nach gut einem Jahrzehnt der Abstinenz im Canadier-Paddeln, möchte ich mir wieder ein Canadier zulegen, um einige Flüsse zu erkunden, die ich in meinen jungen Jahren (lang ist es her ) nicht abgepaddelt habe. Die Jahreszeit ist mir dazu völlig egal. Welcher Canadier in Frage kommt, habe ich für mich schon geklärt, allerdings habe ich ein Problem mit dem Transport. Da ich nur einen kleinen Jeep habe, wo man u.a. auch das Dach wegklappen kann, brauche ich eine Möglichkeit den Canadier auf einem Trailer zu transportieren. Das Gepäck sollte auch noch raufpassen. Nun hat ja, wie wir wissen, so ein Canadier eine gewisse Länge. Mein Gedanke war nun entweder an meinen kleinen Anhänger (Hp400) die Deichsel irgendwie zu verlängern, so dass das Boot (Ca. 5 m) maximal nur 1m hinten überhängt. Ich weiß allerdings noch nicht, was der TÜV für Forderungen stellt, wenn man die Deichsel verlängern will. Die zweite Möglichkeit wäre einen ungebremsten Bootsanhänger zu kaufen; die gibt es schon für 500 – 600 Euro. Allerdings müsste ich dann abschließbare Kisten montieren, damit ich das Gepäck unter bekomme. Hat jemand von euch Erfahrung mit dem Thema Deichselverlängerung oder vielleicht noch eine ganz andere Idee?!
Ich habe mich vor einigen Jahren mal beim Hersteller meines Mini-Anhängers ("Stema" glaube ich) erkundigt, ob sich die Deichsel verlängern läßt und mir wurde gesagt, dass das nicht ginge. Das mag von Hersteller zu Hersteller unterschiedlich sein. Meinen Anhänger habe ich dann entnervt verkauft.
Einige, die ich kenne, haben Anhänger mit ausziehbaren Deichseln. Die Dinger werden gehegt und gepflegt denn angeblich werden sie nicht mehr neu zugelassen. Ab und zu sieht man bei eBay noch den einen oder anderen Postanhänger mit ausziehbarer Deichsel (zum Transport von Telegraphenmasten). Die werden aber immer erbarmungslos hoch gesteigert und sind irre schwer.
Ich habe schließlich einem Segelbootbesitzer seinen tadellosen Hänger auf dem das inzwischen völlig heruntergekommene Boot offenbar jahrelang gelagert worden war, inklusive Bootsleiche für wenig Geld abgeschwatzt (Spaziergänge über Yachthäfen ermöglichen solche Funde - ein frankierter Brief mit Bitte um Weiterleitung an die Zulassungsstelle vermittelt den Kontakt).
Das Problem mit der Transportkiste habe ich allerdings auch noch nicht gelöst. Und auch meinen Querträgeraufbau für den Kielobentransport des Bootes habe ich beim TÜV vorsorglich nicht genehmigen lassen (auf Nachfrage wurde mir gesagt, da müßten "Belastungstests" durchgeführt werden weil ja der Schwerpunkt nach oben verlagert werde - klang ziemlich aufwändig und teuer [und reichlich sinnlos bei den leichten Booten, die ich inzwischen mit dem Hänger befördere]). Das Boot Kielunten zu befördern - wie bei Segelbooten - halte ich angesichts der starken Stoßbelastungen, die auf holprigen Pisten auftreten, für wenig ratsam. Wäre natürlich für den Gepäcktransport die einfachste Lösung: Paddel und übriges Gerödel rein, Persenning drüber und los gehts...
Axel
___________________ Bundìn er bàtlaus mađur (isländisch - ungefähr: Männer ohne Boot sind gefesselt)
vereinfacht ausgedrückt gilt soweit ich weiß: Angeschraubt/-geschweißtoder sonst wie fest verbunden = zulassungspflichtig (z.B. Kindersitze mit ISO-Fix, Dachträger, ...), angebunden = Ladung (zulassungsfrei).
Für Ladung gibt es in der STVO Regeln (z.B. für überstehende Ladung), aber verantwortlich im Rahmen der Regeln ist trotzdem immer der Fahrer, d.h. wenn es durch falschen Schwerpunkt kippt haftet der Fahrer voll. Wie du mit einem Kanu auf einem Bootshänger aber einen "falschen" Schwerpunkt erreichen willst wenn da vorher ein Segelboot drauf gepaßt hat musst du mir mal vorrechnen ... .
Anhänger mit ausziehbaren Deichseln werden weiterhin hergestellt und zugelassen (z.B. Harbeck), sind aber deutlich teurer als solche mit festen Deichseln. Ein Umbau dürfte im Verhältnis zum Neukauf nur selten interessant werden, da die Abnahme beim TÜV extrem aufwendig ist. Günstiger könnten da entweder "fertige" Kanuanhänger sein (gibts auch schon komplett mit Kiste; oft aber für mehrere Kanus) oder ein Hänger für artverwandte Sportarten wie Surfen oder Segelfliegen etc. (z.B. Harbeck Surfhänger mit 4m Kasten länge dürfte supergeeignet sein um darauf noch das Kanu zu schnallen). Außerdem gibt es sehr viele Firmen die Hänger nach Wunsch bauen und dabei gar nicht mal so viel teurer sind wie gute Fertighänger.
Auch Schlossereien können Anhänger bauen. Die komplizierten Teile wie komplette Achse mit Bremsanlage, Kupplungskopf, Beleuchtung... gibt es nämlich als modulare Einzelteile zu kaufen. Auch Anhängerbauer stellen diese Dinge nicht selbst her. Die Arbeit ist nur das Gestell zu schweißen (kann jeder Schlosser) die Module an zu schrauben und das ganze durch den TÜV zu bringen. Ob es sich allerdings für die rein private Nutzung mit nur einem Kanu lohnt, einen Hänger bauen zu lassen? Wenn man mehrere gleichartige Hänger baut wird es sowohl beim Schlosser als auch beim TÜV einfacher und günstiger. wenn also mehrere Leute das gleiche Problem haben... Gruß Stephan
Hallo Axel, Andi, Stephan, wenn mehrere Leute das gleiche Problem haben... könnten diese sich zusammentun. Wenn Interesse besteht, würde ich an so einem Projekt mitarbeiten. Ich stelle mir einen Anhänger mit Kasten und abnehmbaren Aufsatz für 2 Canadier bis 5,50 m Länge vor. Der Anhänger wäre auch für andere Transporte (z.B. Feuerholz)geeignet. Müßte dann zwar versteuert werden. Vielleicht bekommen wir ja mal so ein Projekt- der Forum-Anhänger - hin??? Gruß aus der Nordheide Albert
ich hätte grundsätzlich an so etwas Interesse, eine reiseige Ersparnis würde das zwar nicht geben, da auch bei Kleinserie wohl viel Handarbeit drinnen steckt, aber bei den Zulassungskosten und den Entwurfskosten wäre evtl. etwas Ersparnis drinnen. Ich kann mir grundsätzlich mehrere Varianten vorstellen und würde das gerne diskuttieren. Zunächst aber sollten wir die Anforderungen zusammentragen evtl. sind die ja schon nicht vereinbar :).
Persönlich möchte ich jedenfalls neben dem Boot/den Booten auch Fahrräder mitnehmen.
Ich würde mich freuen, wenn das Boot und die Ladung in eine rKiste oder zumindes unter Plane und Spriegel liegen würden.
so gerne ich einen geeigneteren Anhänger hätte - ich habe nun mal den alten Bootstrailer und werde mich mit ihm arrangieren müssen ("irgendwie einen geeigneten Kasten [Dachbox?] einbauen...) da ich fürchte, dass der Verkaufserlös des gebrauchten Teils kaum dem Neupreis so einer maßgeschneiderten Lösung entsprechen wird. Schade.
Schöne Grüße Axel
"Each mile on a river will take you further from home than a hundred miles on a road." Bob Marshall
Hallö alle, also erstmal vielen Dank für die Antworten und ich merke, dass es noch mehr Leute gibt, die ihr Boot nicht auf das Auto-Dach schmeißen können/wollen. Mir schwebt im Grunde auch ein Allzweck-Anhänger vor, mit dem ich ein oder vielleicht auch zwei Canadier, auch mal zwei Fahrräder, Kaminholz oder einfach mal ein paar Bretter aus dem Baumarkt transportieren kann. Bei Boots- oder Fahrrad-Transport sollte das Gepäck auch noch Platz finden. ... und er sollte natürlich nicht allzu teuer sein! Die erste Frage wäre gebremst oder ungebremst. Das sollte jeder selbst entscheiden. Ansonsten bietet Technau, Harbeck oder Koch Anhänger in dieser Richtung an. Im Zubehör findet man Streben auf die man ein Canadier ordentlich ablegen und befestigen kann. Auf den Streben könnte man auch Fahrradhalter befestigen. An Anhänger-Deckel mit Reling wäre auch eine Idee. Um einen gebrauchten oder vorhandenen Hänger umzubauen ist das größte Problem eine längere Deichsel. Hier müsste man herausfinden, was der Tüv für Bedingungen stellt. Ich werde die nächsten Tage mal zu unserer Tüv-Prüfstelle gehen und mich schlau machen. Außerdem werd ich die o.g. Hersteller anschreiben und fragen, ob es nicht aus dem Zubehör längere Deichseln gibt, mit denen eventuell ältere Hänger tüv-gerecht umgerüstet werden können.
@Albert, zum versteuern ... mein Hp 400 kostet im Jahr 11.- € Versicherung und 13.-€ Steuer, da habe ich kein Problem auf das grüne Nummernschild zu verzichten. @Andi, der Surfanhänger ist nicht schlecht, müsste aber noch ein Meter länger sein, damit eventuell der edle Zedernholz-Canadier auch noch reinpasst. @Axel, dein Trailer hat was. Beim Tüv werd ich aber auch mal fragen, in welcher Art und Weise man einfache Bootstrailer mit Kisten versehen kann. Beim googeln habe ich übrigens schicke Kanuanhänger gefunden, allerdings auf der anderen Seite vom Teich. http://www.castlecraft.com/canoe_trailer.htm
Auch hallö Alle, da deckt sich ja doch einiges - der Hersteller Koch ist bei mir in der Nähe und ich habe das Thema dort vor einiger Zeit schon mal angesprochen - Abweichungen von der Serie sind kaum machbar, ich werde wegen einer verlängerten GAbel nochmal nachfragen und gebe dann Signal, kann aber ein paar Tage dauern Die Kästen von Koch können mit Deckeln versehen werden und man müßte bloß noch einen Weg der Befestigung für Kanadier, Fahrrad etc an der Reling bauen. KAnn man bei KOch im Internet anschauen Gruß Albert