Aufgrund einer wegen Schlechtwetters ausgefallenen Bergtour beschlossen wir eine 3 Tages-Gepäcktour auf der Werra zu unternehmen. Wir, das waren Christian 12 Jahre, Philipp 10 Jahre und ich, 43 Jahre, samt unserem Hund Tinto, 3 Jahre. Einsetzen wollten wir bei Creuzburg und schauen wie weit wir in 3 Tagen kommen. In Creuzburg angekommen bauten wir unser Pakboat zusammen und stellten fest, das es doch ziemlich eng an Bord wurde. (siehe unten) Als ich das bepackte Boot sah und die Werra an unserer Einsatzstelle hinter der alten Werrabrücke heftig strömte, wurde mir doch etwas mulmig. Würde das alles klappen, 2 Kinder samt Gerödel, Hund und wohl leichtes, trübes Hochwasser? Als dann noch die Jungs anfingen: "Papa, lass uns vor der Brücke einsetzen, wir wollen da durchdüsen!", wurde mir nicht besser. Aufgrund des noch nicht vorher getesteten Fahrverhaltens unter diesen Bedingungen setzte ich mich aber mit dem Einsatz hinter der Brücke durch. Unter den Augen einiger Zuschauer nahmen wir dann im Boot Platz und los gings. Mein Großer begann sofort wie wild zu paddeln, obwohl ich noch gar nicht richtig im Boot saß. Das Boot schwankte kurz heftig, aber letztlich kein Problem. Weiter gings durch den Werradurchbruch bei schönstem Paddelwetter auf einer schnell strömenden aber immer gutmütigen Werra. Kurzum viel Spaß! Wir kamen bis zum Naturcampingplatz Ebenshausen, wo wir unsere Kohte aufschlugen. Das Feuer wurde entzündet, der Kocher gestartet, der Abend verlief harmonisch. Leider wurden wir bereits nachts von heftigem Regen geweckt. Die KOhte war dicht und gemütlich, aber der Regen hörte nicht auf. An Kanufahren war nicht zu denken. Also wurde umdisponiert. Vater musste zum Auto trampen, um die Wartburg besichtigen zu können. Der Wetterbericht versprach für den kommenden Tag wieder gutes Wetter. Dem war den auch so. Wir fuhren dann weiter von Ebenshausen bis Treffurt, die Werra zeigte sich lediglich im Anstau vor dem Wehr in Falken als träge, sonst trug uns immer eine schöne Strömung weiter. Dann und wann ein bisschen gekräseltes Wasser, der Ausdruck Schwall war übertrieben. Durch das Hochwasser war die Werra auch überall gut befahrbar, wir hörten nur teilweise von Treidelstellen bei Niedrigstwasser. Kurzum eine gelungene Fahrt, die Werra ist in diesem Abschnitt auf jeden Fall einen Besuch wert, technisch keine nennenswerten Schwierigkeiten und dennoch nicht langweilig. Nur das uns ein Zweierkanadier davonfuhr und ein Gumotexboot von uns nicht überholt werden könnte trübte das Bild, lag aber wohl an uns.