit, Libellen und Schwäne zu beobachten. Zeit, Neugierde über das Boot etwas zu stillen. Zeit, sich senkrecht ins Boot zu stellen. Zeit ,das Boot extrem zu trimmen als Bug und Heckpaddler. Zeit, für eine Abkühlung im See. Zeit, das Boot zu kippen bis es kentert, um etwas die Grenzen des Bootes gewollt zu erfahren, schön das meine Füße nicht am Sitz hängenbleiben. Zeit, das Boot zum Hindernis zu kippen bis es kentert. Zeit, oft die flache Paddelstütze erstmals auszuprobieren, sie gelingt, habe es mir schwieriger vorgestellt, im Fluss und unvorbereitet ist es sicher anders. Schön das sich das Boot so sicher damit kontrollieren lässt. Zeit zuzusehen, wie sich das Boot herrenlos durch den Wind aus dem Staub machen wollte. Zeit, mehrmals den doch so schwierigen Wiedereinstieg unvorbereitet auszuprobieren, der nicht gelingt. Zeit, wird sich finden, es noch zu üben.
Zeit , das Weite zu suchen vor der Hitze und den Menschen die sich gerne in die Sonne legen.
Zeit sich am Bootshaus mit einem jungen Österreicher zu unterhalten, der als erstes angekommen ist und die Zeit dafür gefunden hat, am Wochenende die Kanuwanderfahrt mit Gepäck ( TID / Tour International Danubien), bis zum Schwarzen Meer, zu bewältigen.
.... und Zeit, eine schöne Tasse Kaffee zu schlürfen, bis sich die anderen, einer nach dem anderen, aus dem warmen Schlafsack schälen, sich langsam für den zweiten Kurstag bereit machen.