Wohnen direkt am Rhein vor dem Rheinfall. Kaum Strömung.
Haben einen Kanadier bekommen. Gatz Mohawk 525 /85.
Nun zu zwei Fragen. 1) Wie sitzt eine Familie in diesem? Papa gute 100 kg, Mama 65, Sohn 9 Jahre und 7 1/2 Jahre.
Unsere erste Erfahrung mit allen im Boot war Papa hinten im Heck, Mutter Bug, Kidz mitte hintereinander auf den Sizbänken.
Klar haben wir kein breites Ruderboot - aber es war eine wackelige Katastrophe. Selbst mit nur leichten Padelschlägen und möglich ruhigem sitzen schien es, als ob das Boot jeden Moment über den Jordan geht mal schaukelte es rechts, dann links.
Wir setzten die Kinder ab und fuhren zu zweit (meine Frau und ich) plötzlich war es deutlich stabiler - wie fuhren, konnten Schläge üben, fuhren Kurven, drehten auf der Stelle etc.
Anschließend fuhren alle mal ein Stück einzeln - Ergebnis ohne Probleme - Stabil und sicher .
Eigentlich wollen wir aber Familientouren machen und überall liest man Gewicht/Zuladung bringt Stabilität.
Was haben wir falsch gemacht? Was können wir verändern? Bringt es was am Boot zu machen (Gewicht/ Gepäck kommt wohin? oder irgendwelche Schwimmnudeln?)
jedes Boot verändert sein Fahrverhalten bei zusätzlicher Belastung. Meistens wird es stabiler. Wie es sich bei Deinem verhält, weiß ich nicht, da es sich um ein Boot der o. g. Marke handelt, habe ich keine Erfahrung damit. Aber allgemein solltest Du darauf achten, dass das Boot bei normalen Windverhältnissen leicht hecklastig getrimmt ist. Von daher war die Kombination Mutter-Kind-Kind-Vater schon richtig. Dass es bei "voller" Beladung so kippelt, liegt m. E. auch daran, dass die Kids nicht ruhig gesessen haben. Versuche auch einmal zu fahren, wenn alle sich hinknien, d. h. die Unterschenkel unter ihren Sitz schieben. Dadurch verlagerst Du den Schwerpunkt nach unten.
dass Boote mit mehr Zuladung stabiler werden stimmt nicht Pauschal, das kommt ganz auf die Bodenform an. Wie bereits erwähnt ist kniend paddeln eine Maßnahme so lange bis man das Zutrauen hat sich hinzusetzen. Als Einsteiger oder mit einem neuen Boot hat man öfter mal das Gefühl der Kippeligkeit, das gibt sich aber meist recht schnell mit etwas Übung. Sobald es bewegt wird oder unübersichtlich und kurvig knien sich auch erfahrene Paddler oft wieder hin um bestmögliche Bootskontrolle zu haben. Sind Deine Sitzbänke recht hoch? Hat vielleicht sogar jemand etwas daran verändert? Vielleicht kannst Du Deine Kinder mal etwas tiefer setzen oder zum Testen auf den Boden, dann kommt der Schwerpunkt runter und wenn Dir das besser liegt kann man überlegen mit welchen kleinen Maßnahmen man hier weiter kommt.
Wir haben uns schon öfter Boote gekauft an deren Stabilität wir uns erst gewöhnen mussten. Das ist aber besser als den stabilsten Flachbodendampfer zu haben der dann aber recht langsam ist.
Bleib dran, das wird schon! Florian
-------------------------------------------------- Keep the open side up!
Meine Partnerin wollte zuerst nicht knien, erst als ich ihr aus eine 1,9cm Evazotte Isomatte eine bequemen Kniematte gebaut habe, kniet sie. Wir knien erst wenn das Wasser etwas bewegter wird.
Zitat von AlexWienMeine Partnerin wollte zuerst nicht knien, erst als ich ihr aus eine 1,9cm Evazotte Isomatte eine bequemen Kniematte gebaut habe, kniet sie. Wir knien erst wenn das Wasser etwas bewegter wird.
ich sag jetzt lieber nicht, was ich denke
(tut mir leid, ich kann nichts dafür, ich bin so) Stefan
@sputnik, wer noch halbwegs lebt, denkt das gleiche :-)
@dmvision Wir haben das selbe Boot, kenne noch nicht viele Andere, aber es hat einen relativ runden Boden, und neigt dadurch zum Kippeln, ist aber trotzdem recht stabil, wenn es drauf ankommt. Die allererste Aktion war, die Sitzbretter rauszunehmen und die Kinder saßen immer nur auf dem Boden auf Isomatten, bei uns paddeln sehr viele diesen Typ und es macht jeder so.
Ich habe ein ähnliches Gewicht wie du und wir machten im letzten Jahr einem Jungen eine Freude, dessen Mutter verstorben war und der wollte mal mit seinem Vater eine Kanutour machen. Also ich hinten, der Junge ca 12 Jahre in der Mitte auf dem Boden und sein Vater noch etwas schwerer als ich vorne. Ich wie immer knieend. Der Vater vorne hatte Probleme und konnte die Knie nicht richtig abbiegen, also saß er drin. Ich hab Auf der Donau Blut und Wasser geschwitzt, als wir durch den Donaudurchbruch mussten, eigentlich kein Problem, aber mit dem Schiffsverkehr und den stehenden Wellen nicht der Brüller in dieser Konstellation! Gut daß noch ein zweites Boot dabei war und wir uns dann zusammenhalten konnten als die Schaukelei los ging.
Mit Kind und Kegel sind wir da schon oft voll durch, aber wenn der Schwerpunkt so hoch ist, ist es nicht sehr angenehm.
Wirklich schlimm ist es wenn die Kinder auf den Sitzen sind und sich noch am Süllrand festhalten, da ist die Schaukelei vorprogrammiert.
Kann sein, daß mich jetzt einige von den altgedienten Paddlern hier auslachen, aber das ist halt meine Erfahrung.
eine Hypothese: könnte sein, dass das Gefühl von Kippligkeit sich reduziert, wenn ihr erst mal etwas mehr Vertraut seid mit dem Boot und der Kippligkeit. Das Gefühl legt sich (ähnlich wie beim Fahrradfahren?.
Wir hatten dieses Jahr eine ähnliche Situation 2 Erwachsene, 2 Kinder in einen SoloPlus. Das hatte vor 3 Jahren prima gepasst. Blöder weise wachsen die Kinder jedes Jahr (werden schwerer) und der Junior hat dieses Jahr noch ganz prima mit gepaddelt. Ich hatte das nicht ganz bedacht. Ergebnis: Ich wollte zuerst die Tour abbrechen, weil ich dachte wir kentern noch im Hafen. Als wir Fahrt hatten wurde es besser. Als Junior (oder alle?) im Rhythmus mitpaddelte wurde es eine tolle Tour.
Bei uns ist übrigens die mittlere Bank mal ausgebaut gewesen und jetzt direkt unter dem Sülrand verschraubt - da ist der Schwerpunkt zu hoch, wenn jemand drauf sitzt. Für mich passt das aber, wenn ich das Boot solo paddel, weil die Füße beim Knienen beser unter den Sitz passen.
Zitat von strippenziacha......Die allererste Aktion war, die Sitzbretter rauszunehmen und die Kinder saßen immer nur auf dem Boden auf Isomatten, bei uns paddeln sehr viele diesen Typ und es macht jeder so. .... Wirklich schlimm ist es wenn die Kinder auf den Sitzen sind und sich noch am Süllrand festhalten, da ist die Schaukelei vorprogrammiert.
Kann sein, daß mich jetzt einige von den altgedienten Paddlern hier auslachen, aber das ist halt meine Erfahrung.
viele Grüße
Hans
Kann ich nur bestätigen. Wir hatten in keinem unserer Boote eine mittlere Sitzbank weil ich das Tragejoch gebraucht habe und auch irgendwo gelesen hatte, daß mitfahrende Gäste/Kinder als Ballast anzusehen sind und aus Schwerpunktgründen am Boden sitzen sollen. Als sie kleiner waren, auf der Isomatte nebeneinander und das gepolsterte Tragejoch als Rückenlehne. Später hatten wir ein Boot mit Tragejoch und mittlerem Thwart, so konnten sie hintereinander am Boden sitzen und es hatte jeder eine Lehne. Mitpaddeln können sie so am Boden sitzend natürlich nicht. Wenn es ihnen langweilig wurde, haben wir durchgetauscht, und ein Kind durfte vorne paddeln, während sich die Mama, in der Mitte am Boden sitzend, ausruhen durfte. Beim Mohawk müsste man sich vielleicht etwas Basteln wegen der Lehne. Nur so am Boden sitzen ohne Lehne ist meines Erachtens sehr anstrengend. Zumal man nicht einmal ein Paddel zum Festhalten hat.
Dieter, dir würde ich raten, deinem "Großen" ein Kinderkajak zu verpassen. Das hat mehrere Vorteile: die Jungs brauchen aus Langeweile nicht beginnen sich gegenseitig zu pisacken und streiten und du hast ein leichteres Boot zu bewegen, was bei fast stehendem Wasser ein unschlagbarer Vorteil ist. Wenn der Große dann schlapp ist, kann der Kleinere ja das Kajak übernehmen oder du hängst es bei dir hinten dran. Du wirst sehen, es dauert nicht lange und da will dein Jüngster auch so ein Kinderkajak.
Und von wegen teurer Ausrüstung: bei Aldi oder Lidl gibt es öfter mal so Neopren-Shortys. Die sind eigentlich zum Schnorcheln gedacht. Kosten glaube ich 30 Euro. Das haben meine Beiden zum Kajakfahren an.
und auch die Neoprenstiefletten jedes Jahr für 9,90 sind für solche Zwecke ihr Geld wert. Mit Schuhen krieg ich die Füsse schlecht unter die Sitzbank, mit den Dingern geht das prima und man hat trotzdem Schutz vor rauen Steinen und Stachelzeugs beim Ein-und Aussteigen. Unsere Jungs haben sich immer an einem großen Packsack angelehnt, oder eben an dem "Tragejoch!" welches ja bei diesen Boote kein wirkliches ist, aber auch gepolstert eine gute Lehne.
Unser Kleiner hat jetzt auch einen Prijon Viper. Seit dem paddelt der noch viel lieber. Ich denke eine wirklich tolle Idee vom Rosenheimer! Auch im Verein das Kinderboot schlechthin. Wurden schon leichtere Erwachsene darin mit grinsen auf dem Gesicht gesichtet! :-)
Trockensack mit Wechselkleidung... zwischen die Knie geklemmt kann man mitpaddeln, oder man verwendet sie zum anlehnen am Joch. Wenn am Boden eine große Gymnastikmatte liegt, haben die Passagiere kein Problem am Boden zu sitzen oder zu knien und der Schwerpunkt bleibt unten.
So haben weiter Fahrten hinter uns u.a. eine mehrstündige Tour.
Ich will ja kein Öl ins Feuer gießen zum Thema "Knien bei bewegtem Wasser" aber als meine Frau gestern neckisch sagte:
"Ich hab uns doch fast ganz alleine hochgebracht" mussten wir lachen.
Nun im Ernst - mittlerweile sind Bänke draussen - ne Iso auf dem Boden. Wir alle sitzen und die Stabilität ist gut. Der Kanadier kommt vorwärts und wir fahren sogar nicht nut zick-zack.
Spaß ist dabei und alle fühlen sich sicher. Aufgrund einer Knieverletzung kann ich derzeit nicht knien - aber im Schneidersitz geht es.
Bewegtes Wasser würde ich noch nicht wollen, aber hier im Rhein ist es super.
Langsam - aber immer mehr weiss man wie man paddelt um nach rechts/ links zu kommen, anzulegen oder sich zu drehen.
Klar Bogen, Grund, J, L, Deppenschlag sind noch recht böhmische Dörfer und wie ich (hinten) zum Beispel alleine rudernd das Boot gerade fahrend bekommen ohne die Seite zu wechseln scheint mir noch Magie!
Wenn wir in der Nähe ne Möglichkeit finden dies zu vernünftigen Preis zu erlernen werden wir uns wohl mal nen Kurs antun. Oder wir finden wen, der hier in der Nähe wohnt und für eine Einladung zum Essen und nen paar Flaschen Wein oder ähnliches uns privat was beibringt.
Also nochmals "DANKE" für alle Ermutigung, Tipps, Hinweise etc.
Nun im Ernst - mittlerweile sind Bänke draussen - ne Iso auf dem Boden. Wir alle sitzen und die Stabilität ist gut. Der Kanadier kommt vorwärts und wir fahren sogar nicht nut zick-zack.
Ihr sitzt auf dem Boden?
Grüße Bernd
Indian Canoe Solo 14, Indian Canoe Nova 16, We-no-na prism, We-no-na Sundowner 18
Mir scheint auch, dass ihr da etwas falsch verstanden habt. Es war die Rede davon die Kinder auf den Boden zu setzen und selbst kniend zu paddeln. Das bedeutet nicht, dass Eure Sitze raus müssen, und dass Du im Schneidersitz sitzen solltest (auch wenn das höchst "indianisch" erscheint). Im Grunde sitzt man auf der Vorderkante des Sitzes, die Knie ruhen auf dem Boden und die Füße lagern unter dem Sitz. Das ist deutlich komfortabler als auf dem Boden zu kauern oder gar im Schneidersitz auf dem Bootsboden sitzend beim Paddeln stets den Süllrand unter der Achsel zu haben.
Auf dieser Seite beschreibt jemand diese Position recht anschaulich.
Der lokale Kanuclub wäre evtl. auch noch eine Alternative, da wird in der Mehrzahl sicher Kajak gefahren, aber mal nachfragen könnte sich schon lohnen.
Ein paar ganz grundsätzliche Dinge kann ich Dir / Euch gerne mal näherbringen, auch wenn ich kein „Paddellehrer“ bin. (Bei Interesse einfach mal Melden.)
Dieter, nur mal so als Anregung: Knieend fahr ich auch nicht so gern, habe mir deshalb in den Ally so niedrige Strandstühle zum Klappen reingebaut, das taugt mir optimal. Besonders zum gemütlichen Paddeln ist die Rückenlehne doch sehr angenehm. Wenn das Wasser mal etwas bewegter wird, rutsche ich natürlich in eine knieende Position, damit kontrolliert sich das Boot besser.
Mir ist erst nach mehreren lustigen Zick-Zack-Ausflügen bei einem kurzen Solo-Paddel-Kurs das mega-grosse Licht aufgegangen, dass sich ein Kanu steuern lässt, indem man das Paddel am Ende des Schlages so auf die Seite dreht, dass es wie ein Ruder wirkt. Und oh Wunder: jetzt kann ich auch beim Tandem-Paddeln mein Boot auf Kurs halten! Mit dem Vordermann die Seiten ausmachen, z.B. Vordermann paddelt links, und Steuermann hinten paddelt rechts.
Oder bei Wikipedia fachmännischer erklärt: "Steuerschlag : Mit verschiedenen Steuerschlägen läßt sich das Kanu auf Kurs halten. Die Bedeutung spezieller Steuerschläge ist bei der Verwendung von Stechpaddeln deutlich größer als bei Doppelpaddeln. Mit Doppelpaddeln wird der Großteil der Steuerung, vor allem wenn eine Steuerung allein durch Ankanten nicht möglich ist, durch die Intensität von wechselseitig ausgeführten Bogenschlägen vorgenommen.
Die einfachste Variante ist, das Paddel mit aufrechtem Blatt nach hinten zu halten und es als Ruder zu verwenden. Das wird häufig in Mehrpersonen- und Mannschaftskanadiern angewendet. Nachteilig ist dabei, dass das als Ruder verwendete Paddel so lange nicht für den Vortrieb zur Verfügung steht.
Eine Verbindung aus Treib- und Steuerschlag ist der „K-Schlag“ (auch „Konterschlag“). Hier wird am Ende des Grundschlags das Blatt hochkant gedreht (mit der Vorderseite zum Kanu) und noch einen Moment als Ruder im Wasser gehalten, bzw. als Drückschlag leicht nach außen gedrückt (gekontert). Durch dieses Kontern braucht der K-Schlag jedoch etwas mehr Zeit als der normale Grundschlag. In Zweierkanadier wird dadurch das Paddeln im Gleichtakt erschwert.
Der Steuerschlag, der das Paddeln im Gleichtakt ermöglicht, ist der „J-Schlag“. Dieser Schlag beschreibt vor dem Ende noch eine kleine Außenkurve und man dreht das Paddelblatt mit der Vorderseite nach außen (auf der linken Seite in Form eines „J“s)."
Das Solopaddeln im Canadier fand ich im knien tatsächlich leichter. Der Instructor gab den Tipp, wenn man rechts paddelt, dass linke Bein ca. in der Mitte zu halten und das rechte Bein an den Bootsrand anzulegen. Somit kann man das Paddel leichter einsetzen und das Boot zusätzlich mit Hilfe der Körperverlagerung steuern. Mein Schlauch-Kanadier lässt sich allerdings nicht gut solo paddeln, und schon gar nicht im Knien. Am besten im Sitzen mit Mitpaddler, oder alleine mit Doppelpaddel.