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 TOURENBERICHTE
Loisachqueen Offline



Beiträge: 162

26.12.2010 19:31
Obere Moldau Antworten

Nachdem Axel als Vorreiter voran gegangen ist, hätt' ich auch noch was.

Wir waren im Frühling im Böhmerwald auf der oberen Moldau. Schön? Naja, das ist Geschmacksache, aber mal was neues. Zum Nacharmen zu Empfehen? Nicht wirklich, schon garnicht mit großen Canadiern bei dem Wasserstand.

Eckdaten:

Einstieg: Borova Lada
Ausstieg: Horni Vitavice
Wildwasserstufe aus dem Führer: I-II
Pegel: 56 cm Lenora (aktueller Pegel: http://www.raft.cz/cechy/vltava.aspx)
Fahrstrecke: ca. 13 km

Bilder gibt's hier (bevor ich die hier alle einbinde, hat das hier schon jemand gemacht, die letzten 15 Bilder sind nicht von der Moldau, sondern von der Ilz auf der Deutschenseite im Bayrischenwald, also nicht irritieren lassen): http://www.fwm-kanu.de/inhalt/galerie-boehmerwald_2010.php

Bei super Frühlingswetter sind wir an einem Parkplatz mitten im nirgendwo in einem kleinen Dorf namens Borova Lada mitten im Nationalpark Böhmerwald eingestiegen, zusammen mit einigen Tschechen in Gummikühen, übrigens hier ein sehr beliebtes Wasserfahrzeug. Der Parkplatz ist kostenpflichtig und lustigerweise mit einem Parkautomaten ausgestattet, der allerdings nur Tschechisch beschriftet ist und das alles kurz vor dem Ende der Welt.
Zusätzlich sind auch die Befahrungsbegrenzungen einzuhalten (zu finden ebenfalls hier: http://www.kanusport.at/cechy/vltava.aspx)
Richtig breit ist der "Fluss" hier noch nicht und er wird auch nicht viel breitet. Als Zittat von meinem Vater: "...es braucht nur 6 Meter Bach, um ein 5 Meter Boot zu wenden ..."
Die Landschaft ist super, sehr ursprünglich, nur leider haben die Tschechen eine komische Art von Flussverbauung. Auf der Strecke gab es alle paar Kilometer ein kleines Kraftwerk. Und so hiess es wieder alle Boote aus dem Wasser, mitten durch den Urwald und dann entweder in einem Werkskanal einsetzen oder ins Restwasser einsetzen. Die Restwasser waren durch die Bank wegen zu wenig Wasser nicht befahrbar, so sind wir meistens in die Werkskanäle und sind bis zum eigentlich Kraftwerk weiter um da wieder auszusteigen und um zu umtragen.
Anfangs verläuft der Fluss in kleinen Kurven durch Wiesen, hinter jeden zweiten Kurve liegt ein Baum quer über den Fluss, umtragen gestalltet sich da meist ziemlich moorig. Nicht umsonst ist die Moldau, oder wie auf Tschechisch heisst Tepla Vltava, ein moorwasserführender Fluss. Nach zwei Kilometern taucht er dann in einen Wald ein, mit immer wieder mal kleinen Lichtungen.

Fazit: Zu einem hätte es mehr Wasser gebraucht, dann wären die Restwasserableitungen befahrbar gewesen und das viele Umtragen hätte sich minimiert. Zum anderen war das Wildwasser nicht so lohnend, wie eigentlich erwartet, obwohl die Landschaft schon reizend genug war.
Aber wir haben mal was neues gesehen und sind nicht nur auf ausgetreten Pfaden das Standardprogramm gefahren.

Fussnote: Wer nach Tschechien zum Paddeln fährt, wird sich bei einigen Sachen wundern. Leider gibt es grad an den großen Bundesstraßen, die direkt über die Grenze kommen, alle 2 Meter Puffs und die Nuten sitzen am hellichten Tag an der Straße. Zusätzlich sind die Lebensverhältnis nicht wirklich rossig, der Landstrich ist arm, im Vergleich zur Deutschenseite im Bayerischenwald, das sieht man an den Häusern, aber komischerweise nicht an den Straßen, die sind bis in den kleinsten Winkel gut geterrt. Wir sind da an einem Campingplatz vorbei gefahren, der bestand aus nichts anderem als eine Wiese, die notdürftig eingezäunt war und irgendwo stand noch ein Schuppen, ich glaub' als "Sanitätanlagen" drauf.


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