Angedacht für diesen Tag war ursprünglich die Trave ab Herrenmühle. Die gutgemeinten Mahnungen,wir würden nach 8 Wochen ohne Niederschlag im Mittellauf der Trave eher staub als Wasser vorfinden hatten uns, Norbert und Roland, überzeugt. Also ausgekniffen in die Wilstermarsch mit Pegelgarantie. Vor Ort führte uns ein freundlicher Eingebohrener zu einem Kanurastplatz mit Parkmöglichkeit, - Straßenbrücke Averfleth-Ecklakerhörn - . Nach lösen der Spanngurte entlud sich der Canadier gleich mal selbständig vom Dachträger - nix passiert,alles heilgeblieben. Von hier an hielten wir die Wetteransage,Windstärke bis 6 und Sturmböen in Schauernähe,für realistisch. Boot beladen am Steg,bereit zur Abfahrt - ach ja,Schauer,zur Bestätigung der Ansage. Danach aber Boot trockengelegt und los. Die Wilster Au hat keine Strömung. Nach Bau des Nord-Ostsee-Kanals und der Schleuse zur Stör ist sie eigentlich nur ein Entwässerungssiel. Der überwiegend seitliche Wind machte kaum zu schaffen. Die Au ist fast durchgehend eingedeicht, ohne Deichvorland, so ging es recht gut geschützt voran bis auf.... Die sehr vereinzelten Gehöfte sind direkt ans Ufer gebaut, die Haustüt oft zum Wasser ausgerichtet. Bis Mitte des letzten Jahrhunderts gab es in der Marsch kein durchgehendes Staßen-undWegenetz. Wer kam oder ging nahm den Wasserweg,wortwörtlich. Im Bereich der Gehöfte sicherte man die Uferböschung durch setzen von Bäumen. .....bis auf diese Abschnitte mit Baumbestand. Durch den Widerstand wurde der Wind umgelenkt und teilweise heftig verstärkt, für uns mal günstig mal weniger. Bei gutem Wind war surfen. Immer schön die Mitte halten, den Vortrieb besorgt der Wind. An anderer Stelle hingen wir festgepresst an der Uferböschung. Kein Gedanke an paddeln. Vorwärtsstaken am Ufer war gefordert, so eine Art Poling über Bande. Dies war aber die Ausnahme. Noch einen Schauer unter der Straßenbrücke ausgesessen und bald konnten wir aus großer Entfernung unser Zwischenziel bestimmen. Mal zeigte sich links die Brücke Brundbüttel, mal rechts die Bahn- brücke Hochdonn, dazwischen eine bewaldete Anhöhe. Davor ganz sicher der Kanal, tauchten doch gelegentlich zwischen Baumkronen Schornsteine und Aufbauten von Schiffen auf. Gern hätten wir auch das Grummeln von Schiffsdieseln gehört. Das hätte geheißen Windstille und weit ist es auch nicht mehr. Am Schöpfwerk zum Kanal Ende der Au und Halbzeit. Gut 50 Meter rüber zur Kanalböschung, ausgiebig Pause machen und Schiffe gucken. Ist schon nett wenn in dichter Folge Besuch aus allen Ecken der Welt vorbeikommt.
Zusammenfassung: Bis auf etwas Spritzwasser trockengeblieben, bestmögliches Ergebnis.
Moin Norbert Da wart ihr in meiner alten Heimatgemeinde unterwegs. Wind ist da normal, habt ihr eine Angel mitgehabt? In dem River sitzen Deutschlands dickste Schleie und fette Aale, habe an den Ufern einige Enten und manches Stück Rehwild geschossen. Bin neidisch auf die Tour, hast du ein paar Fotos? LG Jürgen
Schöne Tour, die wir auch öfter mal fahren, auch in Teilabschnitten. Das nette an der Wilster Au ist, man kann je nach Wind in beide Richtungen starten. Danke für den Bericht.