auf welche Übernachtungsmöglichkeiten greift Ihr als Kanuten auf Mehrtagestouren zurück? Ich denke, eine der beliebtesten und ursprünglichsten Formen der Unterkunft ist das Tipi. Meine "Favoriten" sind von kompakterer Natur. Sie werden in den folgenden Beiträgen vorgestellt. Ich bin schon total neugierig auf Eure Beiträge.
- In der kälteren Jahreszeit Tentipi mit Ofen - alternativ ein kleines Tunnelzelt dann ist meist noch ein Tarp dabei - eben erworben (Praxistest steht noch aus) tipiähnliches Zelt (2,5 kg) ShangiLa5 von GoLite - in der mückenfreien Zeit bei stabilem Wetter auch mal nur unter einem Tarp
- Bett: Exped Daunenmatte (sehr komfortabel, kleines Packmaß) und Schlafsack
Mit dem ShangiLa werde ich ein superleichtes Zelt dabei haben, das fast Stehhöhe bietet, ohne Innenzelt für 2 - 3 Leute Sitzhöhe und Wetterschutz .... da sollte dann ein Tapr überflüssig sein. Auf einer Solotour dann ausreichend Platz auch bei schlechtem Wetter, geringes Packmaß, superleicht ... Wie gesagt, Praxistest steht noch aus.
Im Praxistest bewährt hat sich für mich die Hennes-Hammock: eine mit Tarp überdachte geschlossene Hängematte mit trickreichem Einstieg (von unten) und asymmetischem Schnitt, der eine fast waagerechte Liegefläche gewährleistet. Innen hinein kommt eine Reflektionsfolie, darüber eine Isomatte und darauf der Schlafsack. Klamotten lassen sich unter die Giebelschnur klemmen, Kleinkram (Brille, Handy, Uhr) kommt in eine Netztasche am Giebel. Man ist fürs Aufspannen auf geeigneten Uferbewuchs angewiesen - den habe ich in unseren Breiten bisher aber auch überall vorgefunden. Dass man sich in dem Ding nicht auf den Bauch drehen kann kann ich für einige wenige Nächte verschmerzen. Der Abstand von Bodenfeuchte und Kriechgetier gibt Sicherheit. Der Blick, der sich am Morgen durch das Fliegengitter (bei einer zweitägigen Neckartour im Mai) eröffnet hat ist unbezahlbar. Axel
"There is nothing- absolutely nothing- half so much worth doing as simply messing about in boats." Ratty to Mole in Kenneth Grahame's "The Wind in the Willows". P A D D E L B L O G . P O L I N G T R E F F E N 2010
- Leicht - klein und unauffällig - flexibel - Zelt, Schlafsack und Liegematte plus Wechselklamotten und Waschzeug müssen im 15 Liter Sack Platz finden.
- mein Micro-Tipi und "Gruppenzelt", das Jack Wolfskin Tarp Tent. Ohne Innenzelt finden hier locker 2-3 Personen Platz.
- Neu, gerade im Anflug und deshalb ungetestet, der Fliegende Teppich unter den Zelten: die DD Travel Bivi Hammock. Deren vorgesehenes Einsatzgebiet werden Touren sein, auf denen ich eher weniger mit vernünftigen Lagerplätzen am Boden rechnen kann. So z.B. in überschwemmten Auen zwischen Bäumen (Der Canadier sollte allerdings fest vertäut genau dadrunter liegen...). Bericht folgt, wenn ich beim Test nicht ertrunken bin.
Meine Schlafsäcke sind:
- Ajungilak Kompakt für die weniger warmen Nächte
- Decathlon Quechua S15 Ultralight. Mit 640 Gramm und gepackt kleiner als eine gerollte Jeans mein Favorit.
- Seideninlet (und Schlafsack) entweder als Inlay für zusätzliche Wärme oder als angenehmer Schlafsack in Unterkünften oder in warmen Sommernächten.
Liegematten:
- Seit Mai mein absoluter Favorit: Decathlon Quechua A200 Ultralight. 2cm, 580 Gramm, sehr kompakt zu rollen.
- Therm-a-Rest Matte aus den 80-ern. Etwas Dicker, schwerer, geräuschvoller aber dafür ganz schön warm.
Ach ja, wenn's mal so richtig kalt wird, stelle ich mir einfach meine Coleman North Star in's Vorzelt und kann nach wenigen Minuten Saunieren. Allerdings geht das nicht ganz unbeobachtet. Denn mit dem Teil (Lichtleistung 200 W, Wärmeleistung deutlich darüber) kann man erfahrungsgemäß ganze Mannschaftszelte heizen und beleuchten.
Schlafen: In letzter Zeit, zB bei Paddeltreffen mit langer Anfahrt öfters im Auto, auf einer Liege.
Am liebsten: 1) in der Hennessy Hammock 2) wenn es passt, einfach unter dem Tarp 3) wenn es kalt wird bei Heinz im Tipi 4) in einem 2kg Bergsteigerzelt + Tarp 5) Campingzelt, Kuppel
1) Bergans Lavvo 4-6 mit Boden und Moskito-Tür (!), haben wir gerade mit 4 Erwachsenen genächtigt, das ging samt "Wichtig-Gepäck" problemlos) 3) Kleines, leichtes 2-Pers. Jack Wolfskin Kuppel-Zelt. Ist knapp 8 Jahre alt, leider gibt es langsam auf, v.a. die Nahtabdichtung. 4) Ein Tarp gehört seit einigen Jahren immer mit zur Standard-Ausrüstung (ein billiges von "Rossmann", bisher war es stets ausreichend und gut, 15,-€).
Isomatte: Therm-a-Rest Pro Lite Plus (man wird ja nicht jünger) + Schlafsack oder nur ein Innenschlafsack (aus Seide, schläft sich vorzüglich :) )
Beste Grüße
H.
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"Vom Eise befreit sind Strom und Bäche!" (Goethe, Faust)
Hi, für längere Anfahrten z.B. Urlaub oder WE Kurztrips entweder Paddeln oder Bogenturniere mit Dachzelt auf Hänger. Im Spätherbst oder frühes Frühjahr wg. der Möglichkeit zu heizen Tinde 3. Dann mit Feldbett und Therm-a-Rest als Auflage. Etwas Luxus muss sein ;-). Auf Tour mit Boot nur noch Tinde 3 dann mit Therm-a-Rest auf dem Boden. In diesem Leben werde ich freiwillig in kein Zelt mehr kriechen ;-). Ansonsten bei entsprechendem Wetter auch mal nur mit leichtem Tarp das immer dabei ist. CU Bernd
Hi Uwe, das ist eine Eigenkonstruktion. Nat. nicht das Dachzelt sondern die Kombi. Es handelt sich um einen Westfalia Kastenhänger mit festem Aludeckel 175 cm x 110 cm. Den habe ich gepimpt mit Aluverkleidung und einem Schienensystem das es mir erlaubt das Dachzelt über die Deichsel zu schieben und mit zwei extra Füssen abzustellen. Ein Ende bleibt am Hänger. Der Deckel geht so wieder auf und ich habe mein ganzes Geraffel im Zugriff. Das geht alles sehr schnell, in weniger als 10 Minuten bin ich Schlafbereit und auch so schnell wieder eingetütet. Schlafsack und Polster verbleiben im Zelt. Das Zelt ist von Nakatanenga einem Off Road Ausrüster in München. (www.nakatanenga.de), das war das leichteste das ich finden konnte und auch preislich sehr interessant. Satt Platz für 2, alleine ein Palast ;-). Eine Kurzfassung des Baus und der Konstruktion steht auf meiner HP www.Lodjur.de, die lange Version im Explorermagazin. http://www.explorermagazin.de/bauberi/wohnlichk07.htm Ich bin damit jetzt schon seit ein paar Jahren unterwegs und super zufrieden. Schon zweimal damit bis zum Rogen in Härjedalen und mehrmals auch so in Schweden und Europa unterwegs. Dazu noch etliche lange Wochenenden für meine Bogenturniere. Einfach schön wenn die Bodenbeschaffenheit kaum eine Rolle spielt und man schnell im Bett ist und auch auch schnell wieder aufbrechen kann. Kommt meinem Reisestil sehr entgegen da ich selten lange an einem Ort bin. Einmal wurde die Wiese auf der wir bei einem Turnier standen durch ein Unwetter und dann über die Ufer steigendem Flüsschen fast 15 cm überflutet. Kannst dir vorstellen wie die normalen Zelte danach aussahen. Ich lag ungestört in meinem Hochstand und hatte nur am nächsten Tag das Problem wie alle anderen Fahrzeuge auch von der nun Sumpfwiese wieder runter zu kommen. Ein Trecker hat uns dann alle nacheinander da raus gezogen. War schon lustig. CU Bernd
Hi Moose, gut erkannt. Ist die Stelle nach dem kleinen See durch den man muss wenn man den Sumpf durchquert hat. Quasi die zweite Umtragestelle nach Käringsjön. Je nach Wasserstand kann man da einfach treideln oder nur kurz überheben um in den kurzen "Flusslauf" zu kommen. Als ich da war war es so trocken ich konnte alles ausladen und das Boot tragen. Es war viel zu felsig um da ohne Blessuren rüber zu kommen. CU Bernd