Kleine Gruppe, kleine Tour von Lippitzbach bis Wunderstätten.
Beim Einsteigen an der Mündung des Lippitzbach: Eine Blindschleiche hängt senkrecht im Wasser, nur der Kppf ragt ein wenig in die Höhe. Heute ist ihr Glückstag, denn Mathis ist zur Stelle, rettet sie aus ihrer Fischfutter-Lage. Kathrin, die heute wieder einmal Papa Heinz begleitet ist beeindruckt, Albert, Michael und ich ebenso. Markus kann stolz sein auf seinen Sohn, wie geschickt der sein kleines Kanu bewegt, deutlich sieht man auch schon die Handschrift des Vorbildes.
Noch schnell Sonnenschutz auftragen und los geht`s: Kurz stromauf zur Naturdusche, dann flußabwärts unter der alten Brücke durch, dann unter der neuen, die nach einem bekannten / berüchtigten Kärntner Politiker benannt ist und schnell wird klar, daß wir heute mit Wind zurechtkommen müssen. Zuerst kündigen Wellen ohne den dazupassenden Wind an, daß da noch was kommt, um die nächste Biegung sehen wir aber schon erste Schaumkronen. Kurz mache ich mir Gedanken um die Solopaddler unter uns, aber wie die beiden die Herausforderung meistern zerstreut meine Sorge. Mit Albert im Heck hat auch der Einsteiger Michael kein Problem, so geht die Wanderung zwar durch den Wind gebremst, aber stetig voran.
Backwaters: Eine Abwechslung: raus aus dem Hauptstrom durchs Gebüsch pirschen. Das Wasser der Quellen, die hier ca. ein Meter unter unseren Kanus sprudeln ist galsklar und kalt. Dann wird es eng, aber Heinz steigt einfach aus, entfernt einen Baumstamm, hält Äste hoch, schon können wir weiter ins nächste Becken. Das wirkt wie ein Aquarium, mit Sandboden, Wasserpflanzen, aber ohne Fische. Markus erzählt, daß er hier eine Wespenspinne gesehen hat, eine schön gefärbte Art, die sich aus dem Mittelmeerraum offensichtlich nordwärts ausbreitet.
Jause: Karfreitag, das heißt bei uns traditionell fleischfrei. Hungrig bleibt trotzdem niemand. Wir treffen einen weiteren Paddler mit Sohn, ( hier eher ein Lottozwölfer als die Regel ) sie fahren einen Micmac-Nachbau, den ich sofort als ein Kanu von meinem Freund Detlev wiedererkenne. Die OC-Welt ist klein hier.
GPS: Heiz hat seines dabei, zögert auch nicht es zu verwenden. Deshalb wissen wir über unseren Ausflug: die gefahtrene Strecke ist gut 9km lang, wir waren maximal 10,6km/k schnell, die durchschnittliche Reisegeschwindigkeit ist deutlich darunter, soweit, daß ich sie gar nicht nennen mag.
Schwanennest: Was das GPS nicht anzeigt: eben das - mit Henne drauf. Und da ich das Procedere kenne, warne ich die Mitpaddler, daß irgendwo auch der Schwanerich sein muß. Da kommt er schon, in Drohgebährde, nimmt Anlauf und trägt imposant seinen Scheinangriff vor. Wir sind beeindruckt, bravo, ein schöner Auftritt! Daß er nicht mag, wenn man ihn mit Wasser bespritzt und wir das wissen, hält den Beschützer seiner Brut auf Distanz.
Das beste an der Tour? Das gesamte Paket und: Heinz hat zu Rauchen aufgehört!
Herzliche Gratulation für Deinen Schritt in die Rauchfreiheit, Heinz - und: fang nie wieder an! (Ich selbst war schon zwei mal so blöd und hab wieder angefangen ) Anbei noch Fotos von der Quelle und der Pflanzenwelt, die Wolfgang erwähnt hat.
Zitat Das beste an der Tour? Das gesamte Paket und: Heinz hat zu Rauchen aufgehört!
Es sei hier noch ergänzt, dass Michael diese Tour endgültig davon überzeugt hat, ein begeisterter Kanute zu werden, obwohl sie für ihn als Schnupperpaddler wegen dem Gegenwind doch recht anstrengend war.
Zitat Markus erzählt, daß er hier eine Wespenspinne gesehen hat, eine schön gefärbte Art, die sich aus dem Mittelmeerraum offensichtlich nordwärts ausbreitet.
2010 haben wir dieses ca. 2 cm große Weibchen (Argiope bruennichi) auf der gleichen Tour erstmals gesichtet.
Trotz Gegenwind war es ein sehr schöner Ausflug. Matthis war zwar zum Schluss fix und foxi , hat sich aber auf der Heimfahrt bald wieder erholt . Die geheimnisvollen Backwaters, die uns Wolfgang gezeigt hat, möchte er bald wieder befahren.
die Wespenspinne ist mittlerweile weit verbreitet in Europa. Ich habe vorletzten Sommer beim Sensen eine gesehen - nördlich von Bremerhaven ziemlich direkt hinterm Nordseedeich. Ich weiß übrigens nicht, was ich von den Tierchen halten soll,so hübsch sie auch aussehen mögen: "Wespenspinnenweibchen sind wie alle Weibchen innerhalb der Gattung Argiope extrem kannibalistisch und versuchen unmittelbar nach Beginn der Paarung das Männchen zu erbeuten ; dieses versucht dann zu fliehen. Dabei bricht der zur Spermienübertragung dienende Bulbus oft ab und verstopft so die Geschlechtsöffnung des Weibchens. Damit erhöht sich zwar nicht die Überlebenschance des Männchens bei der Kopulation , jedoch erhöhen sich die Erfolgsaussichten seiner Vaterschaft gegenüber konkurrierenden, später kopulierenden Männchen." No risk, no fun! Das nenn ich Abenteuer.
danke für die aufregende Bettgeschichte zu unserer flüchtigen Bekanntschaft - vielleicht sollte ich doch froh über die bei uns eher seltenen Begegnungen sein .