Das Problem ist letzlich meine Frau . Ich hab die Bison Kohte im Frühjahr ersteigert und war und bin eigentlich immer noch ganz angetan, das Preis-Leistungsverhältnis ist einfach unschlagbar. (Siehe auch meine Posts von damals im alten Forum.) Sie ist wohl vergleichbar mit einem Moskosel Aran, lediglich das Material scheint geringfügig dünner zu sein. Meine Informationen (über die Bisonhomepage) sprechen von ca. 200 - 220 gr./m² Baumwollmischgewebe. Für normale Einsätze sicher super geeignet, nicht jeder zeltet in Alaska im Wintersturm. Lediglich über die Wasserdichtheit kann ich nichts sagen, ich hatte sie nie im strömenden Regen benutzt. Laut einem Post in einem norwegischen Forum ist sie aber völlig dicht, es wurden mehrere Tage bei Regen ohne irgendwelche Probleme ausgehalten.
Die Kohte ist riesig, der Durchmesser liegt bei 5m, sie ist 3,50 hoch. Wegen dieser Größe wiegt sie mit Stahlheringen und Stahlstange ca. 15 kg. Und das sinnd meines Erachtens alle Einschränkungen der Bisonkohte. Sie hat einfach weniger Komfort, aber zu einem unschlagbaren Preis. Und das ist von jedem individuell abzuwägen. Für Holger Greiner Petter würde ich sie nicht empfehlen wollen, für "normale" Kanutouren ist sie völlig problemlos und hervorragend geeignet. Das ist so etwa wie "Tatonka gegen Hilleberg". Und für Kinder ist allein das Feuer im Zelt Magie genug.
So warum hab ich nun eine Neue? Die folgende Antwort ist vielleicht unbefriedigend, entspricht aber der Wahrheit: Weil ich mir unbedingt eine Kohte selber nähen wollte.
Ich hatte die Bison Kohte und habe mich mit original Pfadfinderkohten und selbstverständlich mit den Moskoselkothen beschäftigt. Und dann kam die fixe Idee, ich bau mir meine "Superkohte". Die Idee ging mir nicht mehr aus dem Kopf, ich fing an Papiermodelle zu basteln, ich hab meine alten Rechenkünste wieder aktiviert. (Jetzt kann ich wieder Sinus, cosinus und Tangens) Ja und dann, dann hab ich angefangen!
Jetzt ist sie halt fertig! Meine eigene KotaNOva hat eine größere Teilung als Moskosel, um die Heringe weniger zu belasten (aber weniger als die Bison). Sie ist höher als die Moskosel, niedriger als die Bison. Ich hab eine hohenverstellbare Mittelstange und kann meinen Zeltdurchmesser und meine Zelthöhe varrieren (zu Lasten der Bodenüberlappung)
Ich hab eine von innen verstellbare Hutze und Belüftungsöffnungen(ähnlich Moskosel, die Bsionhutze hatte ich als Prototyp schon adaptiert).
Mein Stoff ist noch stabiler als der von Moskosel, ich habe aber keinen anderen gekriegt.
Ich kann meine KotaNOva auch wie ein Lavvu benutzen und um ein Gestänge legen.
Ich hab noch mehr innere Befestigungsschlaufen als in der Bison Kohte.
Meine Nähte sind deutlich krummer als bei Bison und Moskosel
Meine KotaNova wiegt aber auch fast genausoviel wie die Bison.
Da selbstgemacht, kostete meine Kotanova ca. 500 Euro Material, und somit sogar mehr als die Bison (zu der es übrigens noch den Eigenbau Hobo, mit Mittelstangenhalterung dazugibt)
Ja und jetzt bin ich superhappy, vielleicht auch ein wenig stolz, das alles so hingekriegt zu haben und hab jetzt 2 Kohten "rumfliegen". Also muss eine weg. Natürlich verkauf ich nicht mein Eigenkonstrukt, die will ich eines Tages mit meinen (hoffentlichen) Enkeln benutzen. Jetzt nutzt ich sie erst einmal mit meinen begeisterten Kindern.
Ich hoffe die Motivation ist nachvollziehbar.
Uwe