hallo paddelfreunde, ich habe so einige interessante threads in diesem forum gefunden. Deshalb habe ich mich nun auch angemeldet. Ich habe auch gleich mal ne frage. Ab wann benützt ihr auftriebskörper? Beim paddeln in seen sind die dinger ja wohl nicht nötig. Ab welchem WW schwierigkeitsgrad ist zusätzlicher aufrieb zu empfehlen? Ab wann ein must? Ach ja, grundsätzlich ist mein boot unsinkbar. Auftriebskörper wären also nur zusätzlich. Gruss aus dem Süden.
serienmässiger Auftrieb bei Booten ist meist nur so bemessen, daß diese gerade so an der Wasseroberfläche schwimmen (einfach mal auf einem See ausprobieren). Damit ist es theorethisch unsinkbar, zumindest im Flachwasser. Im Fliessgewässer sieht sieht die Sache schon ganz anders aus. Nach einer Kenterung kann sich das Boot leicht an einem Hindernis verklemmen und zerstört oder unter Wasser gedrückt werden. Hier treten Kräfte auf, die eine Bergung schwierig oder sogar unmöglich machen können. Deshalb schadet ein wenig zusätzlicher Auftrieb nie, je nachdem wie sicher Du auf dem gerade befahrenem Gewässer bist. Viele Leute haben sich so schon unfreiwillig von Ihrem vermeintlich unsinkbaren Boot getrennt.
Wir verwenden zusätzlichen Auftrieb schon im leichten WW, dann aber nicht unbedingt das ganze Boot vollgepackt sondern oft nur Spitzenbeutel. Ab WWII fahren wir immer mit maximalem Auftrieb, was eine Bergung des Bootes sehr erleichtert. Es schwimmt weiter oben und ist leichter ans Ufer bzw. aus dem Wasser zu bekommen. Also: lieber mal etwas mehr als zu wenig.
Gruß
Florian
-------------------------------------------------- Keep the open side up!
zusätzlicher Auftrieb ist immer empfehlenswert. Auch wenn Dein Boot "unsinkbar" ist, wird Du es nicht mehr alleine bergen können wenn es vollgelaufen ist. Wir hatten im 17' Canadier kleine Auftriebskörper vorne und hinten, das hilft schon etwas und der Staurum im Boot wird nicht wirklich weniger. Im bewegten Wasser, und im WW sowieso, habe ich meinen Solocanadier voll mit Auftriebskörpern. Überall wo Auftriebskörper sind kann kein Wasser ins Boot.
wie Florian und Gerhard es praktisch schon angesprochen haben, muss bei Auftriebskörpern grundsätzlich unterschieden werden zwischen:
1.) Unbedingt notwendige Auftriebskörper, um ein Boot unsinkbar zu machen => je nach Bootsmaterial und Hersteller z. B. Schaumkern im Material, fest einlaminierte Styroporblöcke o. ä. in Bug und Heck, Bug und Heck ausgeschäumt, wasserdicht verschließbare Hohlräume, … Das erledigt üblicherweise bereits der Hersteller.
2.) Großvolumige Auftriebskörper, um ein Boot für bewegtes Wasser bzw. Wildwasser-Einsatz tauglich zu machen (egal ob jetzt spezielles WW-Boot oder Wander-Canadier). => spezielle Luftsäcke in Bug/Heck und Mitte (Centerbag) oder ggf. das geladene Gepäck. Im Idealfall schwimmt das Boot quasi wie ein Wasserball auf der Wasseroberfläche. Dadurch lässt es sich deutlich leichter bergen und die Gefahr von Beschädigungen wird erheblich minimiert.
Manchmal sind - wie bei We No Nah - die Stopfen der Auftriebskörper bewußt nicht dicht hergestellt, damit die Auftriebskörper bei Temperaturschwankungen nicht zerrissen werden. Als ich Kentern/Bergen geübt habe, gurgelte Wasser hinein. Momentan überlege ich, bei der nächsten Fahrt über einen See die Luftsäcke aus meinem Kajak im Canadier zu befestigen. Mit dem Wunsch nicht auf Auftriebskörper angewiesen zu sein Dull Knife
Hi, also erstmal danke für Eure Meinung. Ich nehme das mal so mit: alles was mehr fliesst als ein See, braucht Auftriebskörper. Ich werde mich also vorerst mal mit Spitzenbeuteln vertraut machen. Danach sehen wir dann weiter.
Nur noch nen kleinen Tip. Ich fahre jetzt auch in den Spitzen manchmal Centerbags, die drücken sich gut in die Ecken und du bist beweglicher, falls dus doch mal in der Mitte brauchst oder sonstwo im Boot. Also Centerbags gehen auch in den Spitzen, umgekehrt funktioniert nur schlecht.
Die Lösung, wie man sie im aktuellen DKV - Heft auf Seite 8 sieht, ist mit Sicherheit nicht optimal, schon gar nicht auf fließendem Gewässer. Ich habe mit den gleichen Auftriebskörpern wie dort abgebildet einmal eine Kenterung auf einem ruhigen See simuliert, das Boot trieb unter der Wasseroberfläche und war kaum an Land zu bringen. Nicht auszudenken, wenn man mal auf schnellfließendem Wasser in so eine Situation käme.
Auch bei manchen Verleihern findet man seitlich links und rechts je eine sog. Schwimmnudel an den Sitzen festgemacht. Auch das ist wohl ziemlich nutzlos und sollte von verantwortungsvollen Paddlern nicht nachgemacht werden.
Nur richtige Auftriebskörper (zumindest kleine Spitzenbeutel) halten Euer Boot wirklich über Wasser.
Hallo, da bin ich ja froh, dass ich die "Kanu Sport" mal mit auf Arbeit genommen habe. Die dort Abgebildeten Schläuche sind keine Auftriebskörper, sondern Kenterschläuche und gehören an den Sülrand. Die sollen dann vor allem das Kentern an sich erschweren (von verhindern möchte ich da nicht reden). Ich finde aber, das man dann direkt ein Schlauchbot fahren kann (was ich ja auch manchmal mache). Wenn die Kenterschläuche korrekt angebracht sind, muss man mit dem Stechpaddel über einen Breiteren Rand greifen und das fand ich unangenehm (deshalb auch die Bemerkung: direkt ein Schlauchboot ;) ). So wie auf dem Bild angebracht sind die bei einer Kenterung doch eher störend, da das Abschöpfen dadurch ja noch umständlicher ist.
(P.S. der Blink-Smilie tut einem ja beim lesen und schreiben im Auge weh) Gruß Georg
Kunst ist schön, macht aber viel arbeit! (Karl Valentin) Paddeln ist Erholung von der Arbeit!