Moin Sailor Egal wie herum du fährst, mach dir Gedanken über deine WETTERFÄHIGKEIT und eigenes GESEHEN WERDEN. Rechts rum mußt du einen enormen Abstand zur Küste halten(Hoheitsgebiet,Sperrzonen, keine EU) wenn du in einem Hafen einklarieren willst. Es liegt nahe, dass du an der russischen Grenze vom Wasser auf die Straße mußt,verlangt einen sehr guten Bootswagen und einige Kilometer zu Fuß. Willst du alle Buchten ausfahren, wird das mit 3J. nichts, zumindest nichts Entspanntes. Links herum hast du einige gut frequentierte Schifffahrtsstraßen, allerdings kannst du das gegenüberliegende Ufer bei guter Sicht fast noch erkennen. Da kommen schon ein paar Stunden Überfahrt zusammen, das könntest du vorher einmal ausprobieren, denn das erste mal gut 20km über offenes Wasser am Stück im Canadier ist mir sehr schwer gefallen, da ich 3/4 der Strecke das Gefühl hatte, dass das Ufer nicht näher kommt aber das zurückliegende schon recht weit weg ist. Belt ist schon noch okay aber Öresund queren ist wirklich gefährlich, da du dort durchaus 10 Schiffe oder mehr auf einmal ausrechnen mußt, alle verschieden schnell. Die Alands kannst du mittig oder südlich queren, nördlich ist eine Temperaturschranke wodurch die Wassertemperatur auch im Sommer frisch ist( Trockenanzug?) auch reger Fährverkehr. Um die Geschwindigkeiten der Schnellfähren einschätzen zu lernen, kannst du dir ein paar Filme ergoogeln. Den Dingern unbedingt aus dem Weg gehen, nicht in deren Schiffahrtsrouten unterwegs sein. Auf dem Rückweg hast du auf jeden Fall überwiegend Wind von vorne (Windkalender), Rücktour Ende September, sonst mindestens doppelte Zeit. Das kann eine schöne und machbare Tour werden, dafür ist es ein großer Vorteil, wenn du dich mit ein paar unweigerlich auf dich zukommenden Dingen vorher praktisch vertraut machst. Gruß Jürgen
Björn, Danke - smarthphone habe ich im Hinterkopf mal gespeichert, zumal man ja auch damit ins Internet und somit an Informationen kommen kann, ja die Dinger werden immer interessanter. Aber der Gedanke an einen Faltcanadier stößt immer noch auf Skepsis. Grund: vor fast 40j bin ich mit meinem alten Faltboot im Pazifik (Gilbert&Ellice Islands) beim Inselhüpfen unterwegs gewesen und bei dieser Dauerbelastung mußte ich ständig das Gerüst nacharbeiten. Wenn man aber ständig seine Konzentration aufspaltet - übersieht man vielleicht wichtigere Dinge, die das weitere Überleben sichert. Und wie Bene anmerkte, muß auch das Alugestänge gefettet und überprüft werden. Aber ich will ja mein zukünfiges Gefährt nicht zusammenlegen und transportieren und an eine "Zugüberführung" ... ich glaube, dann bin ich hier fehl am Platz. Jürgen, Deinen Hinweis der östlichen Route - habe ich am eigenen Leib auch schon erfahren, natürlich mit Unterbringung in einem komfortablen Hotel (mit so seltsam wirkenen steifen Gardinen aus Stahl), aber das ist doch schon ein paar Jahre her und ... hat sich das immer noch nicht gebessert? Dein Hinweis, auf die Gegebenheiten der beruflichen Seefahrt, sind richtig und werden berücksichtig. Habe unheimlichen Respekt vor den großen und kleinen "Pötten" und habe auf meinen Kajaks immer einen Radarreflektor, bei solchen Gelegenheiten, installiert ... hat eigentlich immer geholfen und der "Ausguck" konnte mich immer in Augenschein nehmen. Und so kommt ein Ausrüstungsteil nach dem Anderen zusammen - deswegen verstehe ich nicht, daß man sich Gedanken über das Gewicht von ca. 250 kg inkl. Paddler wundert? Klar - jemand der sich 'n Kasten Bier und seine Angel ins Boot packt, hat sicherlich keine Gewichtsprobleme ... das kriege ich auch in meinem Lettmann-Pazifik unter und der Trimm stimmt dabei auch, die leeren Flaschen können schließlich wieder mit Wasser gefüllt ... aber das passt hier nicht hin
Also fassen wir es mal zusammen: Faltboot - macht irgendwie kein Sinn bei dem Projekt Laminat - läßt sich überall reparieren und auch Material beschaffen. Royalex - robust, und man kann das Rep.-material auch so ziemlich überall kriegen, oder mitschleppen. Ach ja, es gibt ja auch noch Holz - sieht super aus und ist sehr pflegebedürftig (bei Sonneneinwirkung)
Prospektor - Design aus dem wilden Canada, gut als Lastesel, aber auch gut mit etwas weniger und schnell genug um einem Unwetter oder sonstige unvorhergesehende Unbill auszuweichen? Was bleibt als Alternative? Gesucht wird also: ca. 5,00 - 5,30 lang, 0,80 - 0,90m breit = eigentlich gute Proportionen
Moin Sailor Letztendlich kann dir keiner deine Entscheidung abnehmen, fahren tun sie alle. Nimm das Kanu welches am besten zu den extremsten Anforderungen der Tour paßt und das ist es dann. LG Jürgen
sicherlich hast Du recht, aber ... der Markt ist unendlich groß und ich bin mit meinen Vorstellungen immer noch am Anfang. Die Hersteller selber preisen "ihre" als die Besten, Schnellsten, Sichersten ... deswegen werde ich mal zu Schroer oder Zölzer fahren und die ein bißchen nerven.
habe mir mal shearwater.com angeschaut. Sieht aus wie eine Klinkenbeplankung. Da wir bald ein Testwochenende (Händler- und Hersteller) an der Ruhr (Hengstey- u. Harkortsee) haben, werde ich mir mal ein paar Canadier mitbringen lassen und testen.
wollte kurz auf deine Gedanken zu Bootsmmaßen antworten. Meine Erfahrungen sind aber begrenzt. Ich fahre z.B. einen Wenonah Solo-Plus (Maße siehe dort). Ca. 85 cam schlank , ca. 5 Meter lang, kein Kielsprung. Da ist bei 180 kg Bruttobeladung Ende Fahenenstange, ca. 10 cm Freibord. Das geht als Tagestour mit konzentrierter Mannschaft. Aber das Boot hat dann keine Sicherheitsreserven mehr. Da er kein Kielsprung hat möchte ich das Boot bei 180 kg nicht Solo paddeln wollen. Mal schnell beidrehen ist da nicht drin.
Deshalb: Bei der Beladung suche ein Boot mit Kielsprung und teste mit Gepäck. Solo ohne Gepäck und etwas Paddeltechnik bekommt man auch 5.3 Meter gedreht. Aber mit dem Gepäck kannst du nicht mehr aufkanten, um zu drehen. Ich glaube deshalb, du landest eher bei 90 cm Breite und etwas weniger Länge. Schnell mal bei drehen ist bei der Masseträgheit sowie so eine andere Dimension. Wir sind vor längerem einen 5 Meter Legend (90 cm, 5 Meter) mit 2 Erw, 4 Kinder gefahren (also ca. 80+50+25+25+25+20). Der liegt dann wie ein Panzer im Wasser und will richtig viel Kraft am Paddel, damit man drehen kann. Die Erfahrungen der Ostsee-Tour von R. Zollitsch sind deshalb nur bedingt übertragbar. Wenn du dir sein Gepäck ansiehst sind das vielleicht 80 kg Zuladung & Mann.
Denk über das Gewicht des Paddels nach. Du wirst den Stiel ca. 20-60 mal in der Minute zurück beschleunigen in der "Recovery Phase". Wenn das Paddel 500 gr wiegt oder 800 gr ist das über den Tag Energie, über die es sich lohnt nach zu denken. Wenn du beim Paddel statt ca. 150 Euro 300 Euro (plus) ausgibst kannst du auch unter 400 gr kommen.
Wenn du über offene Gewässer fährst ist bei der Breite der Windangriff kritisch. Wenn das Boot komplett mit Gepäck voll ist ist evtl. ein Sprey Deck nicht mehr nötig, damit Wind nicht mehr in das Boot greifen kann. Aber denk mal drüber nach, ob sich die Investition nicht rechnet, damit du auch bei Dauerregen oder Gischt ohne viel Wasser im Boot paddeln kannst.
auf der DVD "This is Canoeing" gibt es ein Kurzportrait vom Birch Bark Man. Wenn ich das richtig in Erinnerung habe hat dieser Mann auf seiner Tour 5000 Kilometer (Miles?) als Rundkurs im norden Amerikas zurück gelegt. Vielleicht bekommst du in dieser Richtung Anregungen. Auf der DVD ist das Portrait aber kurz und vermutlich nur Start für eine detailliertere Recherche.
Das Gewicht von 250 kg, ist das nötig oder kannst du da sinnvoll abspecken? Du wirst immer wieder mal das Boot über Hindernisse hinweg ziehen müssen, portagieren. Der Lagerplatz ist nicht immer in direkter Nähe zur Anlandung... Mir erscheint das Gewicht zentraler Dreh- und Angelpunkt bei vielen Punkten mit Thema Komfort und Sicherheit.
z.Zt. liege ich bei meiner Ausrüstung an der 50kg Grenze, ich denke mal, es werden noch 10kg dazu kommen. Was außerdem noch gar nicht gewichtsmäßig erfasst ist, ist die Lebensmittelausrüstung (gehe von einem 2 Wochenbedarf aus). Zu Deinen Gedanken der Bootsgröße: werde das weiterverfolgen. Dein Hinweis zu dem Paddelgewicht hat was für sich und ist in Planung, als Reservepaddel ist ein stabiles, mit ca. 800g, angedacht.
das Spannende ist eigentlich einen Händler zu finden, der solche Paddel zum Probieren vorhält.
Leichte gerade mit T-Griff kenne ich persönlich nicht. T-Griff ist eher im Wildwasser ein Thema. Solche Paddel haben häufig mehr Gewicht um robuster zu sein. Die leichteren Composit-Paddel aus dieser Ecke haben aber soweit ich mich erinnere gekehlte Blätter (Fa. T-Warp und Fa. Werner).
Grwy Owl hat ein gerades leichtes Composite (habe ich in BRD noch nicht auf in den Klick-Shops gesehen) Mitchel hat ein Paddel mit Composit-Blatt (Carbon) und Holz-Schaft. Kommt vmtl. von der gleichen Adresse wie Bell Woodo. Auch Carbonblatt mit Holzgriff. Alternativ: traditionelle Holzpaddel mit dünnem Blatt und dünnem Schaft. Z.B. von Shaw&Tenny (Kontakt z.B. Jörg Wagner) oder von Pete Piper (BRD).
die Sache mit dem Ersatzpaddel handhabe ich so: in rauhem Wasser ist mein Ersatzpaddel das fragile Leichtgewicht. Beim Streckepaddeln ist mein Ersatzpaddel das robuste, schwerere... Eigentlich paddel ich mittlerweile bei Touren immer mit 3 Stück. Es gibt Momente, da ist ein Bentshaft-Paddel einfach eine angenehme Alternative.
Norbert, Du bist ja schon ein Schritt weiter - ich hinke noch ein wenig hinterher.
Den Paddelhinweis hebe ich mir gut auf und ich habe auch mal den Bericht vom Zolitsch gelesen. Da ich Frühaufsteher bin, habe ich eigentlich noch nie Schwierigkeiten an der Ostseeküste gehabt, bin immer schon mit dem Kajak durchgewesen, wenn Bund ihre Manöver abhielten. Eh die Schlafmützen aufwachen - bin ich schon meist 4 Stunden unterwegs. Paddel: in Köln habe ich ein Holzpaddel mit Carbonschaft in der Hand gehabt, mmmh nicht schlecht und leicht dazu. Auf der diesjährigen Boot, Ende Januar, war leider nicht viel los, sodaß ich gezwungen bin, einige Händler abzuklappern.
Und da ich mich auf keine Experimente einlassen kann, werde ich also suchen - suchen und Fragen stellen, bist ich das optimale Boot für meine Zwecke gefunden habe.
Das Forum werde ich also noch ne Weile in Schwung halten können