Hat schon mal jemand, durch Änderung der Breite von Joch und Duchten sein Boot geändert?
Hintergrund: 1.) Für den Transport hatte ich aus unserem 17" RX Boot Alles rausgebaut und habe dann fest gestellt wie viel Spiel man beim zusammen drücken vom Süllrand hat. 2.) Wir fahren inzwischen ganz gern mal Freestyle-Tandem der 17" hat aber soviel Volumen, das ich ihn nur mit Mühe bis zur Kante runter bekomme.
Natürlich ist ein neues, kleineres Boot die richtige Lösung, aber ein wenig Holz liegt hier sowieso und ist deshalb billiger. Meine Idee wäre Breite rausnehmen (da wird der Sprung natürlich kleiner, aber die Kiellinie ist gekantet ja eh nicht im Wasser) Dem Bootsboden bleibt eigentlich nur runter zu werden und damit dürfte das Boot etwas agiler sein. Sitze mehr zur Mitte -> drehfreudiger
Lohnt das Experiment oder lass ich besser die Finger davon?
Gruß Andreas
"Wie wir die Welt wahrnehmen, hängt davon ab, wie wir uns in ihr bewegen." F. Schätzing
Ja, tu es! Das ist spannend! Besonders für uns, die Dein Experiment quasi von der Galerie aus mitverfolgen.
Der Rendezvous von Wenonah hatte, in einigen vor allem in den USA augelieferten Versionen kürzere Duchten: mit extremen Auswirkungen. Meiner Meinung nach, läßt sich keineswegs so geradlienig auf Änderungen der Fahreigenschaften schließen. Weniger Kielsprung - vielleicht gehen Bug und Heck gar nicht mehr aus dem Wasser, noch dazu, wenn die "Schultern" schmaler sind! Ich freue mich auf Deine Erfahrungen, da sie für mich nicht einfach vorhersehbar sind. Ich fürchte aber, daß die Erkenntnisse dann auch keiner Verallgemeinerung standhalten, zu komplex sind die Zusammenhänge der einzelnen Parameter.
Dennoch: für mich aktuell, das aufregendste Thema im Forum.
Gutes Gelingen,
Ps. Um welches Modell handelt es sich? Und: vorher wäre es wichtig, die Fahreigenschaften möglichst präziese zu beschreiben, um den Zusammenhang zur Form zu verstehen und vergleichen zu können.
Nachdem ich meinen Explorer 14 etwas umgebaut habe (Siehe hier), habe ich festgestellt, das er Mitte Süllrand ca 3cm schmaler geworden ist. Ich weiß (noch) nicht, ob sich das irgendwie auswirkt, aber wenn ich mal wieder aufs Wasser komme, werde ich drauf achten und danach berichten. Falls Du allerdings in größeren Dimensionen denkst, hilft wohl wirklich nur ausprobieren . Vielleicht findest Du ja ne Möglichkeit, die Thwarts/Duchten/Streben (?) in Teleskopausführung herzustellen, zumindest provisorisch, zum die passende Breite zu ermitteln.
>>> Probiers doch mal provisorisch und teste das Resultat!
Da werde ich mich mal dran machen, aber erst wenn meine "Frontfrau" wieder da ist. Ich werde einfach das Joch raus nehmen und ein Brett mit Bohrungen auf dem Süllrand befestigen.
Gibt es nicht von Pakboat ein Boot mit schmalen und breiten Spanten? Wie viele Centimeter ist der Unterschied und wer hat es schon mal gefahren? (edit beim 165 steht: "Wider cross ribs can be installed for greater stability.)
@Wolfgang: Es ist ein Novacraft 17ner Prospector in Royalex
Gruß Andreas
"Wie wir die Welt wahrnehmen, hängt davon ab, wie wir uns in ihr bewegen." F. Schätzing
hier beschreibt einer, wie er durch Einbau von 2'' längeren Mittelstreben im Solocanadier Flare un Rocker erhöht hat. Ist zwar das Gegenteil von dem was Du vorhast, aber evtl. hilfreich für deine Überlegungen...
passt vielleicht nicht ganz: Beim pakcanoe 150 und beim 165 (?) gab/gibt es jeweils ein Konversionkit zum Umbau auf schmaler bzw breiter, "Mit einem Conversion-Kit kann die Rumpfform Ihres PakCanoes verändert werden: flach und breit für bewegtes Wasser oder durch Einsetzen des Conversion-Kit tief und schmal für lange Wildnistouren auf ruhigeren Gewässern."
Wie angekündigt, war ich inzwischen auf dem Wasser. 3cm weniger Breite haben, für mich, keine erkennbare Veränderung gebracht. Also wirst Du wohl in größeren Dimensionen abeiten und ausprobieren.
Etwa 6cm plus und minus waren möglich, ohne das Boot über die Maßen zu quälen. Effekt ja ganz eindeutig. Minus 6cm: Das Boot liegt unruhiger, ist weniger drehfreudig, kantet leichter, aber dreh nicht besser, Am auffälligsten ist der leichtere Lauf.
Plus 6cm: Trecker fahren, träge in allen Lebenslagen.
Was hab ich gelernt, wie zu erwarten ändert sich ein Boot wenn man die Einbauten verändert. Der Effekt ist nicht riesig, aber spürbar. Die Veränderung mit ca. 6,5%. ist die Grenze von dem was der Süllrand ohne Veränderung mit macht. Vielleicht werde ich mir mal ein 4cm schmaleres Joch bauen. Besonders beim Post und Cross hat es mir das schmalere Boot besser gefallen. Das Drehverhalten auf der Kante wird nicht besser, aber auch nicht schlechter.
Gruß Andreas
"Wie wir die Welt wahrnehmen, hängt davon ab, wie wir uns in ihr bewegen." F. Schätzing
Interessant und eigentlich wie erwartet. Zu starke Änderungen können ein Kanu gut fertig entwickeltes Kanu sicher völlig zur Gurke machen.
Cross ist ja nicht so das Ding für große Schiffe. Ob sich die Drehfreudigkeit auf der Kante stark ändert, hängt wohl auch vom Gewicht des Paddlers ab. Wir haben in den letzten Tagen mit Greg ein wenig getestet, der Prospector 16 kommt bei seinem geringen Körpergewicht schon bei geringstem Ankanten mit dem Bug aus dem Wasser, bald auch das Heck, bei starker Neigung oder gar nahe dem Süllrand, wird die Form der benetzten Fläche wie ein verzerrter Tropfen... ( Werde nächste Woche ein paar Bildchen einstellen.)