Neuling!. Hallo ich grüße euch. Möchte von meinem Canadier den Lack entfernen. Würde gerne mit einer Heißluftpistole arbeiten. Habt ihr Erfahrungen mit dieser Methode gemacht?. Welche Heißluftpistole hält was aus. Mein Canadier hat die Maße Länge- 5,60 m Breite/1,10 m
Was ist das für ein Lack und um was für einen Werkstoff handelt es sich drunter?
Ich benutze eine ganz einfach Heissluftpistole (mit Display zum Temperatureinstellen) mit der kann man ewig etwas braten. Allerdings habe ich das Geräte nicht zum Lackentfernen sondern zu PE-Schweißen. Allerdings lassen sich damit auch Aufkleber ganz gut lösen.
Moin Peter, erzähl erst mal etwas zum Canadier, hört sich nach Bremen, Hamburg, Berlin an, mit der Breite von 1,10m. Könnte zumindest sein, dass da Canvas(Baumwolle unterm Lack) drauf ist. Hast Du Bilder, gibts eine Historie, evtl. Plakette im Kanu? Warte erst ein Bisschen mit dem Lack abbrennen, hier im Forum sind schon ein paar Experten unterwegs, es dauert nur nach dem Veranstaltungswochenende etwas bis die in die Puschen kommen. Gruß Jürgen
Hallo Jürgen, bin mir sicher das keine Baumwolle unter dem Lack ist. Der Canadier liegt in Berlin. Das Alter schätze ich auf 50 Jahre, und ich glaune es ist eine Klinkerbauweise. Zum Lack ich glaube es ist ein 2K Lack. Ja ich kann noch warten. So schauts erstmal aus.
Ja eine Heißluftpistole die regelbar ist wäre schon das richtige. Ich könnze damit die richtige Temperatur wählen und das Holz schonen. Danke für den Hinweis.
hallo again, dicht an Berlin gibts andre rießler als Top-Fachmann für Canadier in Holz, dann hat absolut-canoe Einiges an Historie in der Schublade und docook(Holzcanadiertreffen) kann sicher auch was dazu sagen. Gruß Jürgen
Moin Peter, nach Deinen Erklärungen hast Du da eine echte Berliner Rarität liegen. Geklinkerte Canadier gehören sicher dazu. wie sind die Klinkerleisten gedichtet, noch richtig kalfatert, genagelt oder anders gedichtet? Das Dichtmaterial sollte nicht "leiden" Altlacke mit der Heissluftpistole zu entfernen ist nicht ganz so unbedenklich. Je nach Lacktyp reagieren die Farben unterschiedlich. Was mußt Du entfernen Klarlack oder einen neuerer 2 Komponentenlack (könnte sogar richtig schwierig werden). Wichtig ist ein gutes Feingefühl für die aufgebrachte Temperatur. Arbeite in Kombination zur Heissluftpistole mit Ziehklinge und Spachtel. Nutze so wenig Hitze, wie möglich. Arbeite draußen, wegen der Dämpfe. Viele Grüße docook
...anbei mal ein Bild eines geklinkerten Canadierumpfes. sieht es so aus?
docook hat's getroffen. Sind die Planken einmal nachträglich mit Epoxy oder anderen modernen Dichtmitteln abgedichtet worden, ist die Heissluftpistole eine schlechte Idee. Viele moderne Dichtmittel sind thermoplastisch.
Auf einem 50 jahre alten Rumpf können ein halbes Dutzend verschiedene Spachtel drauf sein, die verschieden auf heisse Luft reagieren. (Man erkennt sie ja leicht unter der Sichtlackierung.)
Ein Versuch schafft Klarheit: Probier die Heissluftpistole an einer Stelle zwischen zwei Planken aus, versuche dann dort mit dem Mund Luft zwischen zwei Planken zu drücken. Wenn die Stelle immer noch dicht ist, mach weiter.
das Bild beschreibt meinen Canadier recht gut. Enfernen muß ich Klarlack. Der Lack ist schon so spröde das er richtig abplatzt. Es ist keine Farbe auf dem Holz. In dem Klinkerholz sind Messingnägel eingeschlagen. Also denke ich er ist genagelt. Dein Vorschlag mit wenig Hitze hab ich mir auch schon gedacht. Des wegen eine Heizpistole an der die Temperatur einstellbar ist. Wichtig wäre ein Pistole die auch eine Dauerbelastung aushält.
Nicht dass ich große Ahnung hätte von der Holzbootrestaurierung - eher so ein dumpfes Gefühl: Wäre nicht ein elektrisches Schleifgerät die bessere Investition statt eines Heizpüsters? Oder sollte man sogar das Prachtstück mal einem Bootsbauer zeigen um ein paar Tipps einzuholen? Machen kannste dann ja immer noch selbst.
>>> ... ein elektrisches Schleifgerät die bessere Investition Bei echten Bootslacken macht Schleifen eher unglücklich, als Kratzen und heiß pusten.
Das liegt vorallem daran, dass Bootslack recht elastisch ist und im Schleifpapier zum verkleben neigt. Elastisch muss der Lack sein damit er die Feuchteschwankungen des Holzes mit macht.
>>> Oder sollte man sogar das Prachtstück mal einem Bootsbauer zeigen Ja - wäre schade ein "Gutes Stück" aus Unwisssenheit zu ruinieren. Ich sach nur: "Leichentuch".
Moin Peter, Zitat: Enfernen muß ich Klarlack. Der Lack ist schon so spröde das er richtig abplatzt. Es ist keine Farbe auf dem Holz. In dem Klinkerholz sind Messingnägel eingeschlagen. Also denke ich er ist genagelt.
Dann noch ein paar Tipps: Da Du auf „Sicht“ arbeiten musst (sicherlich wirst Du wieder Klarlack und nicht Farblack auftragen) achte auf die Nägel-nicht planschleifen. Vorsichtig mit den scharfen Klingen an Ziehklinge o.ä.. Holzdübel sollten gleichmäßig zum Umfeld abgezogen oder geschliffen werden. Vorsichtig auch an den Leistenkanten, dass Du die Kanten nicht zu sehr rundest bzw. möglichst die Form erhältst. Wenn der Lack schon splittert , sind die Schichten wahrscheinlich vom UV-Licht schon versprödet und sehr trocken also gut zu entfernen. Viele Grüße docook
Moin, wie steht es denn eigentlich damit, den Lack von einem Old Town Gelcoat zu entfernen?
Ich hab da ein Boot, vermutlich einfaches GFK, das lackiert wurde - womit weiß ich nicht. Der offensichtlich nachträglich aufgebrachte Lack bröselt und platzt über weite Strecken ab, meine Vorstellung ist, den gesamten Lack zu entfernen und das Gelcoat darunter wieder ans Licht zu holen, vielleicht zu polieren...es sollte besser aussehen, als jetzt. Heißluftpistole? Excenter-Schleifer? Oder ist das alles quatsch und man wird damit zwangsläufig mehr kaputt machen, als man gewinnen kann? Kann man sowas als Laie? Oder ist die Schicht so dünn, als das die Gefahr zu groß ist, bis aufs Gewebe zu kommen?
Hallo Hydrophil! Wenn es ein Laminat ist und kein Sichtlaminat, dann sollte die äußere Schicht sehr wahrscheinlich aus einem Polyester-Gelcoat bestehen. Mit Hitze würde ich da auf keinen Fall ran. Der Lack sollte dünn genug sein um sich leicht runterschleifen zu lassen. Das würde ich mit einem guten Nassschleifpapier (vielleicht bis mit einem 100er oder 150er vorsichtig anfangen) mit langen Strichen und Schleifklotz von Hand runterschleifen. Dabei immer wieder mit der Sprühflasche nass machen. Rechtzeitig auf die nächst feinere Körnung wechseln wechseln, damit Du nicht so viele Kratzer rausschleifen musst. Ich würde über 200er, 400er, 600er, 800er bis zum 1000er oder 1200er schleifen und anschließend mit einem Polierschwamm unterm Exzenterschleifer und Rot Weiß Polierschleifpaste leicht angefeuchtet polieren. Das hört sich viel schlimmer an als es ist. Natürlich darfst Du nicht zu tief schleifen. Wenn das Gelcoat eine andere Farbe als dein Lack hat solltest Du es aber gut sehen können. Normalerweise ist das Gelcoat dick genug. Beim Schleifpapier würde ich nicht sparen. Sowas hole ich immer im Fachhandel (Maler/Lackierer). Der Bogen darf da schonmal 90 Cent bis nen Euro kosten.
So würde ich vorgehen, es führen aber evtl. auch andere Wege nach Rom.
vielen lieben Dank für Deine Ausführungen - genauso werde ich es nun versuchen! "Rot-Weiß" kenne ich nur von Pommes - aber ich nehme an, wenn ich im Farben-Fachhandel/ Baumarkt danach frage, weiß man worum es geht?! Selbstverständlich habe ich Respekt davor, da ich nichts "verschlimmbessern" möchte, aber wie heißt es: "Das Schiff liegt sicher im Hafen, doch dazu wurde es nicht gebaut", "No Risk no Fun", "wer nicht wagt, der nicht gewinnt"...
in diesem Sinne nochmals vielen Dank und liebe Grüße,