Loiter Au - Schlei Irgendwie haben es die Mädels geschafft, mich hinter dem Ofen hervor zu locken. PÜNKTLICH wie noch nie, um 9uhr29 war ich an der Einsetzstelle und trotzdem der Letzte, selbst Moose, vom südlichen Rand der Norddeutschen Tiefebene angereist, war schon da. Dann ging alles ganz schnell und schon um 11Uhr waren wir auf dem Wasser, wobei gleich zu Beginn Moose meinte, die Endstabilität meines Yellowstone mit beiden über Bord gehängten Beinen testen zu müssen, schon ungewohnt, wenn das Gepäck im Kanu schwimmt, dem Yellowstone war das egal, ich stand kurz vor einem Nervenzusammenbruch. Wetter spitze, leichte Brise, ab und zu auch etwas Sonne und bis zum Schluss kein Tröpfchen von Oben. Nach wenigen 100m erster Langzeitstop, etwas einfältige Menschen hatten zuvor Bäume gefällt und quer über den Bach geparkt. Da meine Säge sich am üblichen Wintercheck vorbei gemogelt hatte, dauerte es etwas, bis das leicht verrostete Blatt uns den Weg durch das Holz gebahnt hatte. Trotz gutem Wasserstand und flotter Strömung hinderte uns die Brise ein bisschen an einer zügigen Fahrt, die nur ungenügend trainierten Knochen trugen ihr Übriges dazu bei. Nach einem Drittel der Strecke bezogen wir unseren üblichen kulinarischen Rastplatz. Im Nu waren das Tarp aufgestellt, 3 verschiedene Outdoorkaffevarianten aufgebrüht und das Feuer entzündet. Roland, unser Sternekoch, hatte eine funktionierende Outdoorküche entfacht und begann mit Mufflonrippchen, frischem Gemüse, Kokosmilch, Ingwer und feinsten Gewürzen aus dem Morgenland, ein selbst für Spitzengourmets wie uns, phänomenal köstliches Essen zu bereiten. Zum Abschluss gab es besten hausgemachten Marmorkuchen mit Hasentodlikör von Norbert. Das ist PADDELN. Zurück aufs nasse Element, die Bussarde drehten spielerisch ihre Kreise über uns in der Luft, Schwärme nordischer Tauben und Eichelhäher waren bereits unterwegs in die Sommerquartiere. Rehwild, noch versammelt zu Wintersprüngen, tauchte links und rechts am Ufer auf, Schneeglöckchenteppiche durchbrachen das Trist des in den letzten Atemzügen liegenden Winters. Auf Schleiniveau abgestiegen, machte uns der Wind, abhängig vom Schutz durch die unmittelbare Umgebung, doch etwas öfter zu schaffen. Wenige km vor der Einfahrt in die Schlei hielten wir zu einer Beratungspause und entschieden, in Füsing schon Schluss zu machen. Zwar sind die Wellen der Schlei nicht mit Nord und Ostsee zu vergleichen aber bei den gemeldeten 9Bf aus dem Wetterbericht, war zumindest etwas Vorsicht geboten. Wir beschlossen die Tour noch innerhalb der Füsinger Au zu beenden, wäre auch zu schade, wenn unsere beiden Kampfhunde nasse Füße bekommen würden. Spitz angelegt zur Spundwand, begann Martin, der uns schon den ganzen Tag über mit seinen Balettübungen im Canadier entzückt hatte (normalerweise nimmt er Samstags sonst seine Balettstunde), damit das Gepäck im Stehen an Land zu verfrachten. Der am anderen Ende des Canadiers sitzende Norbert versuchte gerade zu mir Kontakt zwecks einer Paddelstütze auf zu nehmen wobei ich, ihm das Paddel entgegen haltend, in seine sich immer mehr entfernenden erstaunten Augen blickte. Moose rettete mit einem beherzten Griff Norberts Salonlöwen das Leben. Martin sprach etwas von einem Aquashelltest und Norbert was realy not amused. Beide hatten ob des frischen Wassers einen erstaunten Ausdruck im Gesicht, dabei den Mund weit zum Luft holen geöffnet. So weit so gut, in unserem Haufen ist eben immer was los, es wird wirklich nie langweilig und Außenstehende können leicht den Eindruck bekommen, dass in dem Kindergarten mehr gelacht und Blödsinn gemacht wird als gepaddelt, das stimmt und das ist gut so!!! Roland kümmerte sich um die beiden Freischwimmer und Moose paddelte mit mir so schnell als möglich und auf dem kürzesten Weg zu den an der Schlei abgestellten Fahrzeugen. Keiner von uns wollte schliesslich, dass sich Norberts kleiner Vierbeiner einen Schnupfen holt. Gruß Jürgen
Alle sagten, "das geht nicht". Dann kam einer, der das nicht wußte und hat es gemacht.
drei Sorten Kaffee und Mufflonrippchen (wie kommt man an so was?)! Ja ich finde auf so Touren sollten die kulinarischen Anforderungen denen auf dem Fluss mindestens entsprechen... ;-) Echt schade, dass das so weit in den Norden ist...
Kann man die Slideshow auch langsamer laufen lassen? Das ein oder andere Bild hätte ich auch gerne als jpg, ist das machbar? War ´ne nette Tour, hoffentlich kommst Du mal wieder mit - trotz der Entfernung. Meine Bilder kommen später, erst mal war ich damit beschäftigt, meine Kenterklamotten zu waschen und meine Kamera zu zerlegen.
Viele Grüße Martin
"Sieh mal Johnny" rief der kleine Eisbär fröhlich, "Eis und Schnee! Da bin ich zu Hause" Hans de Beer
Moin, feiner Bericht mit jeder Menge Frühjahrseindrücken-klasse. Eigentlich wollt Ich mal mit Euch mitfahren, damit es mal "etwas Vernünftiges" auf den Teller gibt aber ich sehe schon, Eure kulinarischen Steigerungen kann ich nicht aufwerten oder toppen... Viele Grüße docook
Hallo,netter Beitrag. Wir das sind meine Frau und ich suchen Gleichgesinnte Wanderpaddler die auch gern im Freien zelten. Wie sieht es mit einer weiteren Tour aus?
Moin Schwappschwapp, sieh mal unter Paddelpartner Nord nach, da ist die Tour für Sonntag drin, Obere Eider. Nimm einfach unter PN Kontakt mit Norbert (Wurstknut ) auf. Gruß Jürgen
Alle sagten, "das geht nicht". Dann kam einer, der das nicht wußte und hat es gemacht.
Caspar Honig
(
gelöscht
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Beiträge:
28.02.2012 18:06
#11 RE: Gemüsecurry mit Mufflonrippchen und Hund über Bord